Montag, 20. November 2006
Sensationell viermalig dumm gelaufen
Wie blöd muss man sein, um bei der ersten Disziplin als Favorit eines Zehnkampfes bei den olympischen Spielen am ersten Tag nicht nur 3, sondern, damit mit der Disqualifikation auch gar nichts schief gehen kann, gleich 4 Fehlstarts hinzulegen? Bei allem Respekt für das dumpfe Gemüt von Leistungssportlern - da steckt mehr dahinter. Bis heute bin ich der festen Überzeugung, dass dieser damals junger Mann Dreck am Stecken hatte. Bzw. im Blut und/oder Urin. Um sich vor größerem Schaden zu bewahren, kam er auf diese völlig absurde Idee. Disqualifikation! Entschuldigung bei den Sponsoren, aber keine Sperre. Was dieser damals jungere Herr dabei nicht überblicken konnte, ist, was nachträglich bis heute daraus wurde. Da wäre er mit einer Dopingsperre für zwei Jahre, aber Gold im Zehnkampf für 24 Stunden besser bedient.
Bis heute erklärt mir niemand, vor allem nicht dieser damals junge Herr, dass es wirklich ein Versehen war. Verarschen kann ich mich auch selbst. 4 Jahre Vorbereitung. 5 Tage Training pro Woche für nur ein Ziel. 6 Stunden auf dem Sportplatz. Schwitzen, quälen. Immer wieder sich den 10 Herausforderungen stellen. Sponsoren. Die Öffentlichkeit. Und noch tausend Dinge mehr.
Wenn ich 3 Promille gehabt hätte, wäre ich trotzdem nach dem zweiten Fehlstart mal ganz entspannt aus den Blöcken. Und hätte mir gesagt: Junge, das fängt ja schon mal gut an. Aber dann noch 2 Fehlstarts hinterher. Schon klar. Schon klar. Kann passieren. So blöd kann keiner sein. Aber warum hat der sich nicht nach dem ersten Start an den Oberschenkel gefasst? Und sich theatralisch auf die Bahn geworfen? Hätte sich runter tragen lassen. Tränenüberströmt. Mit einer, sagen wir mal in Neudeutsch, Verletzung im Aduktorenbereich. Schöne dicke Bandage mit Eis drunter. Schmerzverzerrtem Gesicht. Und mit den Fäusten auf den Boden hämmernd. Und die Arme in dem Himmel reckend. Also, ich hätte mit den Blutwerten eine Show auf die Tartanbahn gelegt, dass die Menschen vor Mitleid mir noch heute um den Hals fallen würden. Ihre Töchter anbieten würden. Und alles andere. Bis heute wäre ich der König der Werbeverträge. Für Versicherungen, für Krankenkassen, für...
Geschrieben von Christof Hintze
in Fight-Club
um
07:00
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Tags für diesen Artikel: Disqualifikation, Disziplin, Favorit, fehlstart, Fight-Club, Leistungssportlern, olympische Spiele, Zehnkampf
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