Montag, 15. Februar 2010
Studieren
Irrtümlicherweise glauben die Menschen, dass man an einer Universität studiert. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass die Studien an der Universität bei weitem nicht das beinhalten und umfassen, was man im Laufe eines Lebens studieren kann. Denn der Mensch besitzt die Fähigkeit, aber leider oft nicht die Bereitschaft, sein ganzes Leben als ein Studium zu betrachten.
Man kann lernen, erlernen oder Erlerntes weitergeben. Die Summe der Dinge, die man studieren kann, ist unermesslich. Zudem kann man die Intensität des Studiums variieren. Das Schönste am eigentlichen Studium des Lebens sind die Studiengänge, die nicht auf dem Lehrplan stehen. Ich studiere für mein Leben gerne Menschen, Verhaltensmuster und Verhaltensauffälligkeiten. Mit welchem Verhalten Menschen versuchen, Komplexe zu kompensieren oder Anerkennung zu erhalten. Bestätigung zu erlangen. Bewunderung zu bekommen. Dem Geltungsdrang nachzukommen. Ihre Schwächen zu kompensieren. Die Stärken in den Vordergrund zu spielen. Macht auszuüben. Ticks auszuleben. Schuldgefühlen nachzukommen. Die Art, sich zu entschuldigen oder eben nicht. Danke sagen zu können oder auch nicht. Zu beobachten, wo die Aufmerksamkeit ist. Ausdrucksformen. Varianten der Körpersprache. Sendungsbewusstsein. Die Art zu lachen. Tonalitäten. Was die Gestik uns sagt. Wie der Geruchssinn beeinflusst wird.
Der Mensch selbst ist das größte Studium. Dagegen ist alles andere ein Leichtes. Wie reagiert der Mensch auf was? Aggression. Wann fühlt er sich angegriffen, wann fühlt er sich wohl? Und dieses Studium ist unendlich, weil der Mensch in einem sich ständig wandelnden Umfeld sozialisiert wird. Somit ist er nie gleich, weil das Umfeld nie dasselbe ist. Der Einfluss von Herkunft. Der Einfluss des Lebenswegs. Der Einfluss der Zeit, in der dieser geprägt wurde, auf welchen Lehren seine Weisheiten beruhen.
Für mich ist wirklich vieles interessant und auch das Studium der unterschiedlichsten Dinge über die gesamte Zeitachse und die geografischen Dimension, aber der Mensch ist dann doch mein liebstes Studium. Deshalb beobachte ich ihn auch so gerne und intensiv.
Und wenn ich ihn in neuen Umfeldern beobachten kann, dann ist das, wie einen neuen Schmetterling entdeckt zu haben. Egal, ob im Fitnessstudio oder im Supermarkt, auf dem Wertstoffhof oder im Schwimmbad, im Fussballstadion oder im Zug, beim Friseur oder im Wartezimmer, es gibt keinen Ort, an dem man dem Menschen nicht etwas abgewinnen kann. Denn seine Art der Anpassung und des Verhaltens sind immer anders. Somit gibt es immer etwas zu studieren.
Man kann lernen, erlernen oder Erlerntes weitergeben. Die Summe der Dinge, die man studieren kann, ist unermesslich. Zudem kann man die Intensität des Studiums variieren. Das Schönste am eigentlichen Studium des Lebens sind die Studiengänge, die nicht auf dem Lehrplan stehen. Ich studiere für mein Leben gerne Menschen, Verhaltensmuster und Verhaltensauffälligkeiten. Mit welchem Verhalten Menschen versuchen, Komplexe zu kompensieren oder Anerkennung zu erhalten. Bestätigung zu erlangen. Bewunderung zu bekommen. Dem Geltungsdrang nachzukommen. Ihre Schwächen zu kompensieren. Die Stärken in den Vordergrund zu spielen. Macht auszuüben. Ticks auszuleben. Schuldgefühlen nachzukommen. Die Art, sich zu entschuldigen oder eben nicht. Danke sagen zu können oder auch nicht. Zu beobachten, wo die Aufmerksamkeit ist. Ausdrucksformen. Varianten der Körpersprache. Sendungsbewusstsein. Die Art zu lachen. Tonalitäten. Was die Gestik uns sagt. Wie der Geruchssinn beeinflusst wird.
Der Mensch selbst ist das größte Studium. Dagegen ist alles andere ein Leichtes. Wie reagiert der Mensch auf was? Aggression. Wann fühlt er sich angegriffen, wann fühlt er sich wohl? Und dieses Studium ist unendlich, weil der Mensch in einem sich ständig wandelnden Umfeld sozialisiert wird. Somit ist er nie gleich, weil das Umfeld nie dasselbe ist. Der Einfluss von Herkunft. Der Einfluss des Lebenswegs. Der Einfluss der Zeit, in der dieser geprägt wurde, auf welchen Lehren seine Weisheiten beruhen.
Für mich ist wirklich vieles interessant und auch das Studium der unterschiedlichsten Dinge über die gesamte Zeitachse und die geografischen Dimension, aber der Mensch ist dann doch mein liebstes Studium. Deshalb beobachte ich ihn auch so gerne und intensiv.
Und wenn ich ihn in neuen Umfeldern beobachten kann, dann ist das, wie einen neuen Schmetterling entdeckt zu haben. Egal, ob im Fitnessstudio oder im Supermarkt, auf dem Wertstoffhof oder im Schwimmbad, im Fussballstadion oder im Zug, beim Friseur oder im Wartezimmer, es gibt keinen Ort, an dem man dem Menschen nicht etwas abgewinnen kann. Denn seine Art der Anpassung und des Verhaltens sind immer anders. Somit gibt es immer etwas zu studieren.
Dienstag, 9. Februar 2010
CD oder nicht CD – Das ist die Frage
Die Frage, die viele Menschen beschäftigt, die sonst keine Sorgen haben, lautet: Soll der Staat die CD mit Adressen von Steuersündern kaufen oder nicht? Die Argumente dafür sind in der Menge ebenso viele, wie die Argumente dagegen. Die Argumente dagegen klingen alle logischer, die dafür gerechter. Somit scheint das dafür und das dagegen eine Entscheidung zwischen Kopf und Bauch zu sein. Zwischen Ratio und Emotionen.
Da ich eher ein Bauchmensch bin, neige ich zum „kaufen“. Denn mein Gerechtigkeitssinn sagt mir, wir leben nach Regeln und das System funktioniert nur, wenn wir uns alle an diese halten. Wenn es aber ein Privileg ist, von viel Geld verhältnismäßig wenig Steuern zu zahlen mit Hilfe von krimineller Energie, dann plädiere ich dafür, hier für Gleichheit vor dem Gesetz zu sorgen.
Womit ich schon in den nächsten Diskurs schliddere, denn Gerechtigkeit hat nichts mit Recht vor dem Gesetz zu tun. Der Verkäufer erhält die stattliche Summe von 2,5 Mio. Euro. Das würde bedeuten, wenn ich 1.000 Steuersünder mit einem Steuervergehen von jeweils 5 Euro auf eine CD pressen würde, müsste mir der Staat für die CD dasselbe zahlen. Denn der Rechtssprechung ist die Höhe der Steuerhinterziehung vor dem Gesetz egal. Ihr geht es um den Tatbestand der bewussten kriminellen Handlung , die zum Zweck, sich selbst zu bereichern und dabei billigend in Kauf nehmen, die Allgemeinheit schädigen.
Aber der Staat würde mir für die CD sicher nicht die Summe zahlen und der Allgemeinheit wäre der Preis auch sicher zu hoch. Somit geht es nicht um Recht und Gerechtigkeit, sondern es scheint da eine gehörige Portion von Neid und Gier mitzuschwingen. Man redet von „den Reichen“. Das gefällt mir zum Beispiel überhaupt nicht, weil es eine Verallgemeinerung darstellt, die sicher ebensowenig zutrifft, wie die Behauptung, dass alle Arbeitslosen Sozialschmarotzer sind. Denn auch hier sind diejenigen in der Minderheit, aber sorgen leider dafür, dass es allen anhängt.
Warum zahlen Menschen eigentlich nicht gerne Steuern? Weil alle das Gefühl haben, die Steuern wären nicht gerecht. Man zahlt zu viel. Es ist zu kompliziert. Die Steuern werden nicht so verwendet, wie es sein sollte. Das muss so sein, denn man kennt niemanden, der nicht über die Steuerlast und die Ungerechtigkeit klagt.
Der Staat sorgt nun aber nicht für ein gerechteres Steuerempfinden, sondern ganz im Gegenteil, er wirkt gierig beim eintreiben und dem erfinden und entwickeln von neuen Einnahmequellen, die den Steuerzahler belasten. Somit scheint ein wahrer Krieg entfacht zu sein zwischen den Eintreibern und den Steuerzahlern. Die einen versuchen, so viel zu bekommen, wie es geht – mit allen Mitteln. Die anderen versuchen, so wenig zu zahlen, wie es geht – mit allen Mitteln. Das ist die Kultur. Und in diese Kultur fällt nun der Kauf der CD.
Was den Rechtsstaat gefühlt in einem anderen Licht erscheinen lässt und was die inquisitiorische Vorgehensweise nur untermauert. Nur dass es diesmal keine Hexenjagd ist, sondern dass es die so genannten „Reichen“ erwischt. Das stört mich ungemein. Aber das stört mich auch an anderen Stellen. Der Staat treibt Geld ein und zwar auf eine Art und Weise und mit dem Einsatz von Techniken, dass der Zweck aus meiner Sicht nicht die Mittel heiligt. Statt für ein gerechtes Steuersystem zu sorgen, das kinderleicht zu verstehen und zu bedienen wäre. Eine intelligente und sinnvolle Verteilung von Steuergeldern mit hoher Transparenz würde genau für die Glaubwürdigkeit sorgen, die an allen Ecken und Ende fehlt.
Ich finde die Kultur, dass die einen nur darüber nachdenken, wie man den Staat besser bescheißen kann und dass der Staat nur darüber nachdenkt, wie man den Bescheißern auf die Schliche kommt unerträglich. Ich würde lieber in einem Land leben, in dem die Menschen gerne Steuern zahlen, weil sie überzeugt sind, dass diese nicht nur gerecht sind, sondern dem Staat, also den Bürgern, wirklich dienen.
Somit sollte der Staat nicht nur in die Verfolgung von möglichen Steuersündern investieren, sondern auch in das Vertrauen, denn sonst geht das steuerrechtliche Aufrüsten weiter und weiter. Das gefällt mir persönlich überhaupt nicht, denn es fördert den Denunzianten, was ich als unerträglich empfinde. Es verschärft die Vorgehensweise auf beiden Seiten. Denn eins ist mal klar, Steuerhinterziehung bei den Summen lohnt sich immer. Denn diese Menschen haben so viel Geld, dass diese über eine Selbstanzeige und eine sofortige Zurückzahlung mit maximal einer Bewährungsstrafe davonkommen.
Wer sich das nicht leisten kann, der würde das Risiko sicher nicht eingehen, weil er sonst nämlich selbst eingeht. Und das alles kann doch kein Zu- und Umstand in einem Land sein. Deshalb plädiere ich für eine Kultur der gerechten Steuern. Dann minimiert sich die kriminelle Energie von selbst.
Das ist wie bei einer Bottleparty. Der Deal ist klar. Jeder bringt was mit und somit was ein. Wer viel hat, bringt mehr mit, wer weniger hat, weniger. Trotzdem ist immer das Ziel, eine geile Party zu feiern. Es kann nicht sein, dass die einen feiern auf Kosten der anderen. Das macht man nicht. Aber es ist zur Kultur geworden und mein Gefühl sagt mir, dass der Staat daran mehr schuld ist, als ihm lieb ist. Denn er agiert mit derselben Energie, wie diejenigen, die er verfolgt.
Aber trotzdem bin ich dafür, die CD zu kaufen. Denn mein Gefühl sagt mir, dass diese Käufe die Steueroasen trockenlegen. Und das ist gut so.
Da ich eher ein Bauchmensch bin, neige ich zum „kaufen“. Denn mein Gerechtigkeitssinn sagt mir, wir leben nach Regeln und das System funktioniert nur, wenn wir uns alle an diese halten. Wenn es aber ein Privileg ist, von viel Geld verhältnismäßig wenig Steuern zu zahlen mit Hilfe von krimineller Energie, dann plädiere ich dafür, hier für Gleichheit vor dem Gesetz zu sorgen.
Womit ich schon in den nächsten Diskurs schliddere, denn Gerechtigkeit hat nichts mit Recht vor dem Gesetz zu tun. Der Verkäufer erhält die stattliche Summe von 2,5 Mio. Euro. Das würde bedeuten, wenn ich 1.000 Steuersünder mit einem Steuervergehen von jeweils 5 Euro auf eine CD pressen würde, müsste mir der Staat für die CD dasselbe zahlen. Denn der Rechtssprechung ist die Höhe der Steuerhinterziehung vor dem Gesetz egal. Ihr geht es um den Tatbestand der bewussten kriminellen Handlung , die zum Zweck, sich selbst zu bereichern und dabei billigend in Kauf nehmen, die Allgemeinheit schädigen.
Aber der Staat würde mir für die CD sicher nicht die Summe zahlen und der Allgemeinheit wäre der Preis auch sicher zu hoch. Somit geht es nicht um Recht und Gerechtigkeit, sondern es scheint da eine gehörige Portion von Neid und Gier mitzuschwingen. Man redet von „den Reichen“. Das gefällt mir zum Beispiel überhaupt nicht, weil es eine Verallgemeinerung darstellt, die sicher ebensowenig zutrifft, wie die Behauptung, dass alle Arbeitslosen Sozialschmarotzer sind. Denn auch hier sind diejenigen in der Minderheit, aber sorgen leider dafür, dass es allen anhängt.
Warum zahlen Menschen eigentlich nicht gerne Steuern? Weil alle das Gefühl haben, die Steuern wären nicht gerecht. Man zahlt zu viel. Es ist zu kompliziert. Die Steuern werden nicht so verwendet, wie es sein sollte. Das muss so sein, denn man kennt niemanden, der nicht über die Steuerlast und die Ungerechtigkeit klagt.
Der Staat sorgt nun aber nicht für ein gerechteres Steuerempfinden, sondern ganz im Gegenteil, er wirkt gierig beim eintreiben und dem erfinden und entwickeln von neuen Einnahmequellen, die den Steuerzahler belasten. Somit scheint ein wahrer Krieg entfacht zu sein zwischen den Eintreibern und den Steuerzahlern. Die einen versuchen, so viel zu bekommen, wie es geht – mit allen Mitteln. Die anderen versuchen, so wenig zu zahlen, wie es geht – mit allen Mitteln. Das ist die Kultur. Und in diese Kultur fällt nun der Kauf der CD.
Was den Rechtsstaat gefühlt in einem anderen Licht erscheinen lässt und was die inquisitiorische Vorgehensweise nur untermauert. Nur dass es diesmal keine Hexenjagd ist, sondern dass es die so genannten „Reichen“ erwischt. Das stört mich ungemein. Aber das stört mich auch an anderen Stellen. Der Staat treibt Geld ein und zwar auf eine Art und Weise und mit dem Einsatz von Techniken, dass der Zweck aus meiner Sicht nicht die Mittel heiligt. Statt für ein gerechtes Steuersystem zu sorgen, das kinderleicht zu verstehen und zu bedienen wäre. Eine intelligente und sinnvolle Verteilung von Steuergeldern mit hoher Transparenz würde genau für die Glaubwürdigkeit sorgen, die an allen Ecken und Ende fehlt.
Ich finde die Kultur, dass die einen nur darüber nachdenken, wie man den Staat besser bescheißen kann und dass der Staat nur darüber nachdenkt, wie man den Bescheißern auf die Schliche kommt unerträglich. Ich würde lieber in einem Land leben, in dem die Menschen gerne Steuern zahlen, weil sie überzeugt sind, dass diese nicht nur gerecht sind, sondern dem Staat, also den Bürgern, wirklich dienen.
Somit sollte der Staat nicht nur in die Verfolgung von möglichen Steuersündern investieren, sondern auch in das Vertrauen, denn sonst geht das steuerrechtliche Aufrüsten weiter und weiter. Das gefällt mir persönlich überhaupt nicht, denn es fördert den Denunzianten, was ich als unerträglich empfinde. Es verschärft die Vorgehensweise auf beiden Seiten. Denn eins ist mal klar, Steuerhinterziehung bei den Summen lohnt sich immer. Denn diese Menschen haben so viel Geld, dass diese über eine Selbstanzeige und eine sofortige Zurückzahlung mit maximal einer Bewährungsstrafe davonkommen.
Wer sich das nicht leisten kann, der würde das Risiko sicher nicht eingehen, weil er sonst nämlich selbst eingeht. Und das alles kann doch kein Zu- und Umstand in einem Land sein. Deshalb plädiere ich für eine Kultur der gerechten Steuern. Dann minimiert sich die kriminelle Energie von selbst.
Das ist wie bei einer Bottleparty. Der Deal ist klar. Jeder bringt was mit und somit was ein. Wer viel hat, bringt mehr mit, wer weniger hat, weniger. Trotzdem ist immer das Ziel, eine geile Party zu feiern. Es kann nicht sein, dass die einen feiern auf Kosten der anderen. Das macht man nicht. Aber es ist zur Kultur geworden und mein Gefühl sagt mir, dass der Staat daran mehr schuld ist, als ihm lieb ist. Denn er agiert mit derselben Energie, wie diejenigen, die er verfolgt.
Aber trotzdem bin ich dafür, die CD zu kaufen. Denn mein Gefühl sagt mir, dass diese Käufe die Steueroasen trockenlegen. Und das ist gut so.
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