Mittwoch, 28. Juni 2006
Gute Werbung hat große Vorbilder (2)
He is still the greatest. Teil 2 dieser Serie ist Ali gewidmet. Cassius Marcellus Clay. Der erste Mensch, für den ich mich um 4.00 Uhr nachts von meinem Vater habe wecken lassen. Schwebe wie ein Schmetterling, steche wie eine Biene. Archie Moore will be on the floor in round four. Sonny Listen werde ich wie einen Satelliten in den Weltraum schießen. Seine Gesten und sein unüberhörbares und unübersehbares Selbstbewußsein sind für immer in Stein gemeißelt. Er hat Bilder für die Ewigkeit um die Welt geschickt. Rumble in the Jungle. Seine Kämpfe waren Auftritte. Die Stärken-Strategie, die ich Kunden gegenüber vertrete, ist die Ali-Strategie. Bau immer auf deine Stärken auf.
Geschrieben von Christof Hintze
in Vorbildlich
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07:00
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Dienstag, 27. Juni 2006
markengesichter 10: andrea de carlo, worte
Geschrieben von Peter von Felbert
in Markengesichter
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19:37
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markengesichter 9: mark warnecke, wasser
Geschrieben von Peter von Felbert
in Markengesichter
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16:35
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Neugeschäftstaktik (4)
Bitte empfehlen Sie uns weiter, wenn es Ihnen gefallen hat. Die Empfehlung ist die beste Eintrittskarte. Ermutigen Sie Ihre Kunden, Sie weiter zu empfehlen. Natürlich nur, wenn sie von Ihnen auch voll und ganz überzeugt sind. Ihre Kunden müssen es als ein Privileg empfinden, mit Ihnen arbeiten zu dürfen. Dann werden sie auch voller Stolz über Sie berichten.
Geschrieben von Christof Hintze
in Werkverzeichnis
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09:26
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Der Commerzball rollt
Das Spiel ist tot, es lebe das Rollenspiel. Betreten wir keine Spielflächen mehr, sondern Werbeflächen. Der Ball ist rund und muss ins Fernsehen eckig. Schauspieler statt Fußballspieler. England gegen Equador. Haupttribüne, Reihe 5. Das ganze Spiel wird zur Farce. Posh Spice steht im Rampenlicht. Die Equadorianer sind nur die Indianer in einem Western. Die Fans sind zum Marketingvieh verkommen. Selbstdarsteller, wohin man schaut. Famous for 15 Minutes. Einmal im Fernsehen. Einmal in der Nähe von Becks. Das Spiel der Nebensächlichkeiten ist zum Mittelpunkt geworden. Das Spiel auf dem Platz ist schlecht. England spielt einen so schlechten Fußball, dass man ganz irritiert ist. Ein ganzes Spiel, das nur der Vermarktung der urspünglichen Idee von Fußball dient. "Come on England", brüllt unentwegt ein übergewichtiger Glatzkopf mit Ganzkörperbemalung.
Aber das Spiel lebt noch. Deutschland : Schweden. Ich kann es nicht fassen. Die Deutschen wachsen heran zu einem Land, das wieder Lust am Spiel hat. Gerade Deutschland. Das sich bis vor 3 Wochen zu jedem Sieg gekämpft, gequält, gegrätscht hat. Das mit Losglück und dem Fußballgott auf ihrer Seite dem eigentlichen Spiel immer ein gutes Stück ausgewichen ist. Und jetzt? Eine Mannschaft, die spielt. Und wie. Und alle anderen, fast alle anderen, betreten nur noch die grüne Marketingplattform.
Unfassbar. Was man alles machen kann, wenn man will. Danke für das Spiel am Samstag. Ich hätte sonst am Sonntag den Glauben und meine Liebe zum Spiel in Stuttgart gelassen. Und noch eins: Herr Beckham, spielt nicht nur unglaublich schlecht Fußball, er ist dabei auch noch ein unglaublicher Angeber. Und der Quatsch mit den ruhenden Bällen, den kann ich auch nicht mehr hören. Sogar Günter Netzer würde heute noch von 20 Freistößen ein paar mehr rein hauen als Becks. Und dieses Theater bei jedem Freistoß! Wer das Spiel liebt, muss dieses Getue einfach hassen. Er verhöhnt das Spiel. Er sollte Tabledancer in einer Schwulendisko werden. Da kann er sich seine Bälle so lang zurecht legen wie er will.
Aber das Spiel lebt noch. Deutschland : Schweden. Ich kann es nicht fassen. Die Deutschen wachsen heran zu einem Land, das wieder Lust am Spiel hat. Gerade Deutschland. Das sich bis vor 3 Wochen zu jedem Sieg gekämpft, gequält, gegrätscht hat. Das mit Losglück und dem Fußballgott auf ihrer Seite dem eigentlichen Spiel immer ein gutes Stück ausgewichen ist. Und jetzt? Eine Mannschaft, die spielt. Und wie. Und alle anderen, fast alle anderen, betreten nur noch die grüne Marketingplattform.
Unfassbar. Was man alles machen kann, wenn man will. Danke für das Spiel am Samstag. Ich hätte sonst am Sonntag den Glauben und meine Liebe zum Spiel in Stuttgart gelassen. Und noch eins: Herr Beckham, spielt nicht nur unglaublich schlecht Fußball, er ist dabei auch noch ein unglaublicher Angeber. Und der Quatsch mit den ruhenden Bällen, den kann ich auch nicht mehr hören. Sogar Günter Netzer würde heute noch von 20 Freistößen ein paar mehr rein hauen als Becks. Und dieses Theater bei jedem Freistoß! Wer das Spiel liebt, muss dieses Getue einfach hassen. Er verhöhnt das Spiel. Er sollte Tabledancer in einer Schwulendisko werden. Da kann er sich seine Bälle so lang zurecht legen wie er will.
Geschrieben von Christof Hintze
in Fight-Club
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09:24
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Eine ganz neue Erfindung: Der Komplexantrieb
Der benzinbetriebene Ottomotor hat auf Sicht ausgedient. Die Wissenschaft brütet über alternativen Antriebslösungen. Rapsöl. Biogase. Gas. Strom. Wasserstoff. Müll. Fluxkompensator. Eigentlich kommt alles in Betracht, wohinter eine Lobby steht. Nur eine Energiequelle hat noch niemand so recht berücksichtigt. Was mich wundert. Diejenige mit dem wohl größten Wirkungskreis und der wohl größten Wirkungskraft. Vor allem nicht nur regenerierbar, sonder sogar überreagierbar. Wenn man mal bedenkt, welche herausragenden Leistungen der Menschheit nur aus Komplexen heraus zustande gekommen sind. Das muss man doch in Antriebsenergie umsetzen können. Wenn man sich allein die Antriebsenergie von vielen Konzernen und Parteien ansieht. Von Popstars und Filmstars. Deshalb steht dem Komplexantrieb nichts mehr im Wege. Die Antriebsvarianten heißen:
Autos mit Kleinwuchsanantrieb.
Autos mit Stotterantrieb.
Autos mit Glatzenantrieb.
Autos mit Blödenantrieb.
Autos mit Sozialneidantrieb.
Autos mit ohne Abiturantrieb.
Autos mit mein Ding ist zu klein Antrieb?!?
Obwohl, die letzte Kategorie kann man knicken. Weil ohnehin Tempo 130 kommt. Und die schießen darüber weit hinaus. Ich glaube, ich geh morgen mal zum Patentamt rüber und lass mir das eintragen. Der Komplexmotor. Oder sollte ich ihn besser der große Christof Hintze Komplexmotor nennen? Oder der allergrößte Christof Hintze Komplexmotor ... ?
Autos mit Kleinwuchsanantrieb.
Autos mit Stotterantrieb.
Autos mit Glatzenantrieb.
Autos mit Blödenantrieb.
Autos mit Sozialneidantrieb.
Autos mit ohne Abiturantrieb.
Autos mit mein Ding ist zu klein Antrieb?!?
Obwohl, die letzte Kategorie kann man knicken. Weil ohnehin Tempo 130 kommt. Und die schießen darüber weit hinaus. Ich glaube, ich geh morgen mal zum Patentamt rüber und lass mir das eintragen. Der Komplexmotor. Oder sollte ich ihn besser der große Christof Hintze Komplexmotor nennen? Oder der allergrößte Christof Hintze Komplexmotor ... ?
Geschrieben von Christof Hintze
in Wilde Thesen
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09:23
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Berühmte Worte (15)
Die Idee des Meeres ist in einem Wassertropfen vereint.
Baruch de Spinoza, (1632 - 1677), eigentlich Benedictus d'Espinoza, holländischer Philosoph
Baruch de Spinoza, (1632 - 1677), eigentlich Benedictus d'Espinoza, holländischer Philosoph
Geschrieben von Christof Hintze
in Berühmte Worte
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09:00
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Montag, 26. Juni 2006
markengesichter 8: dariusz michalczewski, punch
Geschrieben von Peter von Felbert
in Markengesichter
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18:08
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markengesichtert 7: marla glen, soul
Geschrieben von Peter von Felbert
in Human Marketing
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17:58
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markengesichter 5: hans kueng, glauben
Geschrieben von Peter von Felbert
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17:39
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markengesichter 4: juergen feldmann, sex
Geschrieben von Peter von Felbert
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17:25
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markengesichter 3: reinhold messner, berge
Geschrieben von Peter von Felbert
in Human Marketing
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14:17
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Der Arschlochverdacht Test
Man ahnt es. Man weiß es. Man hat keinen blassen Schimmer. Ist man vielleicht ein Arschloch? Oder der andere? Was gibt einem die letztendliche Sicherheit, richtig zu liegen. Was macht einen zum Arschloch? Diese und mehr Fragen beschäftigen alle, außer denen, die es betrifft. Also war es an der Zeit, den 10 Punkte Arschloch-Schnelltest ins Leben zu rufen:
1. Er/Sie kommt Ihnen vom ersten Moment an total unsympatisch rüber und durch Ihren Kopf schoss der Gedanke: "Was für ein Arschloch!"
2. Er/Sie ist total ignorant, arrogant, überheblich, selbstverliebt und – was am schlimmsten ist – extrem unhöflich.
3. Er/Sie ist im Umgang mit anderen Menschen unerträglich, behandelt alle wie den letzen Dreck.
4. Er/Sie kann überhaupt nicht zuhören, kann sich nichts merken, kann einem nicht in die Augen schauen.
5. Er/Sie kann sich nicht nur nicht entschuldigen, sondern bermerkt nicht mal, dass es einer Entschuldigung bedarf.
6. Er/Sie kann nicht mal Danke sagen.
7. Er/Sie ist immer nur auf seinen/ihren eigenen Vorteil aus.
8. Er/Sie ist rücksichtlos und glaubt, das sei clever.
9. Er/Sie muss sich immer durchsetzen, auch wenn er/sie offensichtlich im Unrecht ist.
10. Er/Sie gibt einem immer das Gefühl, alles genauer und besser zu wissen.
Sollten Sie diese 10 Arschlochmerkmale alle einer Person zuordnen können, besteht kein Zweifel:
100 % Übereinstimmung = Kategorie A: Riesen Arschloch.
50 % Übereinstimmung: = Kategorie B: Unheimliches Arschloch
bis zu 20% Übereinstimmung = Kategorie C: Einfaches Arschloch
Unter 10% Übereinstimmung = Kleines Arschloch
1. Er/Sie kommt Ihnen vom ersten Moment an total unsympatisch rüber und durch Ihren Kopf schoss der Gedanke: "Was für ein Arschloch!"
2. Er/Sie ist total ignorant, arrogant, überheblich, selbstverliebt und – was am schlimmsten ist – extrem unhöflich.
3. Er/Sie ist im Umgang mit anderen Menschen unerträglich, behandelt alle wie den letzen Dreck.
4. Er/Sie kann überhaupt nicht zuhören, kann sich nichts merken, kann einem nicht in die Augen schauen.
5. Er/Sie kann sich nicht nur nicht entschuldigen, sondern bermerkt nicht mal, dass es einer Entschuldigung bedarf.
6. Er/Sie kann nicht mal Danke sagen.
7. Er/Sie ist immer nur auf seinen/ihren eigenen Vorteil aus.
8. Er/Sie ist rücksichtlos und glaubt, das sei clever.
9. Er/Sie muss sich immer durchsetzen, auch wenn er/sie offensichtlich im Unrecht ist.
10. Er/Sie gibt einem immer das Gefühl, alles genauer und besser zu wissen.
Sollten Sie diese 10 Arschlochmerkmale alle einer Person zuordnen können, besteht kein Zweifel:
100 % Übereinstimmung = Kategorie A: Riesen Arschloch.
50 % Übereinstimmung: = Kategorie B: Unheimliches Arschloch
bis zu 20% Übereinstimmung = Kategorie C: Einfaches Arschloch
Unter 10% Übereinstimmung = Kleines Arschloch
Geschrieben von Christof Hintze
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09:32
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Berühmte Worte (14)
Es ist ein weiter Weg von der Idee zur Tat.
Jean Baptiste Molière, (1622 - 1673)
Jean Baptiste Molière, (1622 - 1673)
Geschrieben von Christof Hintze
in Berühmte Worte
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09:30
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Selektive Wahrnehmung
Du bist, wer du bist? Aber wer bist du eigentlich: Marke?
Ein weit verbreitetes Bild ist, dass man sich eine Marke einfach wie einen Mensch vorstellt. Man muss sich nur vorstellen können, welcher Typ von Mensch. Das Problem, das sich bei dieser Analogie stellt, ist: Wer stellt sich diese Person am richtigsten vor. Und ist diese Vorstellung denn auch die wirklich richtige?
Oft mache ich mir ein total subjetives Bild von einer Marke. Und dem Typ, den diese darstellt. Um so flüchtiger ich über die Wesensmerkmale hinwegstreife, um so besser ist mein Bild. Ich schau mir alles an, was mir so entgegen springt. Farben, Kontinuität, Formen, Fotoqualität, Typografie, Layout, Papierqualität, Konzept, Strukturen, Internet, Konsequenz, Zeilendurchschuss, Klang, Spationierung, Freiräume, Menge, Typogröße. Höflichkeit, Headline-Typo und Copy-Typo, Dichte, Konsistenz, Formate, Farbwelt, Headline-Stärke, Strategie, Text-Qualität, wo die Parklätze für Besucher sind, Standorte, ob ein Kleiderhaken auf der Toilette ist, Tonalität, wie es riecht, welcher Kaffee, ob die Fenster geputzt sind, die Toiletten, die Musik in der Warteschleife, Pünktlichkeit, Kugelschreiber und tausend Dinge mehr. Ich brauche dafür ca. 5 bis 10 Minuten. Um die nötigen Informationen emotional in mich auf zu nehmen. Bei Menschen dauert das nur 20 Sekunden, sagt man.
Dann habe ich diese Person, diese Markenperson vor mir. Persönlich. Ich kann sie nicht nur sehen, sondern hören und riechen. Die kann 55 Jahre alt, männlich, dick, mit Halbglatze sein. Oder 33 Jahre alt, blond, sportlich, mit einem sympathischen Lächeln. Die selektive Wahrnehmung, die man sich über nun fast 20 Jahre angeeignet hat, ist wie die eines Chefkochs, der alles rausschmecken kann. Der genau weiß, was fehlt. Oder die eines Dirigenten, der exakt hört, was nicht stimmt.
Selektive Wahrnehmeung kann aber auch ganz schön verrückt machen. Weil man sich Werbung oft nicht mehr ganzheitlich ansieht, sondern sofort in Atomteilchen, kleine Bestandteile zerlegt, um sich die Inhalte, die Machart und jeglichen Bestandteile zu erklären.
Aber die selektive Wahrnehmung unterstützt auch die jeweilige Zusammensetzung von Kommunikation. Die Verdichtung von Qaulität. Im Lauf der Zeit weiß, sieht, fühlt, empfindet man, ob es richtig gut ist oder noch weit entfernt davon. Die Beschaffenheit von Qualität, die Konsistenz der Dichte von Qualitäten ist allgegenwärtig.
Vieles davon sieht man nur selbst. Aber es ist trotzdem eines der schönsten Gefühle, wenn alles stimmt, zusammen passt und vor allem, wenn es seine Wirkung entfaltet.
Leider darf man nicht jedes Orchester dirigieren oder in jeder Küche in den Töpfen rühren. Das macht einen oft fast wahnsinnig. Denn es gibt soviel Schlechtes, was man so leicht viel besser machen könnte. Aber so ist das nun mal. Wenn man in eine Materie weiter vordringt als viele andere. Es verbindet nicht, es macht eher einsam. Weil man mit seiner Wahrnehmung oft allein ist. Siehst Du das? Hörst Du das? Wie oft hat man darauf ein "Was meinst Du?" gehört. So dass man tiefer und tiefer in die unerforschten Regionen der selektiven Wahrnehmung vordringt und dabei meistens bis immer allein ist. Schön ist es dann immer wieder, wenn jemand genau diese Qualitäten schätzt und vor allem fest stellt. Das ist eigentlich neben dem Machen das schönste Gefühl. Wenn man auf Gleichgesinnte trifft.
Ist Ihnen zum Beispiel mal aufgefallen, wie wichtig das Weglassen ist. Wie sehr man immer darauf bedacht sein muss, zu verzichten. In der Musik sind das Wichtigste die Pausen zwischen den Tönen. In der Malerei ist das nicht anders. In der Bildhauerei ohnehin. Das konsequente Weglassen von allem, was nicht dem Ziel dient, ist eigentlich das Schwerste.
Das ist wie Auto Packen für den Urlaub. Alles mitnehmen und 70 % davon nicht einmal berühren, kann jeder. Mit einem fast leeren Auto auf Reisen gehen und auf nichts verzichten zu müssen, alles bei sich zu haben, das ist es, worum es jeden Tag geht.
Ein weit verbreitetes Bild ist, dass man sich eine Marke einfach wie einen Mensch vorstellt. Man muss sich nur vorstellen können, welcher Typ von Mensch. Das Problem, das sich bei dieser Analogie stellt, ist: Wer stellt sich diese Person am richtigsten vor. Und ist diese Vorstellung denn auch die wirklich richtige?
Oft mache ich mir ein total subjetives Bild von einer Marke. Und dem Typ, den diese darstellt. Um so flüchtiger ich über die Wesensmerkmale hinwegstreife, um so besser ist mein Bild. Ich schau mir alles an, was mir so entgegen springt. Farben, Kontinuität, Formen, Fotoqualität, Typografie, Layout, Papierqualität, Konzept, Strukturen, Internet, Konsequenz, Zeilendurchschuss, Klang, Spationierung, Freiräume, Menge, Typogröße. Höflichkeit, Headline-Typo und Copy-Typo, Dichte, Konsistenz, Formate, Farbwelt, Headline-Stärke, Strategie, Text-Qualität, wo die Parklätze für Besucher sind, Standorte, ob ein Kleiderhaken auf der Toilette ist, Tonalität, wie es riecht, welcher Kaffee, ob die Fenster geputzt sind, die Toiletten, die Musik in der Warteschleife, Pünktlichkeit, Kugelschreiber und tausend Dinge mehr. Ich brauche dafür ca. 5 bis 10 Minuten. Um die nötigen Informationen emotional in mich auf zu nehmen. Bei Menschen dauert das nur 20 Sekunden, sagt man.
Dann habe ich diese Person, diese Markenperson vor mir. Persönlich. Ich kann sie nicht nur sehen, sondern hören und riechen. Die kann 55 Jahre alt, männlich, dick, mit Halbglatze sein. Oder 33 Jahre alt, blond, sportlich, mit einem sympathischen Lächeln. Die selektive Wahrnehmung, die man sich über nun fast 20 Jahre angeeignet hat, ist wie die eines Chefkochs, der alles rausschmecken kann. Der genau weiß, was fehlt. Oder die eines Dirigenten, der exakt hört, was nicht stimmt.
Selektive Wahrnehmeung kann aber auch ganz schön verrückt machen. Weil man sich Werbung oft nicht mehr ganzheitlich ansieht, sondern sofort in Atomteilchen, kleine Bestandteile zerlegt, um sich die Inhalte, die Machart und jeglichen Bestandteile zu erklären.
Aber die selektive Wahrnehmung unterstützt auch die jeweilige Zusammensetzung von Kommunikation. Die Verdichtung von Qaulität. Im Lauf der Zeit weiß, sieht, fühlt, empfindet man, ob es richtig gut ist oder noch weit entfernt davon. Die Beschaffenheit von Qualität, die Konsistenz der Dichte von Qualitäten ist allgegenwärtig.
Vieles davon sieht man nur selbst. Aber es ist trotzdem eines der schönsten Gefühle, wenn alles stimmt, zusammen passt und vor allem, wenn es seine Wirkung entfaltet.
Leider darf man nicht jedes Orchester dirigieren oder in jeder Küche in den Töpfen rühren. Das macht einen oft fast wahnsinnig. Denn es gibt soviel Schlechtes, was man so leicht viel besser machen könnte. Aber so ist das nun mal. Wenn man in eine Materie weiter vordringt als viele andere. Es verbindet nicht, es macht eher einsam. Weil man mit seiner Wahrnehmung oft allein ist. Siehst Du das? Hörst Du das? Wie oft hat man darauf ein "Was meinst Du?" gehört. So dass man tiefer und tiefer in die unerforschten Regionen der selektiven Wahrnehmung vordringt und dabei meistens bis immer allein ist. Schön ist es dann immer wieder, wenn jemand genau diese Qualitäten schätzt und vor allem fest stellt. Das ist eigentlich neben dem Machen das schönste Gefühl. Wenn man auf Gleichgesinnte trifft.
Ist Ihnen zum Beispiel mal aufgefallen, wie wichtig das Weglassen ist. Wie sehr man immer darauf bedacht sein muss, zu verzichten. In der Musik sind das Wichtigste die Pausen zwischen den Tönen. In der Malerei ist das nicht anders. In der Bildhauerei ohnehin. Das konsequente Weglassen von allem, was nicht dem Ziel dient, ist eigentlich das Schwerste.
Das ist wie Auto Packen für den Urlaub. Alles mitnehmen und 70 % davon nicht einmal berühren, kann jeder. Mit einem fast leeren Auto auf Reisen gehen und auf nichts verzichten zu müssen, alles bei sich zu haben, das ist es, worum es jeden Tag geht.
Geschrieben von Christof Hintze
in 02 . Blickwinkel
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09:29
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