Freitag, 26. Februar 2010
89,8 Kilo. Nur noch 10,8 Kilo. Über große Ziele und kleine Schritte.
Anfang Januar berichtete ich darüber, dass meine dicke Zeit nun zu Ende gehen soll. Die Gründe dafür habe ich ausführlich und hinreichend beschrieben. Nun möchte ich einfach mal einen Zwischenstand los werden. Gestartet habe ich am 4. Januar mit 105,5 Kilo - bei 175 cm Körpergröße. Hinzu kommt mein Alter von 45 Jahren und der Stress, den man eben so hat, wenn man leben will wie ich.
Nun habe ich schon mal 15,7 Kilo abgenommen und noch 10,8 Kilo vor mir. Nicht weil ich muss, sondern vor allem, weil ich will. Wenn ich zurückblicke, lag damals ein unglaublich langer Weg voller Entbehrungen vor mir. Aus heutiger Sicht empfinde ich das ganz anders.
Irgendwie kommt es mir gar nicht so lange vor und die erwarteten Entbehrungen bleiben aus. Denn die Freude und das Glück über jedes Kilo, das meinen Körper verlässt, macht jeden Tag einfacher. Der viele Sport tut mir sehr gut. Und den Alkohol mal bei Seite zu schieben, tut mir auch sehr gut. Somit fühlt sich das alles viel mehr als Gewinn an, statt als Verlust. Man verliert nicht an Gewicht, sondern man gewinnt etwas anderes hinzu, das wesentlich schwerer wiegt. Im positiven Sinne.
Was mich manchmal quält, sind zwei Gedanken. Wie konnte ich es soweit kommen lassen und was gibt mir die Sicherheit, dass es nicht wieder soweit kommt? Oder sogar noch schlimmer? Aber dann verwerfe ich die Gedanken, weil diese mir im Jetzt nicht weiterhelfen und sich auch im Jetzt nicht beantworten lassen. Das braucht seine Zeit.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich wieder an Gewicht stark zunehme, ist natürlich relevant. Aber ich bin zur Zeit in einer anderen Lebensphase. Einige Dinge wundern mich sehr. Ich hätte nicht gedacht, dass ich soviel Zeit hätte. Alles geht mir einfacher und schneller von der Hand. Somit bleibt plötzlich Zeit. Aber diese packe ich nicht voll. Ganz im Gegenteil. Ich versuche, den persönlichen Zeitgewinn weiter auszubauen. Denn Zeit für mich und die Menschen, die ich liebe, tut mit sehr gut. So gut, dass die Arbeit mir noch leichter fällt und noch schneller von der Hand geht.
Eine Entwicklung, die mich positiv überrascht und zudem auch beeindruckt. Natürlich verändert sich auch mein Selbstwertgefühl sowie mein Körpergefühl. Mein ganzes Leben erscheint leichter, je leichter ich werde. Somit denke ich, dass ich zu meinem Geburtstag am 21. März mein großes Ziel erst mal erreicht habe.
Aber hinter diesem Ziel erwartet mich jetzt schon gefühlt ein noch wesentlich schwereres Ziel, nämlich diese Konstitution zu bewahren und eher zu verbessern. Über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr. Bis dahin müsste sich der Körper an das neue Leben gewöhnt haben.
Es tun sich neue Perspektiven auf. Der Eitelkeit schmeichelt diese Entwicklung auch. Aber die größte Hoffnung setze ich in die Gesundheit. Denn ich mache das, um mit mir und einigen anderen noch viel sinnvolles, schönes und erstrebenswertes zu erleben. So lange es geht.
Montag, 1. Februar 2010
Minus 26,5 Kilo
Mist! Natürlich hat er Recht. Das ist ja das Schlimmste an fehlender Konsequenz, vor allem bei einem selbst. Warum kann man sich um alles und alle anderen besser kümmern, als um sich selbst? Das ist und bleibt mir unerklärlich. Die Macht der Gewohnheit? Sicher.
Aber ist das bei solchen negativen Veränderungen wirklich ein aufrecht zu haltendes Argument? Nein. Sicher nicht. Vor allem, wenn man an alles andere Ansprüche stellt, die man offensichtlich nicht an sich selbst stellt. Das macht einen nicht nur unglaubwürdig vor anderen, sondern auch vor einem selbst.
Somit habe ich am 4. Januar angefangen, wieder der Alte zu werden. Der Alte ist wesentlich jünger, wiegt nur 79 Kilo, ist fit wie ein Turnschuh und genießt gerne, aber in Maßen. Dann ist es auch noch als Genuss zu bezeichnen. Alles andere ist Konsum, bis hin zu Sucht. Aber sicher nicht Genuss.
Ich habe ja mal geraucht, so ca. 20 Jahre lang, und im Jahr 2000 habe ich an einem Montag einfach aufgehört. Die Lust und die Argumente waren weg. Da wachte ich auf und wollte meiner Gewohnheit nachgehen und diese erschien mir plötzlich als so absurd, dumm und kindisch, dass ich es einfach nicht mehr machte. Seitdem habe ich keine Zigarette mehr geraucht. Was nicht heißt, dass ich nie mehr rauchen könnte, würde, sollte oder dürfte. Nein. Aber solange mir die Argumente fehlen, warum sollte ich es aus mir heraus wieder tun.
So in etwa hoffe ich, könnte es sich mit meinem Wechselspiel aus Bewegung, Ernährung und Alkohol verhalten. Bis dahin ist noch ein weiter Weg, aber auch hier gilt: die Hoffnung stirbt zuletzt.
Jedenfalls habe ich seit dem 4. Januar keinen Alkohol mehr getrunken. Es wird im Laufe der Zeit Ausnahmen geben und es wird auch wieder die Zeit kommen, wo der Genuss in Maßen wieder ein Teil meines Lebens sein soll, aber bis dahin kann ich auch ohne. Zudem habe ich angefangen, täglich Sport zu betreiben. Jeden Tag zwischen 1 Stunde Ausdauertraining und 1 1/2 Stunden, wenn Krafttraining dazu kommt. Das mache ich seit dem 12 Januar.
Das Ergebnis bis heute ist minus 11,1 Kilo in 26 Tagen. Und die Parameter verändern sich in die richtige Richtung. Muskeln kommen hinzu, Fett wird abgebaut. Das entwickelt sich alles ganz gut. Sein Leben einfach von passiv auf aktiv umzustellen, gelingt einem nur, oder einfacher, wenn das Umfeld mitspielt. Denn es gehört mehr dazu, als man denkt. Das Essen, das Kochen, das Einkaufen, der Sport, der ganze Tag und auch die Nacht verändern sich schlagartig.
Plötzlich muss man jeden Morgen eine Sporttasche packen. Und vieles mehr. Bis heute kann ich nur sagen, ich fühle mich auf dem absolut richtigen Weg und hoffe, dass es so bleibt. Denn ich wünsche mir die Energie und die Konstellation des alten Hintze zurück. Ich kann es gut gebrauchen.
Und ich hoffe, dass sich damit auch der Umgang mit allem, was mich tangiert, oder auch nicht, damit energetisch verbessert. Positiver. Das mich nicht mehr so viel runter zieht, sondern im Gegenteil. Somit kann ich nach dem Monat 1 schon mal sagen: es sind nur noch 15,4 Kilo zu gehen. Dann hätte ich mein Traumgewicht von 79 Kilo zurück. Und auch sonst müssen sich alle meine physischen und psychischen Parameter so verändert haben, dass ich den einleitend beschriebenen Anruf sicher vergessen habe.
Oder es mir nur noch ein „Danke“ entlockt.
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