Freitag, 24. Oktober 2008
Das amerikanische Finanzsystem - Ein Erklärungsversuch.
Chuck und sein Gaul
Der junge Chuck will mit einer eigenen Ranch reich werden. Als Anfang kauft er einem Farmer ein Pferd ab. Er übergibt dem Farmer seine ganzen 100 Dollar und dieser verspricht, ihm das Pferd am nächsten Tag zu liefern.
Am nächsten Tag kommt der Farmer vorbei und teilt Chuck eine schlechte Nachricht mit: "Es tut mir leid, Kleiner, aber das Tier ist in der Nacht tot umgefallen." Meint Chuck: "Kein Problem. Gib mir einfach mein Geld zurück. "Geht nicht", eröffnet ihm der Farmer. "Ich habe das Geld gestern bereits für Dünger ausgegeben."
Chuck überlegt kurz. "Na dann", fängt er an, "nehme ich das tote Biest trotzdem."
"Wozu denn?" fragt der Farmer.
"Ich will es verlosen", erklärt ihm Chuck. "Du kannst doch kein totes Pferd verlosen!", staunt der Farmer. Doch Chuck antwortet: "Kein Problem! Ich erzähl' einfach keinem, dass es schon tot ist..."
Monate später laufen sich Chuck - fein in Anzug und schicken Schuhen - und der Farmer in der Stadt über den Weg. Fragt der Farmer: "Chuck! Wie lief's denn mit der Verlosung des Pferde-Kadavers?"
"Spitze", erzählt ihm Chuck. "Ich habe über 500 Lose zu je 2 Dollar verkauft und meine ersten 1'000 Dollar Profit gemacht."
"Ja... gab's denn keine Reklamationen?"
"Doch - vom Gewinner", sagt Chuck. "Dem habe ich dann einfach seine 2 Dollar zurückgegeben."
Heute verkauft Chuck strukturierte Finanzprodukte bei ....
Donnerstag, 16. Oktober 2008
Klingt komisch, ist aber so
Ich beobachte Menschen. Oft und gerne. Natürlich hoffe ich, dass diese das nicht bemerken. Ob dem so ist, weiß ich nicht. Aber man erlebt und lernt viel, wenn man ganz in Ruhe andere Menschen beobachtet. Da gibt es morgens jemanden im Zug, der die ganze Zugfahrt damit ausfüllt, dass er ein unglaubliches Ritual von Anfang bis Ende durchführt. Seine Zugfahrt ist minutiös verplant, so dass er nicht einen Moment der Ruhe ertragen muss. Das ist so etwas von abgefahren, dass ich es einfach erzählen muss.
Der Mann frühstückt jeden Morgen im Zug. Und zwar so umfangreich und ausführlich, dass es einem sofort auffällt. Warum frühstückt er nicht zu Hause? Und er macht immer exakt dasselbe. Jeden Tag. Jede Woche. Jeden Monat. Jahr ein, Jahr aus. Vom Müsli zubereiten, Obst schälen über Knäckebrot schmieren und belegen bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sein opulentes Zugfrühstück beendet und auf die Toilette geht. Immer im exakt selben Moment. Um sich dann zum Abschluss noch die Hände einzucremen.
Er hat bei dem Ganzen eine Geschicklichkeit entwickelt, die bewundernswert ist. Denn er macht das alles auf seinem Schoß. Es ist alles perfekt vorbereitet. Sicher macht er das schon den Abend zuvor. Jeder Handgriff sitzt. Nichts fällt herunter. Nichts geht daneben. Wie andere eine Bergwand erklimmen, so frühstückt der Mann im Zug. Auf engstem Raum.
Und wenn er dann seine Jacke anzieht, kommt der Zug genau 2 Minuten später im Bahnhof an. Wahnsinn. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dann steigt er aus. Und er hat es auch an diesem Tag fertig gebracht, sich die ganze Zugfahrt über zu beschäftigen. Und das 100% wie am Tag zuvor und die vielen Tage davor.
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Makita
Kann man eine Liebeserklärung an einen Akku-Bohrschrauber machen? Eigentlich nicht. Oder? Aber ich versuche es trotzdem mal. Im Laufe der Zeit hält man relativ viel Werkzeug in seinen Händen. Erst das vom Vater und Opa. Dann das erste eigene. Das von Freunden und Bekannten. Das Werkzeug verändert sich um einen herum, je nach Anspruch und Lebensphase.
Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem es mir körperliche Schmerzen bereitet, wenn ich beim Wesentlichen – beim Werkzeug – Kompromisse machen muss. Wenn Menschen von der Aldi-Heckenschere schwärmen oder dem Schlüsselsatz für 4,99 EUR. Da wird mir ganz anders. Übel würde ich sagen.
Diese Entwicklung führt so weit, dass man freiwillig sein altes Werkzeug verliert. Oder verleiht, ohne die Absicht, es jemals zurück zu verlangen. Nur, um sich den Traum von richtigem Werkzeug zu erfüllen. Da gibt es z.B. einen Akku-Bohrschrauber von einem Hersteller Namens Makita, der da heißt BDF 452RFE, mit Lithium-Ionen Batterie. Ich möchte nicht mehr dazu sagen, als wer solches Werkzeug sein eigen nennen darf, der muss ein glücklicher Mensch sein, wenn es um das Handwerk geht. BDF – ist das nicht ein Zufall oder ein Ding. Das sind zufällig genau die Initialen des Menschen, der mir näher steht als alle anderen. Zufall? Glaub ich nicht. Das ist ein Zeichen.
Das Ding liegt so was von ausgewogen in der Hand und ist im Rechts- und Linkskauf leicht zu bedienen. Hat dabei eine Kraft und Ausdauer, dass man manchmal denkt, wäre ich doch so ein Akku-Bohrschrauber. Vor allem hat er hat eine Lampe unter dem Bohrfutter, die auch im Dunkeln, bei Schatten oder wie immer gearteten schlecht beleuchteten Umständen, das Ziel hell erleuchtet ins Visier nimmt. Erst wird man belächelt, aber jeder, der einmal mit ihm gearbeitet hat, hat ein Problem und eine Frage: Wo gibt es den?
Natürlich macht exzellentes Werkzeug noch keine exzellente Arbeit. Aber die Voraussetzungen von Seiten des Werkzeugs sind schon mal als exzellent einzustufen. Was die andere Seite kann oder nicht kann, dafür kann der Makita ja nichts. Aber schon traurig, wenn so etwas in völlig unbegabte Hände gerät. Oder sein Dasein ungenutzt im Dunkeln des Werkzeugkellers fristen muss.
Er hat was Besseres verdient.
Montag, 6. Oktober 2008
Die Österreicher mal wieder – vorbildlich
Ich habe nur davon gehört. Deshalb kann ich in diesem Fall nur über Hören-Sagen schreiben. Es soll wirklich Werbeagenturen geben, welche "gratis" – also umsonst – vor und für Kunden präsentieren. Klingt unglaublich und komisch, soll aber wahr sein. Mein Kommentar dazu auf der eigens dafür eingerichteten österreichischen Webseite: www.gegen-gratis.at
Der Wert einer Idee bemisst sich in der Werbewirtschaft ausschließlich daran, wie schnell und wie viel ein Kunde bereit ist, dafür zu zahlen. Der Wert von Ideen ist die einzige Geschäftsgrundlage für eine Werbeagentur. Denn nur hier entsteht die so wichtige Wertschätzung, aus der die so wichtige Wertschöpfung erzielt werden kann. Die Agentur-Kundenbeziehung darf nicht aus Dankbarkeit bestehen sondern aus Abhängigkeit. Abhängigkeit von wertvollen Ideen. Und wer gratis präsentiert, hat diese Grundlage von Anfang an zerstört und es gibt keine Hoffnung, diese nachträglich zu erzielen. Es gilt in der Werbung das Sprichwort: Was gut anfängt, wird schlimm enden. Was schlimm anfängt, wird grausam enden.
Dieser Artikel ist auf Grund eines netten Hinweises von Hans Sigl zustande gekommen. Danke dafür.
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