Mittwoch, 6. September 2006
Die wohl kleinste Tankstelle der Welt
Tankeschön. Was für eine wundervolle Vorstellung. Einfach nur eine einfache Tankstelle. Super und Diesel. Nix die Nummer 12 bitte. Es ist immer die 1. Denn es gibt ausschließlich und alleinig nur die 1. Und sonst aber auch gar nichts. Keine Waschanlage. Kein Ölwechselplakat. Kein Bistroaufsteller auf der Zapfsäule. Keine Klebepunkte. Vor allem kein Service. Keine Rabatte. Keine Bonusprogramme. Und schon gar kein Payback. Einfach nur eine Tankstelle. Ranfahren. Rüssel rein. Voll laufen lassen. Reingehen und bezahlen. Und nichts da mit Kreditkarte oder so. Bar. Bar auf den Tisch. Sprit für Geld.
Kein Bier. Keine Zigaretten. Keine Überraschungseier. Keine Zeitungen. Kein Spielzeug. Nur Benzin. Zurück zum Kernnutzen. Und bitte kein Eis zur Autowäsche morgens um 09.00 Uhr bei 10 Grad Außentemperatur. Willkommen beim Kundennutzen. Was ist ist aus der guten alten Tankstelle geworden? Warum machen die nicht gleich aus den maroden Kaufhäusern Drive-in-Tankstellen. Diesel im Kellergeschoss. Normal Paterre. Super auf der 1. Obwohl, jetzt gibt es sogar noch Sprit Lineextensions: Ökodiesel und V-Power. Sprit Extreme sozusagen. Ich wünsche mir eine echte Tankstelle. Bitteschön. Mehr will ich nicht. Tankeschön.
Dienstag, 5. September 2006
CARAVAN SALON Düsseldorf – Nachbetrachtung
Was ihr da seht, werdet ihr nicht glauben. Es ist das Ende der Werbekultur. Sozusagen das jüngste Werbegericht. Es ist ein Plakat. Ein Plakat. Plakat.
Gesehen in Halle 5 auf dem CARAVAN SALON in Düsseldorf. Und als Herr Matthes und meine Wenigkeit dieses Plakat erblickten, musste ich sofort ein Foto davon machen. Hier hört die Geschichte aber nicht auf, sondern fängt genau hier erst an. Denn als ich meinen Blick vom Sucher nahm, schweifte mein Blick nach links. Zu einer Person, die sich mir näherte. Ich blickte wieder auf das Plakat. Und wieder auf die Person und wieder auf das Plakat. Das wiederholte sich in einem Zeitraum von ca. 5 Sekunden so ca. 80zig mal.
Bis ich sicher war, der Mann zu meiner Linken war das Modell auf dem Plakat. Der mir unaufhörlich die Vorzüge eines Grills darbot. Herr Matthes konnte dieser Situation nur mit geschulter Atemtechnik lebend entkommen. Sonst wäre er ein weiterer Fall von "Ganz klar – tot gelacht" gewesen. Um das zu vermeiden, hat er sich eine Überlebenstechnik angewöhnt, bei der er mit gezielten Atemstößen dem sicheren Lachtod entgeht.
Bei mir entwicklete sich die Lage zunehmend gefährlicher, denn mir fehlten einfach die Worte. Und wer mich kennt, weiß das etwas Besonderes passiert sein musste. Als wir uns nach ca. 3 Minuten Grillkunde dem Stand entziehen konnten, wußten wir: Das ist eine Story für die Nachwelt.
Das Ende der Werbung. Da ist es. Kein Fotograf. Kein Model. Kein Styling. Kein Licht. Kein Logo. Kein Text. Kein Format. Kein nichts. Einfach nur brutal auf die Wirklichkeit gehalten. Wir können gehen. Die Segel streichen. Die Welt der Werbung, dreht sich auch ohne uns unaufhörlich weiter. Und so wie es aussieht, in eine völlig falsche Richtung.
Und glaubt mir bzw. uns, da gab es noch so einige merkwürde Erscheinungen, die nur einen Schluss zu lassen: Die Werbewelt ist arg verdreht.
Geschrieben von Christof Hintze
in Werbergeschichten
um
14:00
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Montag, 4. September 2006
Ein Griff ins Klo – Kundenbindung
Kundenbindung ist immer zugleich auch Kundengewinnung.
Denn man kann nichts Neues tun, das nicht aus Altem entstanden ist. Dieses Gesetz haben die wenigsten verinnerlicht. Deshalb müssen vorne immer viele neue Kunden rein, weil hinten viele alte raus fallen. Da wir aber dazu verdonnert sind, immer nur nach vorne zu sehen, sehen wir nicht was in unserem Rücken passiert.
Das Neue ist zu verlockend. Dass man sich ebenso um das Alte bemüht. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, warum sollten Unternehmen mit den Kunden anders umgehen. Kaum hat man einen Vertrag unterschrieben, gibt es das selbe Angebot 3 Monate gratis. Oder für die Hälfte. Und man selbst hängt im teuren Vertrag. Viele Unternehmen haben das einfach nicht drauf. Aber sie bezahlen dafür die gerechte Strafe.
Das ist wie beim Lieblingsitaliener. Man wird immer herzlich begrüßt. Bekommt nachher einen Grappa aufs Haus. Hat einen guten Tisch. Und eines Tages, fragt einen Giovanni, ob ich ein Problem damit hätte, mich da hinten an den Tisch direkt nebem dem Klo zu setzen. An dem alle vorbei müssen, die sich die Hände beim Rein- und Rausgehen nicht gewaschen haben. Weil er den für neue Gäste dringend bräuchte.
Kein Problem, antworte ich. Und bin seit dem nie mehr da gewesen. Seid gut zu den Guten, es lohnt sich.
Denn man kann nichts Neues tun, das nicht aus Altem entstanden ist. Dieses Gesetz haben die wenigsten verinnerlicht. Deshalb müssen vorne immer viele neue Kunden rein, weil hinten viele alte raus fallen. Da wir aber dazu verdonnert sind, immer nur nach vorne zu sehen, sehen wir nicht was in unserem Rücken passiert.
Das Neue ist zu verlockend. Dass man sich ebenso um das Alte bemüht. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, warum sollten Unternehmen mit den Kunden anders umgehen. Kaum hat man einen Vertrag unterschrieben, gibt es das selbe Angebot 3 Monate gratis. Oder für die Hälfte. Und man selbst hängt im teuren Vertrag. Viele Unternehmen haben das einfach nicht drauf. Aber sie bezahlen dafür die gerechte Strafe.
Das ist wie beim Lieblingsitaliener. Man wird immer herzlich begrüßt. Bekommt nachher einen Grappa aufs Haus. Hat einen guten Tisch. Und eines Tages, fragt einen Giovanni, ob ich ein Problem damit hätte, mich da hinten an den Tisch direkt nebem dem Klo zu setzen. An dem alle vorbei müssen, die sich die Hände beim Rein- und Rausgehen nicht gewaschen haben. Weil er den für neue Gäste dringend bräuchte.
Kein Problem, antworte ich. Und bin seit dem nie mehr da gewesen. Seid gut zu den Guten, es lohnt sich.
Geschrieben von Christof Hintze
in Marketing Denkanstöße
um
07:00
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Tags für diesen Artikel: gratis, kundenbindung, kundengewinnung, lieblingsitaliener, Marketing Denkanstöße
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