Freitag, 18. Dezember 2009
Könnte das ganze Leben eine große Therapie zu sein?
Menschen, die in Therapie sind, sind schon in Therapie. Alle anderen sammeln noch Gründe für eine Therapie, die offensichtlich kommen wird. Die Therapie ist zu einer normalen Massen-Begleiterscheinung in unserer Gesellschaft geworden. Der Anteil der Menschen, die in Behandlung sind, steigt drastisch an. Das Thema rückt immer mehr in die Öffentlichkeit. Diese hinkt, wie immer bei solchen Themen, natürlich weit hinter her und schiebt dabei einen Berg Vorurteile vor sich her.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, wenn ein Leiden sich stark verbreitet und vergrößert, dann ist das kein Zufall, sondern dafür gibt es offensichtlich schlechte Gründe.
Die Gründe sind oft gleich. Als es an allen Ecken und Ende an Hygiene fehlte, litten die Menschen an Infektionskrankheiten. Als die Menschen sich immer weniger bewegten, litten sie immer mehr unter Herz-Kreislauf-Krankheiten. Also geht immer ein Mangel vorweg. Immer hat das „weniger“ diese Massenkrankheiten ausgelöst. Mangel an Nahrung, Mangel an Vitaminen, Mangel an Insulin. Mangel an Mangel gab es somit nie.
Die Diskussion, die in der Öffentlichkeit aber geführt wird, beruht nicht auf der Mangel-Theorie, sondern auch einer „zuv iel, zu schnell Annahme". Es scheint, als ob Menschen lange Zeit zu viel von etwas bekommen zu haben, was diese in die Therapie treibt. Zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu viel von zu viel.
Somit soll der Weg aus der Therapie daraus bestehen, dass man sich über das zu viel klar wird und es in weniger umstellt. Ich glaube das nicht. Ich glaube an die Mangel-Theorie. Es scheint es in der Psyche vieler Menschen einen Mangel zu geben. Und dieser Mangel hat seine guten bzw. schlechten Gründe.
Die biochemischen Gründe liegen darin, dass eine Noradrenalin- bzw. Serotonin-Regulationsstörung am Rezeptor vorliegt. Ein Mangel an diesen so genanten Transmitter scheint die Ursache. Somit hat man nun zwei Möglichkeiten, entweder diesen Transmitter-Haushalt wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, in dem man diese von außen hinzu führt – diese Art scheint mir eine Kompensation, statt einer wirklichen Lösung. Oder, was mir sinnvoller erscheinen würde, man behebt die Ursache.
Und da kommt zum Beispiel die Therapie ins Spiel. Es scheint offensichtlich, dass die Ursachen Umwelteinflüsse sind oder angeboren sind. Allerdings: Wenn die Zahlen so sprunghaft ansteigen, scheint der Aspekt Umwelt der zentrale zu sein. Nun können wir nicht die ganze Umwelt und unsere Sozialisierung verändern, doch wir können die Ursachen erforschen. Was passiert, dass daraus ein Mangel entsteht, der Menschen in Massen in die Therapien treibt. Seltsam ist, dass Millionen in Therapie sind, aber es noch keine funktionierenden Selbstanalysen gibt, die einem die Richtung vorgeben könnten.
Es muss doch möglich sein, dass man selbst dahinter kommt. Die Fälle werden sich doch sicherlich zu 80% gleichen. Wir leben doch alle in derselben Umwelt und die jeweiligen Sozialisierungen sind sicher unterschiedlich, aber die Einflussfaktoren sind auch hier sicherlich zu 80% dieselben.
Die Selbst-Reflexion scheint ein wichtiger Aspekt zu sein. Und zwar nicht ab dem Zeitpunkt, wenn es einen erwischt hat, sondern so früh wie möglich, so lange wie möglich, so intensiv und so genau wie möglich. Wir lassen das ganze Leben an uns vorüber ziehen und wundern uns, wenn es passiert.
Allen Mangelerscheinungen kann man nämlich erfolgreich entgegen wirken. Vor allem mit Bewegung. Und wenn die Krankheit bei den Menschen im Kopf angekommen ist, scheint es auch hier an der notwenigen Bewegung zu fehlen. Aber wie bewegt man den Kopf? Genau das müssen wir lernen. Wir müssen unsere Psyche verstehen lernen und ihr die Bewegung zuteil werden lassen, der es Bedarf um die Symptome in den Griff zu bekommen – und um den Mangel abzuschaffen.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, wenn ein Leiden sich stark verbreitet und vergrößert, dann ist das kein Zufall, sondern dafür gibt es offensichtlich schlechte Gründe.
Die Gründe sind oft gleich. Als es an allen Ecken und Ende an Hygiene fehlte, litten die Menschen an Infektionskrankheiten. Als die Menschen sich immer weniger bewegten, litten sie immer mehr unter Herz-Kreislauf-Krankheiten. Also geht immer ein Mangel vorweg. Immer hat das „weniger“ diese Massenkrankheiten ausgelöst. Mangel an Nahrung, Mangel an Vitaminen, Mangel an Insulin. Mangel an Mangel gab es somit nie.
Die Diskussion, die in der Öffentlichkeit aber geführt wird, beruht nicht auf der Mangel-Theorie, sondern auch einer „zuv iel, zu schnell Annahme". Es scheint, als ob Menschen lange Zeit zu viel von etwas bekommen zu haben, was diese in die Therapie treibt. Zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu viel von zu viel.
Somit soll der Weg aus der Therapie daraus bestehen, dass man sich über das zu viel klar wird und es in weniger umstellt. Ich glaube das nicht. Ich glaube an die Mangel-Theorie. Es scheint es in der Psyche vieler Menschen einen Mangel zu geben. Und dieser Mangel hat seine guten bzw. schlechten Gründe.
Die biochemischen Gründe liegen darin, dass eine Noradrenalin- bzw. Serotonin-Regulationsstörung am Rezeptor vorliegt. Ein Mangel an diesen so genanten Transmitter scheint die Ursache. Somit hat man nun zwei Möglichkeiten, entweder diesen Transmitter-Haushalt wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, in dem man diese von außen hinzu führt – diese Art scheint mir eine Kompensation, statt einer wirklichen Lösung. Oder, was mir sinnvoller erscheinen würde, man behebt die Ursache.
Und da kommt zum Beispiel die Therapie ins Spiel. Es scheint offensichtlich, dass die Ursachen Umwelteinflüsse sind oder angeboren sind. Allerdings: Wenn die Zahlen so sprunghaft ansteigen, scheint der Aspekt Umwelt der zentrale zu sein. Nun können wir nicht die ganze Umwelt und unsere Sozialisierung verändern, doch wir können die Ursachen erforschen. Was passiert, dass daraus ein Mangel entsteht, der Menschen in Massen in die Therapien treibt. Seltsam ist, dass Millionen in Therapie sind, aber es noch keine funktionierenden Selbstanalysen gibt, die einem die Richtung vorgeben könnten.
Es muss doch möglich sein, dass man selbst dahinter kommt. Die Fälle werden sich doch sicherlich zu 80% gleichen. Wir leben doch alle in derselben Umwelt und die jeweiligen Sozialisierungen sind sicher unterschiedlich, aber die Einflussfaktoren sind auch hier sicherlich zu 80% dieselben.
Die Selbst-Reflexion scheint ein wichtiger Aspekt zu sein. Und zwar nicht ab dem Zeitpunkt, wenn es einen erwischt hat, sondern so früh wie möglich, so lange wie möglich, so intensiv und so genau wie möglich. Wir lassen das ganze Leben an uns vorüber ziehen und wundern uns, wenn es passiert.
Allen Mangelerscheinungen kann man nämlich erfolgreich entgegen wirken. Vor allem mit Bewegung. Und wenn die Krankheit bei den Menschen im Kopf angekommen ist, scheint es auch hier an der notwenigen Bewegung zu fehlen. Aber wie bewegt man den Kopf? Genau das müssen wir lernen. Wir müssen unsere Psyche verstehen lernen und ihr die Bewegung zuteil werden lassen, der es Bedarf um die Symptome in den Griff zu bekommen – und um den Mangel abzuschaffen.
Geschrieben von Christof Hintze
in blue notes
um
07:06
| Kommentare (0)
| Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: blue notes, Entwicklung, Gesellschaft, gesunder Menschenverstand, Leben, Mangel, Menschen, Psyche
Artikel mit ähnlichen Themen:
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Kommentar schreiben