Donnerstag, 24. August 2006
Meine Mannschaft
Meine kleine, feine Werbeagentur, die Münchner Feinkostkommunikationsadresse, gibt es nun schon seit 1998. Genauer gesagt, seit dem 25. März 1998. Ein Widder. Wie ich. Ich bin nur nicht nur Widder, sondern mein Aszendent ist auch Widder. Das sagt etwas über mein Temprament und das meiner Agentur. Die Kunden haben es über die Jahre sicher nicht immer leicht gehabt. Mit mir.
Aber was mich bis heute wirklich wundert und zugleich begeistert, ist meine Mannschaft. Die eigentlich alle von dem Zeitpunkt, da sie in meine Agentur getreten sind, der Sache treu geblieben sind. Wir haben sehr gute und sehr schlechte Zeiten miteinander durch gemacht. Einige haben den Absprung gewagt und versucht, sind aber wieder bei mir gelandet. Diese Loyalität geht mir manchmal echt zu weit. Diese enge Verbindung ist einem schon mal zu nah.
Aber im nächsten Augenblick, ist es genau das, was mich am meisten an unserer Sache begeistert. Meine Mannschaft hat mir das Wörtchen "Wir" beigebracht. Was sicher nicht leicht war. Hat sich aber in allen mir wichtigen Punkten immer auf mich verlassen. Das daraus entstandene Vertrauen ist so groß. Dass meine Agentur das geworden ist, was ich eigentlich immer wollte. Mehr als nur Arbeit. Mit dieser Mannschaft macht das alles Sinn, Lebenssinn.
Was einige wundern wird, dass zu meiner Mannschaft auch viele meiner Kunden gehören. Die sind gekommen und geblieben. Und auch die haben wilde Zeiten durchleben müssen mit mir. Aber aus mir unerfindlichen Gründen haben gerade die mich ständig ermutigt, die Sache voran zu treiben.
Somit ist das, was ist, nicht mein Produkt. So gerne das auch viele oft so sehen würden. Der Macher. Nein, nichts davon. Alles was ist, hat meine Mannschaft geschaffen, in der ich nur einer von uns bin.
Deshalb gilt mein Dank meiner Mannschaft. Denn ihr seid es, die mir dieses Leben ermöglichen. Ein sehr intensives Leben. So wie ich es mir immer gewünscht habe. Das ist mir im Lauf der Jahre immer bewusst geworden. Was für ein geiles Leben.
Manchmal frage ich mich, ob auch die Bayern-Spieler der 70er heute noch ein Kreuz machen und Gott dafür danken, dass sie in einer solchen Mannschaft spielen durften. Was für ein Glück. Und dann hat man auch noch Gerd Müller in seinen Reihen. Wahnsinn. Was wäre aus den Bayern, dem deutschen Fußball und aus Franz Beckenbauer geworden, wenn er sie nicht alle reingemüllert hätte? Was für ein verdammtes Glück.
Da muss man doch heute noch dankbar sein. Allein wäre das alles nichts wert gewesen und hätte man nicht eins der damaligen Ergebnisse erzielt. Allein, dass Katsche Schwarzenbeck eines der wichtigsten Tore in der Bayergeschichte gemacht hat, ist doch ein Ding. Das ist wie in Frankreich, 1998, mit Thuram. Der hat vorher und nachher nie mehr getroffen. Aber als es sein musste, weil mal kein anderer getroffen hat, da macht der zwei Buden. Unglaublich. Und im Kleinen, im ganz Kleinen. Im Mikrokosmus meiner winzigen, kleinen, aber feinen Feinkostkommunikations-Werbeagentur gibt es so viele Parallelen. Die die Öffentlichkeit nie sehen wird. Was auch nicht sein muss. Reicht doch, wenn es die wissen, die dabei waren.
Danke. Uns allen. Und wir haben noch ein langes, geiles Leben vor uns.
Geschrieben von Christof Hintze
in Hausbesuch
um
07:00
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Ich bin gerührt.
Kann eigentlich jetzt auch nichts schreiben, ohne mich dem Verdacht des Schleimens auszusetzen; auch, wenns wahr wäre, was ich schreiben würde.