Am Beispiel des Pudels kann man gut erkennen, wie es uns Allen bald ergehen wird. Vor allem denen, die sich zur Zeit pudelwohl fühlen. Es gab eine Zeit, da war das Stadtbild voller älterer Damen mit Pudeln unter dem Arm, im Handtäschchen oder bei Fuß. Sie stolzierten die Königs-, die Maximilianstraße und alle anderen Einkaufsstraßen auf und ab.
Die alten Damen gibt es immer noch. Aber die Pudel sind weg. Dabei gab es keine Pudelseuche. Oder gar Pudel-Aids oder Krebs. Die Nachfrage nach Pudeln ging schlagartig zurück. Und somit wurde die Vermehrung in Form von Zucht sukzessive erst zurückgefahren und dann eingestellt. Der Pudel liegt auf Eis. Er ist noch nicht ausgestorben, er fristet sein bescheidenes Zuchtexemplar-Dasein und wartet darauf, irgendwann wieder gefragt zu sein. Dann müssen die Pudel im Akkord poppen, um sich schlagartig wieder zu vermehren.
Zur Zeit stehen andere Hunde hoch im Kurs. Aber wie man sieht, weil man sie nicht mehr sehen kann: keine Pudel. Diese Tatsache kann man 1:1 auf die Spezies Deutscher übertragen. Mit uns passiert zur Zeit etwas Ähnliches bis Identisches. Alles wird getan, damit wir uns nicht mehr vermehren. Weil es keine Nachfrage nach uns gibt. Andere Länder und deren Bürger stehen gerade wesentlich höher im Kurs. Noch schlimmer hat es die Italiener getroffen, die läßt man sogar Fußball-Weltmeister werden, damit sie nicht auf falsche Gedanken kommen.
Vereinzelt sieht man Pudel noch in Südfrankreich. Deutsche tauchen ebenso auf Mallorca und in anderen Teilen Spaniens auf. Eine Renaissance könnten die Deutschen als Partyspezies erleben, da stehen wir zur Zeit hoch im Kurs. Ist nur abzuwarten, ob es genug Gründe zum Feiern gibt.
Fazit: Wir Deutschen sind keine Schäferhunde, weit gefehlt, wir sind allesamt nur Pudel.