Dienstag, 29. September 2009
Blickrichtung
Die Blickrichtung im Leben ist von großer Bedeutung. Beim Motorrad fahren ist es so, dass man dort, wo man hinschaut, auch hinfährt. Auch im ungünstigen Fall, wenn man gerade da nicht hinfahren will. Wie man im Bild gut erkennen kann. Wer auf die Steine schaut, fährt rein in die Steine und hoffentlich daüber. Wer aber auf die Lücke schaut, der fährt genau da hindurch. Unbeschadet.
Ebenso verhält es sich im Leben. Man ist nicht ignorant oder verdrängt. Nein, man erkennt das Problem nur umso genauer, so dass man weiß, wenn man seine Aufmerksamkeit jetzt nur auf das Problem konzentrieren würde, dann wäre die Wahrscheinlichkeit absolut hoch, dass es genau so eintrifft. Somit ist es im Leben sehr schlau, wenn man die Gefahr, das Problem, die Herausforderung erkennt, aber genau ab dem Moment die Lösung, den Weg, das Ziel anstrebt. Denn somit steigt die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches, dass genau das eintrifft, was man eigentlich wollte. Und nicht das, was man eigentlich hätte vermeiden und verhindern sollen.
In unserer Gesellschaft fahren zu wenig Menschen Motorrad, dass sie um diesen Umstand wissen. Deshalb kann man an allen Ecken und Enden gut beobachten, wie viele in das Schlamassel schnurstracks geradeaus hinein rasen. Obwohl man das Gegenteil wollte. Somit muss man lernen, nicht das Problem anzuvisieren, sondern die Lösung. Der Motorradfahrer lernt das nicht, weil es schlau oder geschickt ist, sondern weil er eine schmerzliche Erfahrung gemacht hat.
Mir begegnet dieses Phänomen ständig. Ich sehe, erkenne oder mir wird ein Problem geschildert. Und ich lenke meinen Blick, meine Gedanken, sobald ich das Problem erfasst habe, sofort auf die Lösung. Die meisten Menschen kommen mit der sofortigen Änderung der Blickrichtung nicht klar. Sie widmen dem Problem intensiver und noch mehr ihre ganze Aufmerksamkeit. Das kann zu Missverständnissen führen. Denn einige denken, ich würde das Problem nicht erkennen. Oder nicht wichtig genug nehmen. Dabei ist dem nicht so. Ich investiere nur alles in die Lösung, nicht noch mehr in das Problem. Denn meine Erfahrung sagt mir, man kommt besser daran vorbei oder drumherum, wenn man das auf meine Weise macht.