Mittwoch, 28. Januar 2009
Spreu & Weizen
Wenn man Mehl herstellen will muss man Spreu vom Weizen trennen. Das war immer schon so. Warum? Weil es nicht schmeckt, wenn man in ein Brot, Brötchen oder Kuchen beißt und einem kleine, unverdauliche Stückchen den Spaß am Kauen verderben. Keine Ahnung wann man damit angefangen hat. Vermutlich schon sehr früh, denn Spreu ist doch ziemlich ungenießbar, hängt in den Zähnen und bläht vermutlich auch. Diese beim Dreschen von Getreide abfallenden Spelzen und Hülsen, Grannen, Samenhüllen und Stengelteile haben sogar schon den Evangelisten Matthäus beschäftigt. Leider ist es nie so gekommen, wie er es herauf beschworen hat.
Er (wir wissen wer gemeint ist) hat die Spreu leider nicht vom Weizen getrennt und die Spreu ist auch nicht im nie erlöschendem Feuer verbrannt. Das ist bitter, aber nicht zu ändern. Wäre da nicht das Fernsehen. Das allwissende Medium hat sich ihrer angenommen, eine sinnvolle Verwendung für sie gefunden. Hurra. Nach eingehender Brauchbarkeitsanalyse hat man sich beim Fernsehen gesagt: Wenn schon nicht brennbar, dann vielleicht erzieh-, belehr- oder motivierbar? So werden wir ihn auch los - den Spreu - und wir haben alle etwas davon. Wir schauen alle zu, wie aus dem überschuldeten Kaufberauschten ein aufgeklärter Konsument mit finanziellem Spielraum wird, wie aus der überforderten Hausfrau und Mutter eine Seele von Mensch wird, wie ein Gastronom ohne Gefühl für Gäste, Geschmack und Marketing fettaugengleich wieder an die Oberfläche schwimmt.
Ich liebe diese Sendungen. Ganz besonders diese, in denen Profiköche mal so richtig aufräumen. Mit ihrer Leidenschaft die Schöpfkelle kreisen lassen. Mit Liebe zum Detail ein Feuer anfachen, das entweder nie gebrannt hat oder endlich wieder auflodert. Großartig wie aus Versagern und kulinarischen Vollpfosten gastronomische Rennpferde, Helden der Kochtöpfe werden. Man kann sich nicht satt sehen an dem immer gleichen Märchen, das hier stattfindet und Wirklichkeit wird. Was für eine geniale Idee, diese Wandlungen auch noch zu filmen. Danke Jungs und Mädels vom Fernsehen. Danke für diesen Spaß. Danke fürs nachträgliche Dreschen des Spreus. Auch wenn das eigentlich keinen Sinn macht, vielleicht schafft ihr es ja trotzdem, diesen vielen "Underperformern" da draußen Mut zu machen. Vielleicht nehmen sich viele ein Beispiel daran und denken um, packen an, räumen auf und machen endlich ihre Hausaufgaben. Eines ist jedenfalls sicher: Ich möchte heute kein Gastronom sein, der seinen Job nicht macht. Diese Sendungen werden den Anspruch an gutes Essen und gute Gastronomie steigern. Die Luft für verbrannte Steaks, laffe Suppen, verkochtes Gemüse, langweilige Soßen und schlechten Service wird dünner. Gut so.
Dabei kommt mir eine Idee: Was, wenn es solche Sendungen auch für ausgelaugte, unmotivierte, uninspirierte Marketingabteilungen gäbe. Das wäre doch ein Spaß. Mal so richtig aufräumen. In die lauwarmen Suppen spucken und die Speisekarte des Marketingchefs auf den Kopf zu stellen. Ich wäre dabei. Auch mit Kamera. Damit wir alle etwas davon haben. Oder?
Die andere Sicht der Dinge
Das Internet in der heutigen Form ist gerade mal ca. 15 Jahre alt. Geht man davon aus, dass die Entwicklung exponentiell weitergehen wird, dann haben wir es, verglichen mit einem Zeitfenster von ca. 70 bis 150 Jahren der analogen Wirtschaftswelt, nun nur noch mit ca. 30 bis 50 Jahren zu tun.
Da immer mehr Datenmengen immer schneller be- und verarbeitet werden können, ist dieser Tsunami ganz am Anfang seiner Entwicklung, wird an Geschwindigkeit noch zunehmen und seine wahre Größe erst noch offenbaren. Er wird alle Vorhersagen in den Schatten stellen. Er wird alles, was wir aus heutiger Sicht als unmöglich ansehen, möglich und dann selbstverständlich machen.
Und ein Großteil der Entscheider haben keine Ahnung, was da passiert. Somit wird es einen kompletten Wechsel geben in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Alles was jetzt oben ist, wird dann unten oder nicht mehr da sein. Alles was jetzt aufkommt, wird dann oben sein. Und alle, die schon jetzt auf dieser Welle reiten, sind dann ganz oben.
Es ist so absurd, wie sich viele Entscheider in der Wirtschaft, den Medien und der Politik verhalten. Aber es ist somit wie immer. Als das Auto erfunden wurde, haben die meisten wirklich geglaubt, das wäre nur eine Zeiterscheinung und am Ende wird sich das Pferd und die Kutsche doch behaupten. Und so war es mit allen bahnbrechenden Erfindungen und Innovationen. Nur ganz wenige erkennen sofort das Potential, ganz, ganz wenige. Der große Rest ist davon überzeugt, das alles so bleibt wie gehabt.
Bis, ja bis die Welle unübersehbar ist. Alle Argumente verpuffen an der Unfähigkeit vieler Menschen, eine Vorstellungskraft zu entwickeln und diese zu fördern. Für die Masse ist das kein Problem, aber wenn diejenigen dazu nicht fähig sind, welche die Richtung und den Weg angeben, dann ist das schon ein Problem.
Sie sehen es nicht, weil sie es nicht können, weil sie es nicht wollen und weil sie nicht dürfen. Aber die Entwicklung nimmt darauf keine Rücksicht. Somit können wir uns von vielen, den meisten schon heute, innerlich verabschieden. Der Internet-Tsunami wird sie alle mitreißen. Aber dafür werden wir viele neue Gesichter, Namen, Branchen und Unternehmen bekommen.
Immer wieder bin ich konsterniert, wie wenig Ahnung Verantwortliche von dem Thema haben. Und mit welchen Ängsten sie diesem Thema begegnen. Natürlich hat es viel mit der Arroganz und Überheblichkeit des Internets zu tun. Und damit, wie brutal alles über Bord geworfen wird, was ist. Und dass es fast zur Religion hoch stilisiert wird, dass diese Menschen so anders reden – oft unverständlich. Und dass sie so tun, als ob sie alles besser wissen. Und dass alles schon so weit weg ist und man viel Kraft und Mühe investieren müsste, um überhaupt auf einen Level zu kommen, um das zu verstehen. Und bis dahin ist die Entwicklung schon wieder Kilometer enteilt.
Es ist ein Drama. Aber dieses Drama wiederholt sich in unregelmäßigen Abständen. Alles wird sich ändern, ob man das will oder nicht. Und die Chance zu einem Besseren ist ungewiss, aber möglich. Aber letztendlich nur eine Hoffnung. Aber besser als keine.
Die Konzerne und die Unternehmen der Zukunft werden andere sein. Ebenso die Parteien und die Medien, welche den Ton angeben. Ein Großteil von denen, die heute eine Rolle spielen, werden dann keine Rolle mehr spielen. Sie werden wie diese Kutscher sein. Denen dann nichts bleibt, als Taxifahrer zu werden, weil sie es nicht glauben konnten. Wenn es dann noch Taxis gibt.
Als ich vor über 10 Jahren in einem Konferenzraum bei einem Unternehmen namens Sony stand und voller Begeisterung von Suchmaschinen im Internet sprach und dass dies ein Produkt für Sony sein könnte, eine Sony-Suchmaschine zu entwickeln und zu platzieren, war meine Begeisterung unermeßlich. Was das bedeuten könnte, "It´s a Sony" als führende Marke sich in der neuen Welt zu platzieren, da antwortete der verantwortliche Marketingleiter: "Was soll ich mit einer Suchmaschine, wenn ich gar nichts finden will im Internet?".
Am Anfang waren wir verblüfft, dass man Computer vernetzen konnte und dass man damit seine Botschaft ins Internet stellen konnte. Dann waren wir verblüfft, dass man Internetseiten verknüpfen konnte mit Links. Und jetzt staunen alle wieder, dass man Datenbanken verbinden kann mit Feeds. Somit nimmt die Verblüffung der Entwicklung kein Ende, weil kein Ende in Sicht ist. Denn am Ende werden die „Dinge“ vernetzt sein. Und zwar alle.
Alles wird im Internet sein. Und wenn ich alles sage, dann meine ich alles. Das Motorrad, das Fahrrad, die Hose, die Uhr... alles. Nach den Firmen und den Menschen auf Webseiten, nach den Gedanken in Form von Blogs und Bildern, werden die Dinge im Internet erscheinen. Und niemand will sich und kann sich das vorstellen.
Die Menschen werden nur noch ein Gerät haben, das alles kann. Somit werden ganze Branchen verschwinden. Ganze Produkt-Generationen werden sich in Luft auflösen und ihnen wird nichts folgen. Denn es wird nur noch ein „Ding“ geben, das allen Zugang ermöglicht. Allen. Zu allen Menschen und allen Dingen. Die Menschen werden sich ein eigenes Bild machen von allem und allen Dingen. Sie werden nur noch da vertrauen, wo spürbar Vertrauen ist, weil niemand einen Nutzen davon hat und sich an ihrem Vertrauen bereichern kann.
Alles ändert sich, einiges zum Guten – hoffentlich mehr – und einiges zum Schlechten. Aber es verändert sind. Die Frage ist nur, wer geht mit bei dieser Veränderung? Wer gestaltet diese Veränderung? Und wer ist der Verlierer und wer ist der Gewinner? Und die Antwort ist so einfach wie banal: Die Anderen.
Montag, 26. Januar 2009
Betriebsmodus
In welchem Betriebsmodus läuft man? Ein Freund erzählte mir anhand dieses Bildes, wie schwer, wichtig, anders es ist, wenn man als Mensch den Betriebsmodus wechselt. Vor allem wenn man dachte, es gäbe nur einen – den eigenen. Das fand ich einen so interessanten Ansatz, dass ich diesen aufgegriffen habe. Denn auch ich bin in einem bestimmten Betriebsmodus und einem selbst fällt das nicht mehr auf. Vor allem fällt einem nicht mehr auf, in welchem Betriebsmodus viele andere Menschen sind, schon gar nicht in welcher Betriebstemperatur.
Ich bin im Macher-Modus. Nicht unbedingt weil ich will, sondern weil ich muss. Das haben selbständige kleine Mittelstandsunternehmer nun man so an sich und vor sich. Weil fast niemand etwas für einen macht, geschweige denn erledigt, macht man besser alles selbst. Andere dagegen sind im Angestellten-Modus. Im Angestellten-Modus sozusagen, da ist man ständig damit beschäftigt zu überlegen, wer etwas an seiner eigenen Stelle machen könnte. Mit wie wenig man durch den Tag kommt. Jemand müsste mal dies und jenes machen oder man müsste das mal machen – einer von den beiden jedenfalls, aber nicht ich.
Der gewählte Modus zielt erbarmungslos auf die Wertschöpfung ab. Der Angestellte will sich möglichst teuer verkaufen, was ihm gefühlsmäßig nie gelingt. Er verdient immer zu wenig. Darum wendet er einen Trick an. Er versucht zur Strafe so wenig in seiner verkauften Arbeitszeit zu leisten wie es nur geht. Noch besser, er versucht, dass andere möglichst noch seine eigene Arbeit machen. Dann stellt sich bei ihm, kurzfristig, doch ein gutes Gefühl ein. Dieses Bestreben haben viele im Dienste eines Unternehmens perfektioniert und absolut auf die Spitze getrieben. Da sitzen CEOs, Vorstände, Geschäftsführer und so weiter in Massen herum, die sich darauf spezialisiert haben, so zu tun als ob und die zur Produktivität nichts beisteuern oder so wenig wie möglich. Nur so fühlen sich diese wohl. Das muss man verstehen. Das ist nur allzu menschlich. Da sitzen so Menschen in diesen Unternehmen, welche ihnen selbst nicht gehören. Und sie verkaufen ihre reine Arbeitszeit und dafür, denkt der Unternehmer, würden sie reinhauen wie verrückt.
Ist der denn verrückt, der Unternehmer? Ja, denn er geht von seinem Betriebsmodus aus. Und kann sich nicht hineinfühlen in den Betriebsmodus des gemeinen Angestellten. Gemein wird es im Betriebsmodus des Angestellten, wenn dahinter eigentlich ein Macher-Modus arbeitet. Nur der Knopf scheint vertauscht. Bei diesen Menschen landet alles auf dem Tisch. Sie schmeißen den Laden. Wer einen vertauschten Betriebsmodus in seinen eigenen Reihen hat, der darf sich glücklich schätzen. Denn alle Produktivität geht von diesen wenigen Menschen aus, die zwar alle Tassen im Kopf haben, aber den verkehrten Knopf.
Nur zu schade, dass diese Menschen über kurz oder lang den Knopf austauschen und sich selbständig machen. Tja, Pech gehabt. Somit ist die Kunst des Angestellten, seine Arbeit so eloquent zu vollstrecken, dass man ihn als bemüht empfindet. Dabei steckt nichts dahinter. Diese Überlebenstaktik ist in einem Familienunternehmen oder in einem inhabergeführten Unternehmen brutal gefährlich. Denn Leute im Macher-Modus, bemerken den Bremsklotz am Bein eher schneller als später.
Unterhaltsam wird es, wenn die Führungsspitzen auch nur Interessenvertreter sind, also auch nur Angestellte in der eigene Sache. Dann läuft alles wie geschmiert, denn alle sind unter ihres Gleichen, außer, ja, außer die Investoren, die Aktionäre und ähnliches. Die sind der Situation ausgeliefert.
Der Betriebsmodus sagt eben viel über die Eigenschaften und die Beschaffenheit aus. Somit ist auch nicht verwunderlich, welche Betriebssysteme miteinander können und welche nicht.
Also, jemand wie ich, wenn der mal aus Versehen in so einen Ortsverband gerät von so einer Partei, dann hat er nach 7 Minuten Herzrhythmusstörungen, nach 20 Minuten einen Herpes an der Unterlippe und kurze Zeit später Wahrnehmungsstörungen, die zu Schweißausbrüchen und Angstattacken führen. Und dann verlässt er panikartig den Raum und ward nie mehr gesehen.
Der Angestellte hat für ein solches Umfeld das perfekte Betriebssystem. Er setzt sich erst mal hin und guckt sich seine Freunde und seine Feinde in Ruhe aus. Dann macht er sich beliebt, in dem er erstmal eine Runde schmeißt. Zudem stellt er klar, dass er keinerlei Ambitionen auf Ämter hat. Somit schließen ihn alle schon mal gelassen in ihr Herz. Der zahlt nur und trinkt ordentlich mit. Perfekt.
Ich mache jetzt mal einen kleinen Zeitsprung. Fünf Jahre später überredet man ihn doch mal, das Protokoll zu schreiben. Vier weitere Jahre später wird er Kassenwart. Und kurze Zeit später, so 12 Jahre später, kommt er dann doch auf die Liste. Und so weiter. Somit erklärt sich auch, warum in bestimmten Parteien die Abgeordneten so alt sind.
Dem Macher würde in so einem Betriebsystem dasselbe schnell abstürzen und man könnte es auch nicht mehr hochfahren. Somit ist es nur logisch, welche Menschen zusammenfinden und welche nicht. Und mit welchem Betriebssystem diese durchs Leben fahren. Und warum die Dinge so sind wie sie sind.
Ein befreundeter Arzt ist Chirurg. Auch so ein Idiot und armes Schwein im Macher-Modus, der auf meine Frage „Hast Du auch gestreikt?“ lapidar antwortete: „Zu so was habe ich keine Zeit, ich muss operieren, und kann mich nicht mit dem Schild auf eine Straße stellen, wenn im gleichen Zeitraum meine Patienten vor dem Op warten und krepieren müssen.“ Verstanden.
Für einen Teil der Gesellschaft ist das ein Traum, dass es Menschen gibt, die einfach nicht anders können als machen. Wenn ich das Büro betrete und da geht eine Lampe an der Decke nicht, dann hole ich sofort eine Leiter und eine Birne und schraube die neue Birne rein. Und stelle die Leiter zurück und werfe die alte Glühbirne weg. Wenn ich fertig bin, kommt in der Regel jemand vorbei, der bemerkt: Ach, war die kaputt? Ist mir gar nicht aufgefallen.
Die Umstellung des Betriebsmodus ist, glaube ich, nicht möglich. Sondern es kann nur unter bestimmten Umständen sein, dass man den falschen Knopf erwischt hat. Ganz arm dran sind diejenigen, denen das ihr ganzes Leben lang nicht klar wird, Macher im Angestellten-Modus oder Angestellte im Macher-Modus. Wahnsinn, allein bei der Vorstellung bekomme ich Atemnot.
Ich möchte das hier nicht falsch verstanden wissen. Das soll keine Schelte sein gegen Angestellte sondern nur eine vereinfachte Beschreibung der unterschiedlichen Betriebssysteme. Obwohl ich glaube 3,6 Millionen Mittelständler über 80% der Arbeitsplätze bereitstellen und noch ein wenig mehr zum Bruttosozialprodukt beitragen. Die sitzen nicht in Talkshows, denn die haben für so einen Quatsch und Gequatsche keine Zeit. Die drängen sich auch nicht in die Wirtschaftsmagazine, denn das scheint nur Zeitverschwendung. Aber rufen Sie mal so einen angestellten Vorstand an und behaupten, sie seien von der Wirtschaftswoche, da bekommen sie sofort einen Termin und ein dreistündiges Gespräch. Bei einem Mittelständler muss man schon Glück haben, wenn er die Wirtschaftswoche kennt. Und wenn, dann hat er sicher keine Zeit. Fragen Sie doch lieber einen anderen.
Der Macher fühlt sich wohl und geht auf im entstehen lassen. Nicht im verwalten oder im begleiten oder im analysieren. Wie wäre es wohl um uns bestellt, wenn nur ausgewiesene Macher Führungsämter bekleiden dürften. Oh mein Gott. Daran möchte ich lieber nicht denken.
Zum guten Schluss möchte ich noch mal eine Lanze für die vielen guten Angestellten brechen, welche das so sehen und so empfinden wie ich und die jeden Tag da reingehen und jeden Tag versuchen, dieses Betriebssystem von innen heraus zu beschleunigen und zu verbessern. Wenn es diese unermüdlichen Weltverbesserer nicht gäbe, dann wäre ich längst militant geworden.
Freitag, 23. Januar 2009
Anleitung zur Onleitung
Aber die Zeit nimmt keine Rücksicht. Und der Zug steht schon lange nicht mehr im Bahnhof, sondern ist längst auf und davon. Ich bin schockiert, wie viele Unternehmen an der sich verändernden Wirklichkeit vorbei unternehmen.
Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Es gäbe so viel zu erzählen, zu vermitteln, zu erklären. Wo soll man nur anfangen? Oder soll man die Zeit ihr Werk tun lassen. Man muss sich schon entscheiden. Wer ist noch zu retten und wer ist ein hoffnungsloser Fall.
Als der Buchdruck erfunden wurde, hat sich viel verändert. Als die Dampfmaschine erfunden wurde, hat sich noch mehr verändert. Und mit dem Internet wird sich noch mehr verändern. Rückblickend wird es auf eine Ebene mit der Erfindung des Rades gestellt. Das digitale Rad sozusagen.
Mir ist das völlig egal, ob jemand das glaubt oder nicht. Es wird einfach passieren. Denn es passiert schon. Mit dem Internet wird sich vieles verändern und nicht nur das, auch erneuern. Und ganz neue Aspekte werden sich dazu gesellen. Ich behaupte, dass jetzt schon über mehr Internetunternehmen, Firmen und Ideen gesprochen und nachgedacht wird, als über alle, die uns auf ihre Weise dort hin gebracht haben. Wenn man an die Spitze der Börsen schaut, an die Sitze der Marken, an alle Spitzen, die für Wirtschaft relevant sind, dann erkennt man das Internet.
Und diese Entwicklung steht am Anfang. Wie sieht die Welt aus, wenn wir 50 Jahre Internet feiern? Manchmal frage ich mich, wenn diesen Unternehmen schon die wichtige Vorstellungskraft dafür fehlt, warum vertrauen sie sich denn nicht jemanden an, der Ahnung davon hat. Unsicherheit! Es scheint da eine große Lücke zu geben, die kein Vertrauen zulässt. Man traut sich nicht, weil man es nicht versteht.
Nun gut. Die Zeit wird es zeigen. Deutlich.
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