Freitag, 30. Januar 2009
Der Mann im Zug
So habe ich vor geraumer Zeit Frank kennengelernt, der bei einer Firma arbeitet, die ich nicht kannte und deren Namen ich mir beim besten Willen nicht merken konnte. Klang auch nicht so spannend.
Im Laufe der letzten 10 Monate verdüsterte sich die Stimmung von Frank zunehmend. Seine aus seiner Sicht allgemeingültige Darstellung der Gegenwart und der nahenden Zukunft verfinsterte sich von Woche zu Woche. Und in den zurückliegenden Wochen scheint der Spannungsbogen seinen Höhepunkt erreicht zu haben.
Hinter dem Begriff „Schwarz sehen“ wird man für lange Zeit sein Bild im Lexikon finden, als Centerfold in Farbe zum ausklappen. Nun sitzt er plötzlich nicht mehr im Zug. Somit schwindet auch das Schreckensszenario sichtbar und spürbar.
Vor einiger Zeit verstand ich dann doch, für welche Firma er tätig war - Qimonda. Er hat dort Projekte betreut. Oder sagen wir besser, er hatte Projekte betreut, erst viele, dann weniger, dann keine und dann nur noch völlig schwachsinnige. Wir haben oft die Zugfahrt genutzt, um uns über seine Situation auszutauschen.
Es war ein wenig so, wie wenn einen Freund eine Frau verlässt. Und der einem unentwegt versichert und erklärt, das ist nicht schlimm, er ist drüber weg und wie alle Frauen wirklich ticken und...und...und.
In solchen Augenblicken hört man einfach zu. Und hört einfach zu. Und hört einfach zu. Und so erfährt man inhaltlich zwar nicht viel, aber die Wörter wiederholen sich. Wörter wie Managerfehler, die Spinner, China, Markt kaputt, Subventionen, Taschen voll machen, Realitätsverlust und viele mehr. Nun ist Qimonda wohl pleite. Und von ihm werde ich wohl nicht mehr viel zu Gesicht bekommen. Eigentlich schade, gerne hätte ich miterlebt, dass es bei ihm auf wieder aufwärts geht.
Hin und wieder wollte ich ihn auch mal aufbauen. Und ihm mitteilen, wie gut es mir geht, nach einer schlechten Zeit. Dass man eine solche Situation nicht auf sich beziehen darf. Aber das schien mir sinnlos. Doch irgendwas musste ich ja auch mal erwidern. Er hat auch Familie und nun keinen Job mehr. Andere sind früher von Bord gegangen mit einem goldenen Handschlag. Er wird wohl leer ausgehen.
Er denkt über Selbstständigkeit nach. Okay, dachte ich. Er will Freiheit. Okay, denke ich. Er will was machen, hinter dem er absolut stehen kann. Okay, denke ich noch mal. Und ich Trottel frage, das ist ja alles gut und schön, aber mit was willst Du dein Geld verdienen? Blöde Frage, gebe ich zu. Aber mir fiel nichts anderes ein.
Trotzdem denke ich nun hin und wieder an Frank und seine düsteren Bilder von der Zukunft, die sich so gar nicht mit meiner Weltanschauung decken. Eigentlich wünsche ich mir nur, dass er sein Glück findet. Egal wie. Dass er schnell das Thema abhaken kann. Kraft, Energie und Zuversicht gewinnt. Und dass er irgendwann wieder mit mir in den Zug steigt und er mir freudig erzählt: Hör mal, weißt du, was mir Geiles passiert ist?
Donnerstag, 29. Januar 2009
Und wie war ich?
Dann habe ich es eingestellt. Nicht für immer, denn immer wieder überfällt es mich, um meine Erkenntnis erneut zu bestätigen, was für ein Quatsch. Aber es ist stückweit auch Gewohnheit. Meisten kann ich es lassen. Immer öfter. Ich versuche, mehr mir selbst zu imponieren. Das klappt viel besser.
Woher das wohl kommt. Entweder fehlende Anerkennung oder eine zu große Gier nach Anerkennung. Kommt aber beides auf dasselbe raus. Fehlende Anerkennung ist nur einfacher zu beschreiben und das allerschönste daran: man hat Schuldige. Ein übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung wiegt da schon schwerer und man kann zudem die Schuld nicht bei Anderen suchen. Schlimmer, man wird sie bei sich finden.
Das mit der Anerkennung ist schon so eine Sache. Aber wenn ich mich so umschaue, bin ich da zum Glück nicht alleine. Somit versuche ich einen Trick anzuwenden, um mich zu überlisten. Ein Deal sozusagen. Mein Entschluss war, Kritik flach an mich heranzulassen und mit der Anerkennung ebenso zu verfahren. Wenn man die emotionalen Spitzen auf der einen Seite kappt, dann klappt das auch auf der anderen. Praktisch oder?
Also nichts überbewerten und somit die Erwartungshaltung an das Gefühl gegenüber einfach einzugrenzen. Wenn das Wasser in der Badewanne zu heiß ist, lässt man kaltes ein. Und wenn es zu kalt ist, dann heißes. Man bewirkt mit dem Gegenteil oft mehr und vor allem das Richtige. Dieses Prinzip kann man auch gut im Business anwenden. Eventuell sollte ich dem einen Namen geben - die Opposition-Strategie. Wenn alle laut sind, muss man ganz leise reden. Es funktioniert. Man muss nicht dasselbe anders machen. Sondern einfach das Gegenteil. Dann bekommt man, was man will. Alle wollen in eine Disko, in die man nicht reinkommt. Alle wollen... na funktioniert es schon?
Mittwoch, 28. Januar 2009
Spreu & Weizen
Wenn man Mehl herstellen will muss man Spreu vom Weizen trennen. Das war immer schon so. Warum? Weil es nicht schmeckt, wenn man in ein Brot, Brötchen oder Kuchen beißt und einem kleine, unverdauliche Stückchen den Spaß am Kauen verderben. Keine Ahnung wann man damit angefangen hat. Vermutlich schon sehr früh, denn Spreu ist doch ziemlich ungenießbar, hängt in den Zähnen und bläht vermutlich auch. Diese beim Dreschen von Getreide abfallenden Spelzen und Hülsen, Grannen, Samenhüllen und Stengelteile haben sogar schon den Evangelisten Matthäus beschäftigt. Leider ist es nie so gekommen, wie er es herauf beschworen hat.
Er (wir wissen wer gemeint ist) hat die Spreu leider nicht vom Weizen getrennt und die Spreu ist auch nicht im nie erlöschendem Feuer verbrannt. Das ist bitter, aber nicht zu ändern. Wäre da nicht das Fernsehen. Das allwissende Medium hat sich ihrer angenommen, eine sinnvolle Verwendung für sie gefunden. Hurra. Nach eingehender Brauchbarkeitsanalyse hat man sich beim Fernsehen gesagt: Wenn schon nicht brennbar, dann vielleicht erzieh-, belehr- oder motivierbar? So werden wir ihn auch los - den Spreu - und wir haben alle etwas davon. Wir schauen alle zu, wie aus dem überschuldeten Kaufberauschten ein aufgeklärter Konsument mit finanziellem Spielraum wird, wie aus der überforderten Hausfrau und Mutter eine Seele von Mensch wird, wie ein Gastronom ohne Gefühl für Gäste, Geschmack und Marketing fettaugengleich wieder an die Oberfläche schwimmt.
Ich liebe diese Sendungen. Ganz besonders diese, in denen Profiköche mal so richtig aufräumen. Mit ihrer Leidenschaft die Schöpfkelle kreisen lassen. Mit Liebe zum Detail ein Feuer anfachen, das entweder nie gebrannt hat oder endlich wieder auflodert. Großartig wie aus Versagern und kulinarischen Vollpfosten gastronomische Rennpferde, Helden der Kochtöpfe werden. Man kann sich nicht satt sehen an dem immer gleichen Märchen, das hier stattfindet und Wirklichkeit wird. Was für eine geniale Idee, diese Wandlungen auch noch zu filmen. Danke Jungs und Mädels vom Fernsehen. Danke für diesen Spaß. Danke fürs nachträgliche Dreschen des Spreus. Auch wenn das eigentlich keinen Sinn macht, vielleicht schafft ihr es ja trotzdem, diesen vielen "Underperformern" da draußen Mut zu machen. Vielleicht nehmen sich viele ein Beispiel daran und denken um, packen an, räumen auf und machen endlich ihre Hausaufgaben. Eines ist jedenfalls sicher: Ich möchte heute kein Gastronom sein, der seinen Job nicht macht. Diese Sendungen werden den Anspruch an gutes Essen und gute Gastronomie steigern. Die Luft für verbrannte Steaks, laffe Suppen, verkochtes Gemüse, langweilige Soßen und schlechten Service wird dünner. Gut so.
Dabei kommt mir eine Idee: Was, wenn es solche Sendungen auch für ausgelaugte, unmotivierte, uninspirierte Marketingabteilungen gäbe. Das wäre doch ein Spaß. Mal so richtig aufräumen. In die lauwarmen Suppen spucken und die Speisekarte des Marketingchefs auf den Kopf zu stellen. Ich wäre dabei. Auch mit Kamera. Damit wir alle etwas davon haben. Oder?
Die andere Sicht der Dinge
Das Internet in der heutigen Form ist gerade mal ca. 15 Jahre alt. Geht man davon aus, dass die Entwicklung exponentiell weitergehen wird, dann haben wir es, verglichen mit einem Zeitfenster von ca. 70 bis 150 Jahren der analogen Wirtschaftswelt, nun nur noch mit ca. 30 bis 50 Jahren zu tun.
Da immer mehr Datenmengen immer schneller be- und verarbeitet werden können, ist dieser Tsunami ganz am Anfang seiner Entwicklung, wird an Geschwindigkeit noch zunehmen und seine wahre Größe erst noch offenbaren. Er wird alle Vorhersagen in den Schatten stellen. Er wird alles, was wir aus heutiger Sicht als unmöglich ansehen, möglich und dann selbstverständlich machen.
Und ein Großteil der Entscheider haben keine Ahnung, was da passiert. Somit wird es einen kompletten Wechsel geben in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Alles was jetzt oben ist, wird dann unten oder nicht mehr da sein. Alles was jetzt aufkommt, wird dann oben sein. Und alle, die schon jetzt auf dieser Welle reiten, sind dann ganz oben.
Es ist so absurd, wie sich viele Entscheider in der Wirtschaft, den Medien und der Politik verhalten. Aber es ist somit wie immer. Als das Auto erfunden wurde, haben die meisten wirklich geglaubt, das wäre nur eine Zeiterscheinung und am Ende wird sich das Pferd und die Kutsche doch behaupten. Und so war es mit allen bahnbrechenden Erfindungen und Innovationen. Nur ganz wenige erkennen sofort das Potential, ganz, ganz wenige. Der große Rest ist davon überzeugt, das alles so bleibt wie gehabt.
Bis, ja bis die Welle unübersehbar ist. Alle Argumente verpuffen an der Unfähigkeit vieler Menschen, eine Vorstellungskraft zu entwickeln und diese zu fördern. Für die Masse ist das kein Problem, aber wenn diejenigen dazu nicht fähig sind, welche die Richtung und den Weg angeben, dann ist das schon ein Problem.
Sie sehen es nicht, weil sie es nicht können, weil sie es nicht wollen und weil sie nicht dürfen. Aber die Entwicklung nimmt darauf keine Rücksicht. Somit können wir uns von vielen, den meisten schon heute, innerlich verabschieden. Der Internet-Tsunami wird sie alle mitreißen. Aber dafür werden wir viele neue Gesichter, Namen, Branchen und Unternehmen bekommen.
Immer wieder bin ich konsterniert, wie wenig Ahnung Verantwortliche von dem Thema haben. Und mit welchen Ängsten sie diesem Thema begegnen. Natürlich hat es viel mit der Arroganz und Überheblichkeit des Internets zu tun. Und damit, wie brutal alles über Bord geworfen wird, was ist. Und dass es fast zur Religion hoch stilisiert wird, dass diese Menschen so anders reden – oft unverständlich. Und dass sie so tun, als ob sie alles besser wissen. Und dass alles schon so weit weg ist und man viel Kraft und Mühe investieren müsste, um überhaupt auf einen Level zu kommen, um das zu verstehen. Und bis dahin ist die Entwicklung schon wieder Kilometer enteilt.
Es ist ein Drama. Aber dieses Drama wiederholt sich in unregelmäßigen Abständen. Alles wird sich ändern, ob man das will oder nicht. Und die Chance zu einem Besseren ist ungewiss, aber möglich. Aber letztendlich nur eine Hoffnung. Aber besser als keine.
Die Konzerne und die Unternehmen der Zukunft werden andere sein. Ebenso die Parteien und die Medien, welche den Ton angeben. Ein Großteil von denen, die heute eine Rolle spielen, werden dann keine Rolle mehr spielen. Sie werden wie diese Kutscher sein. Denen dann nichts bleibt, als Taxifahrer zu werden, weil sie es nicht glauben konnten. Wenn es dann noch Taxis gibt.
Als ich vor über 10 Jahren in einem Konferenzraum bei einem Unternehmen namens Sony stand und voller Begeisterung von Suchmaschinen im Internet sprach und dass dies ein Produkt für Sony sein könnte, eine Sony-Suchmaschine zu entwickeln und zu platzieren, war meine Begeisterung unermeßlich. Was das bedeuten könnte, "It´s a Sony" als führende Marke sich in der neuen Welt zu platzieren, da antwortete der verantwortliche Marketingleiter: "Was soll ich mit einer Suchmaschine, wenn ich gar nichts finden will im Internet?".
Am Anfang waren wir verblüfft, dass man Computer vernetzen konnte und dass man damit seine Botschaft ins Internet stellen konnte. Dann waren wir verblüfft, dass man Internetseiten verknüpfen konnte mit Links. Und jetzt staunen alle wieder, dass man Datenbanken verbinden kann mit Feeds. Somit nimmt die Verblüffung der Entwicklung kein Ende, weil kein Ende in Sicht ist. Denn am Ende werden die „Dinge“ vernetzt sein. Und zwar alle.
Alles wird im Internet sein. Und wenn ich alles sage, dann meine ich alles. Das Motorrad, das Fahrrad, die Hose, die Uhr... alles. Nach den Firmen und den Menschen auf Webseiten, nach den Gedanken in Form von Blogs und Bildern, werden die Dinge im Internet erscheinen. Und niemand will sich und kann sich das vorstellen.
Die Menschen werden nur noch ein Gerät haben, das alles kann. Somit werden ganze Branchen verschwinden. Ganze Produkt-Generationen werden sich in Luft auflösen und ihnen wird nichts folgen. Denn es wird nur noch ein „Ding“ geben, das allen Zugang ermöglicht. Allen. Zu allen Menschen und allen Dingen. Die Menschen werden sich ein eigenes Bild machen von allem und allen Dingen. Sie werden nur noch da vertrauen, wo spürbar Vertrauen ist, weil niemand einen Nutzen davon hat und sich an ihrem Vertrauen bereichern kann.
Alles ändert sich, einiges zum Guten – hoffentlich mehr – und einiges zum Schlechten. Aber es verändert sind. Die Frage ist nur, wer geht mit bei dieser Veränderung? Wer gestaltet diese Veränderung? Und wer ist der Verlierer und wer ist der Gewinner? Und die Antwort ist so einfach wie banal: Die Anderen.
Montag, 26. Januar 2009
Blog ‘n‘ Roll
Zum Großteil klang es nicht nur erbärmlich und übel, sondern da sich der Erfolg nicht unmittelbar einstellen wollte, musste es dann doch eine KFZ-Mechanikerlehre richten. Einige ganz schlimme Zeitgenossen hielten verdammt lange durch. Aber mit demselben niederschmetternden Ergebnis. Keine Groupies. Keine Auftritte. Keine Platte. Keine Kohle. Nichts. Nur Hohn und Spott. Den hatte man sich aber redlich verdient.
Aber man kann es kaum glauben, aus der einen oder anderen Kellerband wurde alles das und viel mehr, was man sich nur vorstellen konnte. Von den ca. 40 Millionen haben es dann doch so ca. 100 geschafft. Sie sind im Olymp des Rock ‘n‘ Roll angekommen. Und einige wenige haben es sogar in die Hall of Fame geschafft. Mit Recht.
Warum ich das erzähle. Den Blogs wird es genauso ergehen. Weil sich die Dinge nie ändern, nur die Instrumente. Am Ende der Blogstraße steht nur für ganz wenige ein Haus am See. Und es werden genau die wenigen Auserwählten sein, denen es immer um mehr und anderes ging als um den schnellen Ruhm und Reichtum. Deshalb konnten nur die es schaffen. Und deshalb haben nur die es geschafft.
Den Bloggern geht es genauso. Da schreiben über 40 Millionen zwar nicht im Keller, sondern an irgendeinem Tisch in irgendeinem Haus, an irgendeinem Rechner und der Großteil klingt bzw. liest sich leider übel. Und auch ist die Cover-Version das häufigste, was den Bildschirm erhellen soll und auf Dauer natürlich nicht tut. Und auch hier reicht zum einen die fehlende Begabung und das zu gleichen Teilen fehlende Talent nicht aus, nur einen Blog-Groupie für sich zu gewinnen, zudem fehlt es am Wichtigsten – an der Ausdauer und dem Fleiß. Aber das an allen Ecken und Enden.
Und so scheitert schnell die Hoffnung, mit einem Blog eine Abkürzung im Leben gefunden zu haben, die zu alldem führt, was man glaubt, eigentlich verdient zu haben. Somit stellt sich auch bei Bloggern schnell der Blues ein. Immer wieder dieselbe Leier, die man dann selbst nicht mehr sehen kann. Und das mit dem Geld war dann doch mehr ein Gerücht. Nachdem nun der größte, bekannteste und wichtigste Blog in Deutschland für unter 50.000 EUR den Besitzer wechselte, wird das vielen die Lähmung in die Finger treiben. Was mache ich da eigentlich? Was bringt das? Oder sollte ich doch lieber eine Lehre machen oder was Richtiges? So ist das mit der Kunst, man muss viel aushalten können und in gleichem Maße durchhalten.
Somit beginnt jetzt langsam aber sichtbar das große Blogsterben. Und was da verkauft wird, ist nicht der Blog, sondern mehr der Verstärker und die Gitarre. Und wie das klingt, das wird sich noch zeigen. Eventuell beherrschen die neuen Blogger das Instrument sogar besser. Aber in der Regel, also in 99% der Fälle, werden auch die neuen Besitzer merken, der Inhalt, vor allem der relevante, authentische, glaubwürdige, der schreibt sich nicht selbst. Und das ist gut so. Sonst könnte das ja auch jeder.
Somit wird es wie in den 60ern ausgehen. In ein paar Jahren werden sich einige wenige Edelsteine herauskristallisieren. Und der Rest ist nur noch Geschichte. Und man wird seinen Enkeln in 40 Jahren dieselben Gesichten erzählen wie die Kellerkinder. Ja, auch ich hatte mal einen Blog. Da kann ich euch Geschichten erzählen. Und die Enkel werden erwidern, Opa, die kennen wir doch schon.
Somit meine Sichtweise auf den Punkt gebracht: Bloggen ist kein Geschäftsmodell. Es war es nie, es ist es nicht und es wird es nie werden. Bloggen ist eine Ausdrucksform wie der Rock ‘n‘ Roll. Und wer nichts zu sagen hat, der sollte nicht schreiben. Und wer ohne schreiben auch leben könnte, der sollte auch nicht bloggen, Aber wer den Ton trifft und die Seiten seiner Persönlichkeit authentisch und glaubwürdig auf den Monitor bringt, dem steht eine Welt offen. Welche, das wird sich noch zeigen.
Betriebsmodus
In welchem Betriebsmodus läuft man? Ein Freund erzählte mir anhand dieses Bildes, wie schwer, wichtig, anders es ist, wenn man als Mensch den Betriebsmodus wechselt. Vor allem wenn man dachte, es gäbe nur einen – den eigenen. Das fand ich einen so interessanten Ansatz, dass ich diesen aufgegriffen habe. Denn auch ich bin in einem bestimmten Betriebsmodus und einem selbst fällt das nicht mehr auf. Vor allem fällt einem nicht mehr auf, in welchem Betriebsmodus viele andere Menschen sind, schon gar nicht in welcher Betriebstemperatur.
Ich bin im Macher-Modus. Nicht unbedingt weil ich will, sondern weil ich muss. Das haben selbständige kleine Mittelstandsunternehmer nun man so an sich und vor sich. Weil fast niemand etwas für einen macht, geschweige denn erledigt, macht man besser alles selbst. Andere dagegen sind im Angestellten-Modus. Im Angestellten-Modus sozusagen, da ist man ständig damit beschäftigt zu überlegen, wer etwas an seiner eigenen Stelle machen könnte. Mit wie wenig man durch den Tag kommt. Jemand müsste mal dies und jenes machen oder man müsste das mal machen – einer von den beiden jedenfalls, aber nicht ich.
Der gewählte Modus zielt erbarmungslos auf die Wertschöpfung ab. Der Angestellte will sich möglichst teuer verkaufen, was ihm gefühlsmäßig nie gelingt. Er verdient immer zu wenig. Darum wendet er einen Trick an. Er versucht zur Strafe so wenig in seiner verkauften Arbeitszeit zu leisten wie es nur geht. Noch besser, er versucht, dass andere möglichst noch seine eigene Arbeit machen. Dann stellt sich bei ihm, kurzfristig, doch ein gutes Gefühl ein. Dieses Bestreben haben viele im Dienste eines Unternehmens perfektioniert und absolut auf die Spitze getrieben. Da sitzen CEOs, Vorstände, Geschäftsführer und so weiter in Massen herum, die sich darauf spezialisiert haben, so zu tun als ob und die zur Produktivität nichts beisteuern oder so wenig wie möglich. Nur so fühlen sich diese wohl. Das muss man verstehen. Das ist nur allzu menschlich. Da sitzen so Menschen in diesen Unternehmen, welche ihnen selbst nicht gehören. Und sie verkaufen ihre reine Arbeitszeit und dafür, denkt der Unternehmer, würden sie reinhauen wie verrückt.
Ist der denn verrückt, der Unternehmer? Ja, denn er geht von seinem Betriebsmodus aus. Und kann sich nicht hineinfühlen in den Betriebsmodus des gemeinen Angestellten. Gemein wird es im Betriebsmodus des Angestellten, wenn dahinter eigentlich ein Macher-Modus arbeitet. Nur der Knopf scheint vertauscht. Bei diesen Menschen landet alles auf dem Tisch. Sie schmeißen den Laden. Wer einen vertauschten Betriebsmodus in seinen eigenen Reihen hat, der darf sich glücklich schätzen. Denn alle Produktivität geht von diesen wenigen Menschen aus, die zwar alle Tassen im Kopf haben, aber den verkehrten Knopf.
Nur zu schade, dass diese Menschen über kurz oder lang den Knopf austauschen und sich selbständig machen. Tja, Pech gehabt. Somit ist die Kunst des Angestellten, seine Arbeit so eloquent zu vollstrecken, dass man ihn als bemüht empfindet. Dabei steckt nichts dahinter. Diese Überlebenstaktik ist in einem Familienunternehmen oder in einem inhabergeführten Unternehmen brutal gefährlich. Denn Leute im Macher-Modus, bemerken den Bremsklotz am Bein eher schneller als später.
Unterhaltsam wird es, wenn die Führungsspitzen auch nur Interessenvertreter sind, also auch nur Angestellte in der eigene Sache. Dann läuft alles wie geschmiert, denn alle sind unter ihres Gleichen, außer, ja, außer die Investoren, die Aktionäre und ähnliches. Die sind der Situation ausgeliefert.
Der Betriebsmodus sagt eben viel über die Eigenschaften und die Beschaffenheit aus. Somit ist auch nicht verwunderlich, welche Betriebssysteme miteinander können und welche nicht.
Also, jemand wie ich, wenn der mal aus Versehen in so einen Ortsverband gerät von so einer Partei, dann hat er nach 7 Minuten Herzrhythmusstörungen, nach 20 Minuten einen Herpes an der Unterlippe und kurze Zeit später Wahrnehmungsstörungen, die zu Schweißausbrüchen und Angstattacken führen. Und dann verlässt er panikartig den Raum und ward nie mehr gesehen.
Der Angestellte hat für ein solches Umfeld das perfekte Betriebssystem. Er setzt sich erst mal hin und guckt sich seine Freunde und seine Feinde in Ruhe aus. Dann macht er sich beliebt, in dem er erstmal eine Runde schmeißt. Zudem stellt er klar, dass er keinerlei Ambitionen auf Ämter hat. Somit schließen ihn alle schon mal gelassen in ihr Herz. Der zahlt nur und trinkt ordentlich mit. Perfekt.
Ich mache jetzt mal einen kleinen Zeitsprung. Fünf Jahre später überredet man ihn doch mal, das Protokoll zu schreiben. Vier weitere Jahre später wird er Kassenwart. Und kurze Zeit später, so 12 Jahre später, kommt er dann doch auf die Liste. Und so weiter. Somit erklärt sich auch, warum in bestimmten Parteien die Abgeordneten so alt sind.
Dem Macher würde in so einem Betriebsystem dasselbe schnell abstürzen und man könnte es auch nicht mehr hochfahren. Somit ist es nur logisch, welche Menschen zusammenfinden und welche nicht. Und mit welchem Betriebssystem diese durchs Leben fahren. Und warum die Dinge so sind wie sie sind.
Ein befreundeter Arzt ist Chirurg. Auch so ein Idiot und armes Schwein im Macher-Modus, der auf meine Frage „Hast Du auch gestreikt?“ lapidar antwortete: „Zu so was habe ich keine Zeit, ich muss operieren, und kann mich nicht mit dem Schild auf eine Straße stellen, wenn im gleichen Zeitraum meine Patienten vor dem Op warten und krepieren müssen.“ Verstanden.
Für einen Teil der Gesellschaft ist das ein Traum, dass es Menschen gibt, die einfach nicht anders können als machen. Wenn ich das Büro betrete und da geht eine Lampe an der Decke nicht, dann hole ich sofort eine Leiter und eine Birne und schraube die neue Birne rein. Und stelle die Leiter zurück und werfe die alte Glühbirne weg. Wenn ich fertig bin, kommt in der Regel jemand vorbei, der bemerkt: Ach, war die kaputt? Ist mir gar nicht aufgefallen.
Die Umstellung des Betriebsmodus ist, glaube ich, nicht möglich. Sondern es kann nur unter bestimmten Umständen sein, dass man den falschen Knopf erwischt hat. Ganz arm dran sind diejenigen, denen das ihr ganzes Leben lang nicht klar wird, Macher im Angestellten-Modus oder Angestellte im Macher-Modus. Wahnsinn, allein bei der Vorstellung bekomme ich Atemnot.
Ich möchte das hier nicht falsch verstanden wissen. Das soll keine Schelte sein gegen Angestellte sondern nur eine vereinfachte Beschreibung der unterschiedlichen Betriebssysteme. Obwohl ich glaube 3,6 Millionen Mittelständler über 80% der Arbeitsplätze bereitstellen und noch ein wenig mehr zum Bruttosozialprodukt beitragen. Die sitzen nicht in Talkshows, denn die haben für so einen Quatsch und Gequatsche keine Zeit. Die drängen sich auch nicht in die Wirtschaftsmagazine, denn das scheint nur Zeitverschwendung. Aber rufen Sie mal so einen angestellten Vorstand an und behaupten, sie seien von der Wirtschaftswoche, da bekommen sie sofort einen Termin und ein dreistündiges Gespräch. Bei einem Mittelständler muss man schon Glück haben, wenn er die Wirtschaftswoche kennt. Und wenn, dann hat er sicher keine Zeit. Fragen Sie doch lieber einen anderen.
Der Macher fühlt sich wohl und geht auf im entstehen lassen. Nicht im verwalten oder im begleiten oder im analysieren. Wie wäre es wohl um uns bestellt, wenn nur ausgewiesene Macher Führungsämter bekleiden dürften. Oh mein Gott. Daran möchte ich lieber nicht denken.
Zum guten Schluss möchte ich noch mal eine Lanze für die vielen guten Angestellten brechen, welche das so sehen und so empfinden wie ich und die jeden Tag da reingehen und jeden Tag versuchen, dieses Betriebssystem von innen heraus zu beschleunigen und zu verbessern. Wenn es diese unermüdlichen Weltverbesserer nicht gäbe, dann wäre ich längst militant geworden.
Freitag, 23. Januar 2009
Anleitung zur Onleitung
Aber die Zeit nimmt keine Rücksicht. Und der Zug steht schon lange nicht mehr im Bahnhof, sondern ist längst auf und davon. Ich bin schockiert, wie viele Unternehmen an der sich verändernden Wirklichkeit vorbei unternehmen.
Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Es gäbe so viel zu erzählen, zu vermitteln, zu erklären. Wo soll man nur anfangen? Oder soll man die Zeit ihr Werk tun lassen. Man muss sich schon entscheiden. Wer ist noch zu retten und wer ist ein hoffnungsloser Fall.
Als der Buchdruck erfunden wurde, hat sich viel verändert. Als die Dampfmaschine erfunden wurde, hat sich noch mehr verändert. Und mit dem Internet wird sich noch mehr verändern. Rückblickend wird es auf eine Ebene mit der Erfindung des Rades gestellt. Das digitale Rad sozusagen.
Mir ist das völlig egal, ob jemand das glaubt oder nicht. Es wird einfach passieren. Denn es passiert schon. Mit dem Internet wird sich vieles verändern und nicht nur das, auch erneuern. Und ganz neue Aspekte werden sich dazu gesellen. Ich behaupte, dass jetzt schon über mehr Internetunternehmen, Firmen und Ideen gesprochen und nachgedacht wird, als über alle, die uns auf ihre Weise dort hin gebracht haben. Wenn man an die Spitze der Börsen schaut, an die Sitze der Marken, an alle Spitzen, die für Wirtschaft relevant sind, dann erkennt man das Internet.
Und diese Entwicklung steht am Anfang. Wie sieht die Welt aus, wenn wir 50 Jahre Internet feiern? Manchmal frage ich mich, wenn diesen Unternehmen schon die wichtige Vorstellungskraft dafür fehlt, warum vertrauen sie sich denn nicht jemanden an, der Ahnung davon hat. Unsicherheit! Es scheint da eine große Lücke zu geben, die kein Vertrauen zulässt. Man traut sich nicht, weil man es nicht versteht.
Nun gut. Die Zeit wird es zeigen. Deutlich.
Donnerstag, 22. Januar 2009
Ich hatte da eine Vision
Muss ich jetzt zum Arzt? Ich bin mir nicht sicher. Manchmal mache ich in Gedanken einen Ausflug in die Zukunft. Das ist so realistisch, dass ich mich in der Zukunft umsehe und mir anschaue, wie die Dinge sich verändert haben. Dabei male ich mir die Zukunft aus und ich bin erstaunt, was alles so passiert in der Zukunft.
Diese Art der Reise macht mir sehr viel Spaß. Aber ich kann diese mit niemanden teilen. Wenn ich anfange, davon zu erzählen, wie ich mir die Zukunft vorstelle, steigen schnell alle aus. Was zum Teil daran liegt, dass sie die Gegenwart zu einem großen Teil noch nicht begriffen haben und dass ihnen einfach die Vorstellungskraft fehlt. Somit habe ich es aufgegeben und mache das nur noch alleine.
Gibt es einen Club oder einen Verein, in dem Menschen mit derselben Lust in die Zukunft zu blicken sich versammeln? Denn eigentlich würde ich mich gerne mit anderen darüber austauschen, welche Bilder diese von der Zukunft haben.
Mittwoch, 21. Januar 2009
peter von felbert auf photography now
Schönheit aus Männersicht
Dabei ist das unlogisch. Denn Männer besitzen gerne, was Frauen gefällt. Somit besitzen Männer Dinge, von denen sie nur glauben, dass diese Frauen gefallen. Frau gefallen diese aber gar nicht. Aber Männern scheint der Glaube zu genügen. Ist das nicht schön? Somit entscheiden sich Frauen für das geringere Übel. Nicht für die Schönheit.
Warum sind Autos bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht wirklich schön. Zum verlieben schön? Oder andere Produkte. Weil Männer entscheiden, was schön ist. Absurd. Und falsch, wie man an allen Ecken und Enden sieht. Alles sollte primär Frauen gefallen. Denn Frauen legen Wert auf Schönheit. Männer nicht so sehr. Wenn unter der Haube 8 Zylinder brodeln und unter dem Gasfuß 300 PS darauf warten, in den Asphalt gedrückt zu werden, dann ist vieles schön. Sehr schön sogar.
Also mir ist aufgefallen, dass es nur ganz weniges gibt, das wirklich schön ist und zudem seinen Zweck erfüllt. Wir lassen uns von allem möglichen blenden und beeindrucken, aber übersehen dabei, dass wirkliche Schönheit viel erstrebenswerter ist. Wenn ich durch Küchenstudios oder Möbelhäuser oder was auch immer gehe, fällt mir auf, dass fast alles nicht wirklich schön ist. Nur ganz, ganz wenig erfreut mich durch Schönheit, die etwas in mir auslöst.
Bei allen Debatten um Preis und alle möglichen Angebotsformen, Schönheit hat das nie nötig. Denn wirkliche Schönheit ist immer begehrenswert und zum Glück wertvoll. Aber Schönheit ist für die Macher eben nicht erstrebenswert. Darum sehen die Dinge so aus, wie sie aussehen. Versucht es doch einfach mal in schön, erst in schön, in wirklich schön und fragt Frauen. Denn wie gesagt, es geht um das andere schön, als jenes, was Männer meinen, wenn sie von schön reden.
Was zählt und wer zahlt?
Eigentlich wollte ich mich aus politischen Themen raushalten. Aber eigentlich ist es kein politisches Thema. Das merkt man an dem, was die Politik einem da präsentiert. Eins vorneweg - die leben auf einem anderen Planeten als ich, auch diejenigen, welche beratend tätig sind.
Nehmen wir mal die Verschrottungs-Prämie von 2.500 Euro für ein Auto, das älter ist als acht Jahre. Nebenbei bemerkt, zahlen viele Hersteller bis zu 6.000 Euro über Schwacke-Liste für einen Gebrauchten, egal wie alt. Somit wird dieser Eingriff ein ganzes Feuerwerk an Angeboten mit sich bringen, denn die Hersteller werden sich jenseits der 2.500 Euro vom Staat nicht bitten lassen, dieses erbärmliche Angebot schlecht aussehen zu lassen.
Zudem gibt es da ein weiteres Problem. Acht Jahre alte Autos fahren und haben TÜV. Warum sollte man Autos verschrotten, die einwandfrei fahren? Womit wir zum nächsten Problem kommen. Wer fährt denn ein acht Jahre altes Auto? Und kann sich mit 2.500 Euro ein Neues leisten?
Eine solche Idee ist dermaßen an der Realität vorbei, dass ich glaube, die müssen das wissen. Ich glaube, die zielen auf etwas anderes ab, auf die Emotion. Der Konsument soll glauben, er bekommt viel, auch wenn er nichts bekommt. Das ist so wie einkaufen bei Aldi oder einkaufen bei Tengelmann. Für 80 Euro ist beim Aldi das Auto bis unter das Dach vollgestopft, beim Tengelmann hat man zwei Tütchen auf dem Beifahrersitz.
Die wollen gar kein Geld ausgeben, sondern nur so tun als ob. Denn leisten können wir uns das ohnehin nicht. Und so geht es weiter. Das mit dem Erlass der PKW-Steuer beim Kauf eines Neuwagens ist auch so ein Ding. Kein Mensch kauft wegen 150 Euro im Jahr ein Auto für 30.000 Euro. Wenn man schon bis zu 30% Rabatt vom Hersteller bekommt, bis zu 6.000 Euro für den Alten über Schwacke-Liste und... und... und... und die Leute kaufen noch immer keine Autos, dann scheint das andere Gründe zu haben und man müsste an anderen Rädern drehen. Nicht nur an denen, die offensichtlich locker sind.
Wie kommen sich denn da die ganzen Marketingabteilungen vor, wenn der Staat mal zeigen will, wie das geht mit dem Auto verkaufen. Die denken seit Jahren über nichts anderes nach - was man alles machen kann, um Menschen dazu zu bewegen, Autos zu kaufen. Und denen ist auch nichts eingefallen. Wie kommen sich die ganzen Werbeagenturen vor, die tausende Konzepte in die Wirklichkeit umgesetzt haben, damit jemand Autos verkauft. Mit dem gleichen ausbleibenden Erfolg wie die Hersteller selbst.
Ich glaube, die Leute würde keinen 100 Euro Schein für 50 Euro kaufen, wenn es ihn gäbe. Kaufen hat viel mit Lust zu tun, mit Emotionen. Das mit dem Geld wird brutal überbewertet. Es liegt nicht am Geld, sondern daran, dass kollektiv dem Konsumenten gerade die Kauflust versaut wird. Und obendrein fühlt sich der Konsument auch noch verarscht. Und gegängelt. Nun kauf doch endlich, du Konsumvieh. Nun wähl mich endlich, du Wahlvieh.
Deshalb darf sich nicht wundern, wer mit seinen Bürgern umgeht wie mit dummen Kühen. Die Frage, die sich nur stellt, ist, wann kommen die dahinter? Kommen die überhaupt dahinter? Oder wer sagt es ihnen?
Konsum ist ein Verhalten, das zur Befriedigung von persönlichen emotionalen Bedürfnissen dient. Wer konsumiert, macht das aus Lust und um sich selbst Anerkennung zuteil werden zu lassen. Es ist nicht rational, sondern emotional. Somit sollten die Krisenbewäligungs-Verantwortlichen mal in Ideen denken, die emotionale Wirkung entfalten.
Dienstag, 20. Januar 2009
I know you can
Alle
Ich bin kein „Alle“-Mensch. Nein ganz und gar nicht. Ich bin ein „Ich“-Mensch. Aber ich kenne viele „Alle“-Menschen. Die tagein tagaus und sogar Nachts versuchen, allen und allem gerecht zu werden. Und obwohl sie wissen, dass sie selbst dabei komplett auf der Strecke bleiben, können sie nicht anders.
Der Druck steigt. Die unerfüllten Listen werden länger und länger. Die persönliche Enttäuschung steigt und steigt. Was für ein Leben? Schmerzhaft. Der ständige Versuch allen und allem gerecht zu werden und sich dabei selbst völlig zu vernachlässigen. Nur auf die Zustimmung und Anerkennung der Anderen zu hoffen.
Oftmals geraten solche Menschen in eine grausame Abhängigkeit. Von Menschen, die längst rausbekommen haben, was man bei anderen Menschen mit dem Auslösen eines schlechten Gewissens alles bewirken kann, vor allem für sich selbst, den eigenen Vorteil.
Diese „Alle“-Menschen müsste man eigentlich unter einen besonderen Schutz stellen, denn sie sind prädestiniert dafür, ein Leben lang ausgenutzt zu werden. Und ein Leben lang mit dem Gefühl zu leben, nicht gut genug zu sein. Brutal.
Montag, 19. Januar 2009
Ich bin eben so
Und?! Das Schöne ist, dass man mit diesem Argumentationsgeschoss wieder die Ruhe herstellt, aber das eigentliche Problem nur aufschiebt, nicht aufhebt. Das bemerkt man in der Regel nur kurze Zeit später. Schlauer scheint es, genauer hinzuhören, was da gemeint ist. Und ob es etwas ist, an dem es sich wirklich lohnt fest zu halten. Denn in der Regel geht es bei solchen Begegnungen um Toleranz.
Und es scheint schlau zu sein, Toleranz walten zu lassen. Nicht nur zu sagen, ich bin halt so. Sondern die Bereitschaft zu signalisieren, einer Veränderung aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Denn dieses „Ich bin halt so“ zeugt nicht von einer großen Toleranz. Muss auch nicht, kann aber.
Denn es geht ja schließlich um ein Miteinander und kein Nebeneinander. Und letztendlich geht es um gemeinsam oder einsam. Deshalb plädiere ich für Veränderung, wenn es einen selbst nicht zu sehr stört, auf den Wecker geht oder komplett gegen den Strich geht.
Was soll es, wenn es der Gemeinschaft und des Miteinanders dient, dann ist es das wert.
Samstag, 17. Januar 2009
Sensation! Einzigartige Fluggeräteluftaufnahme aus meiner Serie der weltberühmten Luftaufnahmen
Heute mal vom Neusee, Starnberger See. Samstag der 17. Januar 2009, 15.55 Uhr. Da flog er dahin. Wohin? Woher?
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