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Freitag, 22. August 2008

Außenwirkung


Egal, wie viel Corporate Identity die Werbestrategen und Manager Ihren Unternehmen
verordnen, es sind immer wieder diese Menschen und Mitarbeiter, die die
Bemühungen um ein Social-Marketing verträgliches Auftreten konterkarieren.

Ich möchte das mal an einem leider allgemein gültigen Phänomen verdeutlichen. Unter
Deutschlands Autofahrern gibt es einige verbindliche Verkehrsregeln, die vermutlich
niemals als gültig angesehen werden. So z.B. das beliebte
Reißverschluss-Roulette. Eine zweispurige Fahrbahn wird durch einen
ausliefernden bzw. McDonald’s besuchenden DHL-Laster blockiert. Bei DHL gebe
ich kein Paket mehr auf, wäre die normale Reaktion. Doch jetzt kommt’s. Ich
will von der blockierten Spur im vorgeschriebenen Reißverschlussverfahren zügig
nach links einfädeln, als ich von einem Telekom-Servicewagen rüde und hupend
ihn die Bremsen gezwungen werde. Wir kommen beide gerade so zum Stehen und
jetzt werde ich auch noch beschimpft. Natürlich erliegt inzwischen der gesamte
morgendliche Berufsverkehr. Es gibt halt immer Momente, die man so erleben
darf.

Also an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung geltender StVO. Reduzieren
sich zwei Fahrspuren zu einer, ist das Reißverschlussverfahren vorgeschrieben.
Das bedeutet, zügig bis zum Hindernis vorfahren und dann links, rechts, links
rechts usw. Der Blinker beim Abbiegen soll den anderen Verkehrsteilnehmern eine
Ahnung des künftigen Fahrweges unseres PS-Helden vermitteln. Fahrzeuge im
Kreisverkehr haben Vorfahrt und blinken beim Verlassen des Kreises, nicht beim
Hineinfahren. Sollten Fußgänger oder Fahrradfahrer einen Zebrastreifen
betreten, müssen sie nicht vor Ihnen weg springen, was auch beim Rechtsabbiegen
gilt. Dort müssen Sie auch warten. Außer Sie sind LKW-Fahrer. Dann empfiehlt es
sich für Alle - unabhängig aller Regeln - eine Pause einzulegen.

Und noch ein letzter Tipp: Die Aufschrift auf Ihrem Firmenwagen kann man lesen.
Das bedeutet, dass Ihr sportlicher Fahrstil nicht auf Sie persönlich
zurückfällt, sondern auf das Unternehmen, das Sie repräsentieren. Aber
vermutlich gehören Sie sowieso zu den 85% der statistisch relevanten
Mitarbeiter, die weder auf das Unternehmen, von dem sie ihr Gehalt beziehen,
noch auf deren Produkte oder Dienstleistungen besonders stolz wären.

Leider wird immer noch sehr viel Geld in die Hand genommen, um sich eine
günstige PR zu verschaffen, aber sehr wenig, um das, was ein Unternehmen
wirklich ausmacht zu fördern: Die eigenen Mitarbeiter und die eigenen Kunden.


Geschrieben von Kai Falkenberg in Marketing Denkanstöße um 10:00 | Kommentare (0) | Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: Human Ressources, Marketing Denkanstöße, Mitarbeiter, Verkehr, Verkehrsregeln, Werbewirkung

Dienstag, 19. August 2008

Proaktiv


Als alter Humanist reicht es mir jetzt! Immer öfter lese ich in offensichtlich sinnfreien
Zusammenhängen vom schönen Begriff „proaktiv“. Sogar die Windows
Rechtschreibprüfung ist damit überfordert.

Alles scheint plötzlich proaktiv angegangen werden zu müssen. Die
Kundengewinnung, der Job, die Beziehung. Sogar der Joghurt im Supermarkt ist
plötzlich nicht nur probiotisch, sondern auch noch proaktiv.

Heute schaue ich im „Ich weiß alles“ - Wikipedia nach und bin erstaunt. Dieses Wort
soll es bereits seit 2003 sogar im Duden geben und bedeute soviel wie
vorausschauendes, strategisches und initiatives Handeln. Zumindest wie ich den
Eintrag interpretiere.

Sofort stelle ich zwei Dinge fest: Erstens handele ich - nolens volens -
sozusagen intuitiv proaktiv. Zweitens ist meine aktuelle Dudenausgabe von 1991
und damit quasi obsolet, ganz sicher aber nicht proaktiv. Oder doch? Weil,
vielleicht gibt es ja wieder mal eine Reform der Reform..?

Aber was soll dieses proaktiv denn ausdrücken? Der Joghurt ist besonders
gesund, indem er praktisch aktiv alle Schadstoffe eliminiert? Die Beziehung
soll ich nicht mehr nur leben, sondern täglich neu und herausfordernd
gestalten? Der Jobsuchende soll nicht nur jung, dynamisch, billig und schön,
sondern jetzt auch noch Mauern einreißend und im högsden Maße Gewinn bringend
sein? Ja, warum sagt ihr es dann nicht?

Oder setzt ihr da draußen das Wort nur ein, weil es neu ist und - wie ich stark
vermute - vermeintlich so dynamisch und cool auf euch abfärbt?

Also jetzt mal ganz proaktiv unter uns: Der Wortschatz färbt wirklich ganz
stark auf den Sender ab. Vor allem dann, wenn offensichtlicher Unsinn gesendet
wird. Und, meine Lieben, das ist in den allermeisten Fällen tatsächlich - ganz
proaktiv oder antiaktiv - ausgemachter Unsinn.
Geschrieben von Kai Falkenberg in Marketing Denkanstöße um 20:18 | Kommentare (0) | Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: Begriffe, Marketing Denkanstöße, Schlagwörter, Slogans, Wortschatz

Dienstag, 12. August 2008

Der Personal Brand Trainer


Wie wäre es mal mit einem Trend, der aus Deutschland kommt? Problem erkannt, Gefahr gebannt. Was ein Personal Trainer bewirken kann in Sachen Bewegung und Gesundheit, ist mittlerweile bekannt. Alle guten Ratschläge, Pläne und Vorsätze helfen oft nichts. Denn diese müssen auch in die Tat umgesetzt werden. Und wie gut ist das, wenn jemand da ist, der einem dabei hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden. Der mit einem Sport macht. Der mit einem einkaufen geht. Der mit einem kocht. Die Erfolgschancen, durch einen Personal Trainer ans Ziel zu kommen, sind viel höher als durch alle anderen Strategien.

Denn vieles hält einen immer wieder davon ab, das Richtige zu tun. So einem Trainer ist das aber egal, der nimmt einen immer wieder mit auf die richtige Spur. Solange, bis man es verinnerlicht hat.

Beste und bekannteste Beispiele sind Schuhbeck und Lagerfeld. Was man selbst, allein oder im gewohnten Umfeld nicht hinbekommt, dabei hilft der Personal Trainer. Wir wissen zwar, wie es geht und wissen auch, was richtig ist, aber zu viel hält uns davon ab, das Richtige zu tun.

Was wir aus dem Privaten kennen, ist längst schon in der Business-Welt angekommen. Die Markenverantwortlichen schaffen es nicht und kommen nicht dazu, die Marke so zu pflegen, dass es dieser auf lange Sicht gut geht. Zu viel. Zu schnell. 80% des Tages kommt man zu allem anderen. Aber nicht zudem, was nötig wäre. Man hört sich Probleme an. Und man ist voll und ganz damit beschäftigt, einen Brandherd nach dem anderen in den Griff zu bekommen und zu löschen. Aber was wichtig wäre, dazu kommt man kaum bis gar nicht.

Zudem fressen endlos lange und viele Meetings einem die letzte Zeit und die letzten Nerven.  Was tun? Zusehen, wie einem die Marke auf der einen Seite den Bach herunter geht. Oder zusehen, dass einem alle den Kopf herunter reißen, wenn man sein Daily Business nicht abgewickelt bekommt. Patt Situation nennt man das. Man kommt nicht zu dem, was man eigentlich tun sollte. Man hat zwar gute Gründe, aber was hilft das einem.

Die Lösung auch hier, könnte ein Personal Brand Trainer sein. Der von außen kommend sich innen einmischt. Zeit schafft. Platz schafft. Dinge anstößt. Recherchiert. Vorbereitet. Nachdenkt. Ausdenkt. Weiter denkt. Der die Marke pflegt. Fördert. Weiter entwickelt. Der die Marke im idealen Lebensmittelpunkt hält. Der alles das macht, wozu man selbst nicht kommt.

Und einen somit frei schaufelt. So dass die Verantwortlichen in den Unternehmen die Zeit und Muße haben, mehr und mehr sich wieder mit den wichtigen und richtigen Dingen zu beschäftigen. Ein neuer Job wäre geboren. Der Personal Brand Trainer. Der Mann oder die Frau, welche die Marke hoch hält. Weil er persönlich involviert ist und alle mitnehmen und mitreißen kann. Weil er alle immer und immer wieder abholen kann.

Denn dem Marketing geht es mittlerweile wie im Umgang mit Diäten. Am Ende erwartet einen ein noch dickeres Ende. Somit muss man weg von diesen Plänen, die man ohnehin nicht ein- und durchhält. Oder die nur kurze Zeit von Wirkung sind. Einseitige Ernährung sowie einseitiges Agieren führt eben nicht zum Ziel.

Aber mit der Integration einer solchen Position könnten Marken wieder zurück in die gewünschte Fahrrinne gelangen. Mal sehen, welches Unternehmen als erstes damit anfängt?
Geschrieben von Christof Hintze in Marketing Denkanstöße um 07:36 | Kommentare (0) | Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: Marketing Denkanstöße
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kommentare

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Fr, 30.03.2012 11:24
Das ist ein Testkommentar, wei l ich mal prüfen wollte ob es funktioniert.
Christof Hintze zu Teil 1. Das Spiel. La partie. [Das Buch]
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Danke. Vielen Dank. Ich war le ider einige Zeit nicht mehr au f meiner eigen [...]
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