Mittwoch, 30. Juli 2008
Business-Posing
Im Business hat längst das Posing Einkehr gefunden. Die Wirkung und Stärke vom Business-Posing ist an keinem spurlos vorüber gezogen. Man zeigt, was man vorgibt zu sein. Eindruck machen. Eindruck schinden. Sich positionieren. In Szene setzen. Der gefühlte Eindruck ist oft wichtiger als die Wirklichkeit. So ein "als ob" ist das oberste Gebot.
Dabei sind Verhaltensregeln sehr wichtig. Aber auch alles andere bis ins Detail. Von der Armbanduhr bis zur Bemerkung, alles dient dem Eindruck, den man macht und hinterläßt. Wissen, wann man sich duckt und unterwirft. Wissen, wann man auf dicke Hose machen muss.
Um Inhalte kann man sich dabei kaum noch kümmern, man muss auf zu viele Details achten und diese beherrschen. Mitreden können ist unglaublich wichtig. Bei allem, wenn es geht. Von allem so viel Wind bekommen, dass man einen Text dazu platzieren kann.
Man steckt sein Revier ab. Und wenn es nur für die Dauer eines Meetings ist. Letztendlich müssen einen die Richtigen lieben und die Richtigen hassen, dann geht was. Es kommt nicht so sehr darauf an, was man sagt. Die Leute hören ohnehin nicht mehr zu. Sie sind mit dem beobachten und vorbereiten ihres Auftritts so sehr beschäftigt, da können sie nicht auch noch zuhören.
Der sachliche, fachliche Inhalt ist längst verschütt gegangen. Trainer müssen eine gute Figur vor der Kamera machen. Das ist viel wichtiger als auf dem Trainingsplatz. Vor-Poser haben Konjunktur. Das sind Leute, die nichts können, dabei aber eine fabelhafte eloquente Figur machen. Die smart sind, die reden können und eine gute Erscheinung machen. Für den Inhalt sind dann Leute im Hintergrund zuständig.
Noch nie war gutes Aussehen und gutes Auftreten so wichtig für eine Karriere. Darum schreit die ganze Wirtschaft ja auch nach qualifizierten Mitarbeitern, weil überall nur Poser zu sehen sind. Und einer muss sich ja das Richtige ausdenken können und umsetzen können. Und an denen fehlt es an allen Ecken und Kanten. Warum etwas lernen, wenn man nur eine gute Figur abgeben muss. Mitreden können muss. Und im Fahrwasser der Trends sich nur im vorderen Mittelfeld mitreißen lassen muss?
Donnerstag, 17. Juli 2008
Ein himmelweiter Unterschied
Nicht verlieren wollen. Oder unbedingt gewinnen wollen. Nicht versagen wollen. Oder unbedingt den Erfolg heraufbeschwören. Es sind unterschiedliche mentale Einstellungen, mit denen alle zu einem Ziel gehen. Leider werden die meisten von der Befürchtung begleitet, hoffentlich geht das nicht daneben. Anstatt mit dem guten Gefühl anzutreten, das wird wunderbar funktionieren. Dabei geht es nicht um den Entzug von Realität, dem Ausweichen von Gefahren sondern unter welchem Stern, welcher Chemie, welchem Klima, welcher Motivation man zu einem Ziel geht.
In unserer Welt, in der das Risiko, die Kosten, die Schwächen und auch alles andere Negative mehrheitlich im Vordergrund stehen, ist es umso schwerer, alle vom Gegenteil zu überzeugen und mitzureißen. Die Gefahr, die Befürchtung und die Mutlosigkeit sind an der Tagesordnung. Man will das 1:0 über die Zeit retten, mit dem immer selben Ausgang.
Wer gewinnen will, hat einen großen Vorteil, wer nicht verlieren will einen großen Nachteil. Letztendlich sind das aber beides nur Einflüsse, die nicht wirklich etwas über den Ausgang aussagen, aber stark die Tendenz beeinflussen können. Und zudem viel über die Qualität verraten.
Wer von der Hoffnung beseelt ist, gewinnen zu wollen und zu können, erfolgreich zu sein, der ist schon mental allen anderen weit voraus. Jetzt muss die Fähigkeit und die Bereitschaft, das qualitativ in die Tat umzusetzen, nur noch folgen. Das ist nicht zu unterschätzen. Denn viele mit der richtigen mentalen Einstellung haben vergessen, die Sache um die es geht zu beherrschen. Wiederum haben andere die Sache perfekt im Griff, aber mental die völlig falsche Einstellung. Also, das eine geht ohne das andere nicht.
Man trifft immer öfter Menschen, denen es an der richtigen Einstellung fehlt. Die besuchen dann entsprechende Seminare und trotzdem verändert sich signifikant nichts. Weil das eben nur die halbe Wahrheit ist. Man muss das Handwerk schon beherrschen. Nur Chaka-Chaka hilft nicht wirklich, eher gar nicht weiter. Außer einer kleinen kurzfristigen mentalen Welle, die schnell wieder im Sande verläuft, bleibt nichts.
Aber wenn die sachbezogenen Qualitäten auf die richtige Einstellung treffen, ist viel mehr bis alles möglich. Nur wie gesagt, keine oft aufzufindende Konstellation in unserer Gesellschaft. Da fehlt es vermehrt an der richtigen Einstellung und zunehmend auch an der Qualifikation. Dieses Leben „light“, das viele führen, verführt auch viele, alles mal so nebenbei zu machen. Im Handstreich sozusagen. Der Hang zu einer gewissen Oberflächlichkeit bleibt da nicht aus.
Dies stößt über kurz oder lang eine große Tür für alle diejenigen auf, die von der Qualität, der besten Beschaffenheit und der ständigen Lust getrieben sind, die eigenen Fähigkeiten immer wieder zu verbessern.
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