Mittwoch, 29. August 2007
Der Weg
Eigentlich ist es noch kein richtiger Weg. Sondern eher ein Pfad, der sich da auftut. Man ist in so viele Richtungen gegangen. Mit gegangen. Hinterher gegangen. Meistens waren es die Richtungen anderer. Welche diese erfolgreich beschritten haben. Deshalb beschreiten so viele diese Wege.
Alle die vorgegebenen Wege haben eins gemeinsam: Es sind nicht meine Wege. Aber bevor man den Mut aufbringt, wenn man ihn überhaupt aufbringt, seinen Weg zu suchen, ist schon ordentlich Lebenszeit von der Uhr abgelaufen.
Diese Wege waren alle so Erfolg versprechend. Aber irgendwas lief schief. Also ob man diesen Wegen nur folgen soll, damit andere weiterhin davon profitieren. Meinen Weg zu finden, dauert lange und dauert noch an. Ich schaue in das Dickicht des Dschungels, der vor mir liegt und scheine so etwas zu sehen wie meinen eigenen Weg. Ich erkenne ihn daran, dass er voller Hindernisse ist und niemand ihn zuvor beschritten hat.
Von allen Wegen scheint es der Schwerste zu sein. Aber mein Gefühl sagt mir, es ist der Einzige, der mich zu meinen Zielen führt. Also muss ich da durch. Oder mich weiter damit begnügen, die Ziel anderer zu erreichen. - Kommt nicht in Frage.
Dienstag, 28. August 2007
Gestalter
Ich würde gerne einen Beruf erfinden aus Berufung. Den des Gestalters. Der immer und überall, alles gestalten darf. Ganzheitlicher Gestalter. Der im Großen und Ganzen und im kleinsten Detail gestaltet.
Man kann ihn nicht beauftragen. Und man darf ihn nicht kontaktieren. Der Gestalter ist frei und diese Freiheit macht es ihm möglich, unglaublich sinnvolle und gute Dinge zu gestalten. Somit meldet sich der Gestalter bei einem. Einer Person oder einem Unternehmen. Oder wo auch immer er Anlass sieht, etwas zu gestalten.
Er muss absolut unabhängig sein. Frei, befreit von allen Konventionen. Wenn sich der Gestalter meldet, weiß jeder sofort, dass sich jetzt etwas Entscheidendes zum Positiven verändern wird. Der Gestalter erhält seine Bezahlung nach dem, was es demjenigen Wert ist. Welche Wirkung dieser sich davon verspricht.
Der Gestalter erhebt nie einen Anspruch auf einen bestimmten Betrag. Sondern konzentriert sich ausschließlich auf seine Wirkung. Das genügt ihm. Denn er liebt es, frei gestalten zu dürfen. Diese Form der Gestaltung bezieht sich auf alle Bereiche der Wirtschaft.
Die Fähigkeit und Bereitschaft, die ein Gestalter mit mitbringen muss, ist, dass er das zu Gestaltende selbst entdeckt und erkennt. Er darf nie auf einen Hinweis hin anfangen zu agieren. Der Gestalter kann gar nicht anders als alle diese Dinge zu sehen, zu hören und zu bemerken. Ohne die Leidenschaft unbedingt gestalten zu wollen, kann man kein Gestalter sein.
Gestalter werden so das Bild unserer Wirtschaft positiv verändern. Man wird bestimmten Gestaltern höhere Aufmerksamkeit widmen als anderen, die erst am Anfang sind. Aber diese können mit jeder gelungenen und wirkungsvollen Gestaltung an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Nicht jeder kann oder darf Gestalter sein. Oder sich Gestalter nennen. Man muss diesen Titel verliehen bekommen. Es ist ein absolutes Privileg. Denn alles geht vom ersten Gestalter aus. Somit kann man immer zurückverfolgen, welcher Gestalter von welchem ernannt wurde.
Gestalter würden Unglaubliches leisten können, weil sie es wollen. Und nichts sie davon abhält oder beeinflusst. Kein Interesse, außer die eigene und innere Leidenschaft beeinflusst das Denken und Handeln eines Gestalters.
Was für ein fantastsicher Beruf, oh Entschuldigung, was für eine fantastische Berufung - von allen Zwängen, Pflichten, Ängsten und Konventionen befreit zu sein, nur um etwas besser zu machen. Nur dem eigenen, freien Willen folgen zu dürfen.
Donnerstag, 23. August 2007
Decoderfrei
Im Zuge des Verlustes der Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga habe ich im letzten Jahr den Vertrag mit Decoder - TV gekündigt wie viele hunderttausende andere Zuschauer auch. Anschließend bekam ich wöchentliche Serviceanrufe, die mich anflehten, das Gesamtpaket auch weiterhin anzuschauen. Ebenso wurde der monatliche Zwangs-Monopol-Beitrag mit jedem Anruf gesenkt. Jahrelang musste ich 49,- EUR Monatsobolus bezahlen, weil ich im Abonnement alle anderen Programme aufs Auge gedrückt bekam. Sah ich zwar nie, aber was soll’s. Doch dann wurde der Fußball, der da am Samstagnachmittag geboten wurde (ich bin Bayern-Fan) so unansehnlich (Sorry, Herr Hoeneß!), dass ich lieber ein Nickerchen machte, las oder arbeitete als Fußball zu konsumieren. Am schlimmsten waren anschließend jedoch die moderierenden Marktschreier und Claqueure, die jedes peinliche Fehlpass-Festival zu einem nie gesehenen Highlight aufblasen wollten. Kein Wunder, wenn man Millionen dafür bezahlt hat.
Die Telefonanrufer konnte ich letztlich mit einer grandiosen Idee abwimmeln. Als mal wieder eine dieser - diesmal sogar charmanten - weiblichen Stimmen anrief, ob ich das Programmpaket nicht auch weiterhin zu lächerlichen 35,- EUR/ Monat behalten wolle, fiel mir ein italienischer Auto-Werbspot (oder war es Kaffee?) ein. „Isch abe gar keine Fernseher“, sagte ich der völlig entgeisterten Stimme. „Das sollten Sie auch mal versuchen. Super, so ganz ohne Zeitfresser.
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Montag, 20. August 2007
Schuld. Schuldfrage. Schuldgefühl.
Eine der noch wirksamsten Methoden ist das Verteilen von Schuld. Es gibt in der menschlichen Natur den unliebsamen Umstand, dass die einen sich immer schuldig und zuständig und verantwortlich fühlen. Und andere wiederum sich genau das zunutze machen. Weil sie diesen inneren Druck, das Unwohlgefühl nicht kennen, nutzen sie diesen Umstand für das persönliche Weiterkommen.
Das heißt im Klartext, die einen nutzen das Verantwortungsgefühl der anderen aus. Woher das kommt, ist relativ leicht erklärt, aus der jeweiligen Programmierung und Kindheit. Somit muss man Menschen nur in verschiedenen Situationen beobachten. Wenn was passiert, müssen die einen erst die Schuldfrage klären. Und dann einen Schuldigen finden. Bis dahin haben diese in der Sache nichts geleistet.
Die andere Spezies hält sich mit sowas nicht auf und schreitet sofort zur Tat. Um etwas zur Regelung oder Lösung beizutragen. Keinen Moment verwenden diese Gedanken und Zeit an die Schuldfrage.
Auf diesem emotional hochwirksamen Prinzip baut der Grossteil unseres ganzen Systems auf. Die einen lieben es, die Schuld anderen zu geben, weil diese dann für sie springen. Um bloß nicht schuld zu sein. Die Schuld als Antrieb.
Was sind das für Menschen, die so agieren? Die diese emotionale Lücke so schamlos für das eigene Weiterkommen ausnutzen? Die ihren persönlichen Erfolg auf der Vergabe von Schuldgefühlen begründen. Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.
Mir tun diese lebenslänglichen Schuldgefühlträger für andere immer leid. Aber man kann ihnen unmöglich helfen. Es ist Bestandteil ihres Charakters. Aber man kann ihnen unmöglich einen Vorwurf machen oder einen Hinweis geben, ohne nicht das nächste Schuldgefühl vom Zaun zu brechen. Mit bleibt nur Mitgefühl und Mitleid. Aber auch das verdecke ich und verstecke ich, um nicht wieder ein Auslöser zu sein.
Ein verflixt hoffnungsloser Fall. Denn nichts langweilt mich mehr und interessiert mich zugleich weniger als die Schuldfrage. Somit war meine Karriere als Angestellter vor langer Zeit auch schnell beendet. Es war mir unmöglich, auf die Schuldgefühlverteiler angemessen zu reagieren. So lag ich da, wie ein Löwe im Zirkus und der Dompteur gibt sich alle Mühe, mich zu Kunststückchen zu motivieren und aufzufordern, und ich liege nur da und denke mir, was will der, soll der doch selbst durch diesen bescheuerten brennenden Reifen springen.
Wenn es Tabletten gegen Schuldgefühle gäbe, würde das gesamte System einstürzen. Deshalb gibt es keine. Und wird es auch nie welche geben. Somit ist das einzig wirksame Mittel gegen diese Verhaltensstörung in der Erziehung begründet. Und in der Programmierung. Wir können ja alle mal anfangen.
Donnerstag, 16. August 2007
Chancen Optionen Stärken Möglichkeiten
Man sollte die Welt nur noch durch die rosa Brille betrachten. Man sollte die Realität hinten anstellen und nur noch in seiner wunderbaren Fantasie leben. Man sollt alles Negative einfach abschalten. Man sollte nur noch hinhören, wenn es einem gefällt. Nur noch hinsehen, wenn es einem zusagt. Man sollte nur das sehen, hören, lesen und fühlen, was einem gut tut. Man sollte sich nur noch mit Menschen umgeben, die man mag. Man sollte sein ganzes Leben mit vielen schönen Impulsen ausstatten. Angenehmen Begegnungen. Es sollte Brillen geben, die alles ausblenden, was man nicht sehen will. Hörgeräte, die alles taub machen, was man nicht hören will. Auf der Haut nur die Stoffe tragen, die einem schmeicheln. In Bettwäsche schlafen, in die man sich voller Wonne einwickelt. Man sollte sein Leben nutzen, es zur höchsten eigenen Lebenskunst heranwachsen zu lassen. Man sollte seiner Energie folgen, seinen Emotionen, seinem guten Gefühl. Man sollte im Regen tanzen, wenn einem danach ist. Man sollte so viel. Man könnte so viel. Aber leider muss man. Leider darf man nicht. Obwohl nichts davon irgendjemandem nur ein Haar krümmen würde. Schon verrückt. Dass Gutes es im Leben viel schwerer hat als Schlechtes. Schon verrückt.
Mittwoch, 15. August 2007
Unwissenheit bringt Macht
Die wichtigsten Dinge im Leben erklärt einem keiner. Eventuell liegt es daran, dass nur so wenige darauf kommen können. Ich weiß zwar, was ein Endoplasmatisches Retikulum ist oder eine Trend bereinigte Zeitreihe. Ich weiß so viel unendlichen Blödsinn und das Meiste davon musste ich auch noch erlernen.
Blödsinn bekommt man lange, ausgiebig und bis ins Detail erklärt und beigebracht. Aber alles, was wirklich im Leben zählt, kommt nicht vor. Das, was über Lebenswege entscheidet, taucht in keinem Satz auf. Nicht mal in einem Nebensatz.
Mir hat nie jemand das Leben erläutert. Oder die Liebe. Das Glück. Die Freundschaft. Was Erfolg bedeuten kann? Was man mit Hoffnung so anstellen kann? Was die Zuversicht soll? Diese vielen unterschiedlichen Gefühle. Wohin damit?
Es ist verwunderlich, mit welcher Unwissenheit und Naivität man mich auf das Leben los gelassen hat. Kein Wunder, dass ich alles geglaubt habe. Ich wusste es ja nicht besser. Heute denke ich, das hat System oder Prinzip.
Es ist für eine Gesellschaft Gewinn bringender, wenn die Bewohner in ihr nicht mehr wissen als unbedingt nötig. Also, wann kommt der Biomüll? Bis wann muss die Steuerklärung raus? Welche Schuld und welche Schulden muss man begleichen? Wann kommt "Wetten dass"? Das System bedingt, dass wir immer weniger wissen müssen und sollen. Und das scheint gut zu gehen. Wir konsumieren alles, was man uns auftischt.
Wir haben uns gewandelt in einer Art Volksvieh. Oder Viehvolk? Da gibt es das Konsum-Vieh und das Wähler-Vieh und noch viele andere Arten. Der Begriff Massentierhaltung trifft längst auf uns zu. Wir sind einfach zu Viele. Mit zu vielen Ideen, Wünschen und Vorstellungen. Da wird man aber auch verrückt. So ein Staat kann es ja auch nicht jedem Recht machen.
Aber muss er deshalb dahin tendieren, sein Volks-Vieh völlig willen- und wissenslos zu machen? Ja! Denn so ein Volk ist einfach unersättlich. Gibst du ihm den kleinen Finger, verschlingen die deinen ganzen Arm.
Die Idee, der Denker, die Vision haben es schwer. Sehr schwer. Denn der Widerstand der nicht die kollektive Verblödung nährt, ist mehr als unerwünscht. Alles muss Massen tauglich sein. Die Masse ansprechen. Einschaltquote zählt. Nur noch "Menge" und "Billig" scheinen als Ziel zu taugen.
Aber das alles wollte ich gar nicht erzählen, sondern dass ich das Gefühl habe, es geht nur um eine Sache. Wirklich. Nein ich weiß es. Alles ist relativ. Somit relativ unwichtig bis auf einen Aspekt. Alles ist subjektiv bis auf einen Umstand. Die Energie. Die Energie fließt entweder positiv oder negativ. Die Energie zu spüren, hat mir niemand erklärt oder beigebracht. Noch hat mir jemand erklärt was sie bedeutet. Die Energie ist alles. Wer die Energie spürt. Und sie nährt. Ihr folgt. Sie geben und nehmen kann. Wer diese positive Kraft der Energie empfangen und leiten kann. Der hat ein gutes Leben. Ein Sau gutes Leben.
Ich kann es nicht. Scheiße. Aber ich arbeite daran. Also, ich denke, ich versuche daran wirklich zu arbeiten.
Montag, 13. August 2007
Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?
Und jetzt mit myWhitelist fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Neid. Missgunst. Besitzstandswahrung. Eitelkeit. Ignoranz. Intoleranz. Egoismus. Arroganz. Überheblichkeit.
All dem gesellt sich noch hinzu: Nur die eigene Idee stellt einen Wert da. Ideen anderer sind grundsätzlich sinnlos und wertlos. Ideen anderer können nicht funktionieren. Ideen anderer sind den eigenen immer unterlegen. Sogar wenn man selbst keine hat.
Ideen haben es also schwer. Sehr schwer. Zu schwer. Der Mensch ist Ideen-blind. Er folgt anderen Antrieben, aber nie einer Idee. Weil Ideen nie rational bewertet werden, sondern immer emotional. Vor allem von den Personen und Unternehmen, von denen man es am wenigsten erwarten würde. Weil hier "der Krieg gegen die Idee des Anderen" mit der größten, zerstörerischen Leidenschaft geführt wird. Denn sollte die Idee des Anderen funktionieren, das wäre die persönlich größtmöglich anzunehmende Niederlage. Wie krank ist das denn? Entspricht aber unserer Wirklichkeit.
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Montag, 6. August 2007
Business-Prinzip: Stalaktiten und Stalagmiten
Sie werden sich treffen. Die Frage ist nur: Wann und wo ?Eine Begegnung aus meiner Kindheit in der größten Tropfsteinhöhle Europas, sie lag natürlich in Frankreich. Obwohl das Attribut „ Größten“ tragen neben Frankreich noch ca. 25 weiter Länder in allem dem man touristisch begegnen kann, ganz selbstverständlich und beiläufig.
Somit darf man dieser Formulierung nicht zuviel Aufmerksamkeit beisteuern. Jedenfalls begegnet man in einer solchen Tropfsteinhöhle zwei Phänomenen, die da heißen: Stalaktiten und Stalagmiten.
Das sind Kalksteingebilde, die aussehen wie Eiszapfen nur eben aus Stein, die dadurch entstehen das Wasser von der Höhlendecke tropft. Somit entsteht an der Decke einer der beiden und am Boden da wo der Tropfe aufschlägt wiederum der andere. Welcher von beiden jetzt wie heißt ist mir nach 30 Jahren entgangen.
Der Wassertropfe an der Decke nimmt winzige Partikel Kalkgestein mit sich. Ein Bruchteil bleibt an der Decke und verlängert so in mühevoller, langwieriger, schier endlos dauernder Kleinstarbiet den Zapfen, der von oben nach unten ragt. Immer länger und dicker und immer länger und dicker. Derselbe Wassertropfen, der von der Decker herab fällt, nimmt wiederum ein Bruchteil von Kalksandsteinpartikel mit sich in die Tiefe. Bis hin zum Boden. Wo er diese winzigen Partikel auftürmt. Und mehr und mehr auftürmt, was dicker und höher wird.
Dadurch das sich die Haltung beider, der Stalaktiten und Stalagmiten nicht verändert, im Laufe von so ein paar tausend Jahren, in so einer kalten, tiefen und dunklen Höhle. Kommen diese beiden sich auf Grund genau dieser Haltung näher und näher. Diese völlig in sich übereinstimmende Haltung dieser Stalaktiten und Stalagmiten führt unweigerlich dazu, dass sie eines Tages sich treffen werden. Eine Verbindung herstellen werden. Und diese führt zu einer immer fester werdenden Verbundenheit. Die zu dem immer tragfähiger wird. Zu einer Säule. Einer großen, schweren, imposanten, gemeinsamen dicken Säule. Die so aussieht, als ob sie die ganze Höhle tragen würde. Die größte Europas. Wie der Franzose behauptet.
Bei der Entwicklung von myWhitelist, kam mir dieses Bild wieder vor Augen. Wie lange eine Entwicklung dauern kann. Wie viel Geduld man mit sich bringen muss. Aber auch das beruhigende Gefühl, da wächst eventuell zusammen, was zusammen gehört.
Nebenbei bemerkt, die meisten Stalaktiten und Stalagmiten treffen sich leider nicht so wie beschrieben. Denn oft brechen die oberen der beiden unter der Last einfach ab und zerstören dabei den unteren gleich mit. Aber mal ehrlich wer will das wissen? Shit happens und das auch am Größten, überall auf der Welt. Sogar in Frankreich, steht nur nirgends dran und drauf. Warum auch?
So viel Schilder kann doch keiner Aufstellen. Und wer soll die alle lesen?
Freitag, 3. August 2007
Deutschland auf der großen Online Suche
Das ZEITmagazin Nr 32. vom 2.August 2007 hat eine Deutschlandkarte
veröffentlicht, die darüber Auskunft gibt, welche Begriffe voranging
und mehrheitlich in die "g" Suchmaschine eingegebenen werden. Interessant, interessant: Fangen wir mal im Süden an:
München: Karriere, Profit, Sport und Freude
Augsburg: Seitensprung und Leidenschaft
Kempten: Dummheit und Sünde
Ulm: Kuss
Freiburg: Abenteuer, Weisheit und Stille
Karlsruhe: Effizienz
Regensburg: Schönheit und Nostalgie
Nürnberg: Unschuld
Bayreuth: Einsamkeit
Heidelberg: Leiden und Stress
Kaiserslautern: Humor
Trier: Vertrauen und Vergnügen
Würzburg: Genuss
Mainz: Zorn
Gießen: Angst und Hoffnung
Fulda: Rausch
Erfurt: Drogen
Chemnitz: Fortschritt und Reichtum
Siegen: Lesen und Intelligenz
Bonn: Sicherheit
Aachen: Gier
Dresden: Flirt und Spannung
Leipzig: Gerechtigkeit
Halle: Geiz
Göttingen: Treue
Kassel: Rache und Schicksal
Magdeburg: Gesundheit
Braunschweig: Lüge
Hannover: Ruhe
Bielefeld: Lachen und Glück
Osnabrück: Liebe, Freiheit und Sex
Berlin: Kultur, Faulheit, Heimat, Frieden, Vernunft, Melancholie
Leer: Eifersucht und Geld
Hamburg: Lust, Arroganz, Spaß und Hass
Rostock: Arbeit
Kiel: Mord und Familie
Nun sag einer, dass diese Aussagen nicht bezeichnend wären. Aus
geisteswissenschaftlicher, kommunikativer Sicht ist vor allem sehr
interessant, dass der Rezipient ja in der Regel sein Problem benennt
und nicht die Lösung. Wer laut von Freiheit redet, hat in der Regel ein
Problem im Umgang mit Freiheit. Das, was man sagt, ist nicht das, was
man meint. Sondern in der Regel muss man das spiegelbildlich sehen. Um
hinter das Geheimnis des eigentlich gesagten zu kommen. Wenn Rostock
über Arbeit redet, dann nicht weil diese so toll, so viel und so
wunderbar ist, sonder weil nicht vorhanden. Somit relativiert sich auch
Osnabrück, das ja nach dem deutschen Ibiza klingt. Und auch München
spricht offen über seine Probleme. Interessant, interessant.
Kaiserslautern, dass ich nicht lache. Erfurt, Erfurt. Heidelberg und
Walkenhorst, das konnte ja nicht gut gehen. Berlin, Stadt der Vernunft,
ich brüll mich weg. Chemnitz das Silicon Valley Deutschlands? Kempten,
was soll man dem hinzufügen? Nürnberg, den Schatten der Geschichte noch
im Nacken und so weiter und so weiter...
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