Mittwoch, 15. August 2007
Unwissenheit bringt Macht
Die wichtigsten Dinge im Leben erklärt einem keiner. Eventuell liegt es daran, dass nur so wenige darauf kommen können. Ich weiß zwar, was ein Endoplasmatisches Retikulum ist oder eine Trend bereinigte Zeitreihe. Ich weiß so viel unendlichen Blödsinn und das Meiste davon musste ich auch noch erlernen.
Blödsinn bekommt man lange, ausgiebig und bis ins Detail erklärt und beigebracht. Aber alles, was wirklich im Leben zählt, kommt nicht vor. Das, was über Lebenswege entscheidet, taucht in keinem Satz auf. Nicht mal in einem Nebensatz.
Mir hat nie jemand das Leben erläutert. Oder die Liebe. Das Glück. Die Freundschaft. Was Erfolg bedeuten kann? Was man mit Hoffnung so anstellen kann? Was die Zuversicht soll? Diese vielen unterschiedlichen Gefühle. Wohin damit?
Es ist verwunderlich, mit welcher Unwissenheit und Naivität man mich auf das Leben los gelassen hat. Kein Wunder, dass ich alles geglaubt habe. Ich wusste es ja nicht besser. Heute denke ich, das hat System oder Prinzip.
Es ist für eine Gesellschaft Gewinn bringender, wenn die Bewohner in ihr nicht mehr wissen als unbedingt nötig. Also, wann kommt der Biomüll? Bis wann muss die Steuerklärung raus? Welche Schuld und welche Schulden muss man begleichen? Wann kommt "Wetten dass"? Das System bedingt, dass wir immer weniger wissen müssen und sollen. Und das scheint gut zu gehen. Wir konsumieren alles, was man uns auftischt.
Wir haben uns gewandelt in einer Art Volksvieh. Oder Viehvolk? Da gibt es das Konsum-Vieh und das Wähler-Vieh und noch viele andere Arten. Der Begriff Massentierhaltung trifft längst auf uns zu. Wir sind einfach zu Viele. Mit zu vielen Ideen, Wünschen und Vorstellungen. Da wird man aber auch verrückt. So ein Staat kann es ja auch nicht jedem Recht machen.
Aber muss er deshalb dahin tendieren, sein Volks-Vieh völlig willen- und wissenslos zu machen? Ja! Denn so ein Volk ist einfach unersättlich. Gibst du ihm den kleinen Finger, verschlingen die deinen ganzen Arm.
Die Idee, der Denker, die Vision haben es schwer. Sehr schwer. Denn der Widerstand der nicht die kollektive Verblödung nährt, ist mehr als unerwünscht. Alles muss Massen tauglich sein. Die Masse ansprechen. Einschaltquote zählt. Nur noch "Menge" und "Billig" scheinen als Ziel zu taugen.
Aber das alles wollte ich gar nicht erzählen, sondern dass ich das Gefühl habe, es geht nur um eine Sache. Wirklich. Nein ich weiß es. Alles ist relativ. Somit relativ unwichtig bis auf einen Aspekt. Alles ist subjektiv bis auf einen Umstand. Die Energie. Die Energie fließt entweder positiv oder negativ. Die Energie zu spüren, hat mir niemand erklärt oder beigebracht. Noch hat mir jemand erklärt was sie bedeutet. Die Energie ist alles. Wer die Energie spürt. Und sie nährt. Ihr folgt. Sie geben und nehmen kann. Wer diese positive Kraft der Energie empfangen und leiten kann. Der hat ein gutes Leben. Ein Sau gutes Leben.
Ich kann es nicht. Scheiße. Aber ich arbeite daran. Also, ich denke, ich versuche daran wirklich zu arbeiten.
Geschrieben von Christof Hintze
in Wilde Thesen
um
06:52
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Tags für diesen Artikel: Endoplasmatisches Retikulum, Erfolg, Freundschaft, Glück, Lebenswege, Liebe, Macht, Schuld, Schulden, Steuerklärung, Unwissenheit, Wilde Thesen
Montag, 13. August 2007
Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?
Seit langem drängen sich mir immer wieder dieselben Fragen auf. Warum erkennt jemand die Qualität einer guten Idee nicht? Warum macht niemand so richtig mit, wenn es um eine gute Idee geht? Warum werden so viele unglaublich schlechte Ideen realisiert?
Und jetzt mit myWhitelist fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Neid. Missgunst. Besitzstandswahrung. Eitelkeit. Ignoranz. Intoleranz. Egoismus. Arroganz. Überheblichkeit.
All dem gesellt sich noch hinzu: Nur die eigene Idee stellt einen Wert da. Ideen anderer sind grundsätzlich sinnlos und wertlos. Ideen anderer können nicht funktionieren. Ideen anderer sind den eigenen immer unterlegen. Sogar wenn man selbst keine hat.
Und jetzt mit myWhitelist fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Neid. Missgunst. Besitzstandswahrung. Eitelkeit. Ignoranz. Intoleranz. Egoismus. Arroganz. Überheblichkeit.
All dem gesellt sich noch hinzu: Nur die eigene Idee stellt einen Wert da. Ideen anderer sind grundsätzlich sinnlos und wertlos. Ideen anderer können nicht funktionieren. Ideen anderer sind den eigenen immer unterlegen. Sogar wenn man selbst keine hat.
Ideen haben es also schwer. Sehr schwer. Zu schwer. Der Mensch ist Ideen-blind. Er folgt anderen Antrieben, aber nie einer Idee. Weil Ideen nie rational bewertet werden, sondern immer emotional. Vor allem von den Personen und Unternehmen, von denen man es am wenigsten erwarten würde. Weil hier "der Krieg gegen die Idee des Anderen" mit der größten, zerstörerischen Leidenschaft geführt wird. Denn sollte die Idee des Anderen funktionieren, das wäre die persönlich größtmöglich anzunehmende Niederlage. Wie krank ist das denn? Entspricht aber unserer Wirklichkeit.
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