Dienstag, 31. Juli 2007
berlin, berlin
Was für ein Unterschied
Vor etwa sechs Wochen trieb ich mich einige Zeit in einem Forum herum (Fängt mit X an und ING auf). Die Kräfte, die dort wirken, sind so etwas von negativ, dass es mir fast die ganze Energie geraubt hätte. Zudem beansprucht es einen Aufwand, der in keinem Verhältnis steht. Man kann keine Ergebnisse erzielen. Viel zu viel kostbare Zeit geht da drauf. Die man problemlos sinnvoller nutzen kann. Man gerät da in etwas rein, in das man eigentlich nicht hinein geraten wollte. Wie in eine Falle. Plötzlich wird man von allen Seiten angegriffen für Dinge, die eigentlich keine Angriffsfläche bieten. Man soll sich verteidigen für Dinge, die einer Verteidigung nicht bedürfen. Aber wer sich verantwortlich fühlt und verantwortlich zeigt in seinem Leben, ist plötzlich mitten drin in der Schlacht um Eitelkeit, Neid, Überlegenheit, Durchsetzungskraft und Positionskämpfe. Es geht nie um die Sache, oder eine Sache. Es geht um alles andere. Alles, was mich in meinem Leben überhaupt nicht interessiert. Da werden Vorwürfe gegen Menschen formuliert, ohne jegliche Grundlage. Das Spiegelbild der Fehlbarkeiten, Schwächen, Versäumnisse und aller anderen negativen Eigenschaften anderer Menschen wird auf einen selbst projeziert.
Das wird schnell zur Manie, zur Sucht. Obwohl man spürt, dass es einem nicht gut tut. Man denkt, man muss sich verteidigen, klar stellen und antworten. Wenn man so viele Interessen hat wie ich. Und der Stellenwert von so vielen anderen Aspekten meines Lebens weit vor einer solchen Beschäftigung steht, dann muss jemand wie ich da schnell wieder raus. Atmen. Durchatmen. Ausatmen. Den Kopf wieder frei bekommen.
Andere haben Ihren Spaß daran, alles zu zerlegen, zu torpedieren, zu kritisieren, zu dominieren. Schuld zu suchen. Schuldige zu finden. Es gibt ihnen offensichtlich ein Gefühl der Überlegenheit, das ihnen im wirklichen Leben nicht zu Teil wird. Wie auch immer. Ich habe mein Engagement auf ein Minimum reduziert. Aus gutem Grund. Sehr gutem.
Das 100%tige Gegenteil begegnet mir bei myWhitelist. Es bringt mir so viel positive Energie. So viele Ideen. So viele schöne Momente. So viele tolle Menschen. Und alle sind konstruktiv. Kritik nur zur Verbesserung. Zur Veränderung zum Guten. Nicht nur, um seine Idee durchzudrücken.
Nicht dieses Dominieren über andere. Das Miteinander wird dort gelebt. Ebenso wie das Mitdenken und Mitmachen. Ich kann nur hoffen, dass dies so bleibt. Und dass Alle daran mitwirken, dass dies so bleibt.
Montag, 30. Juli 2007
Die große Schule der produktiven Ignoranz
Zu viel. Und es wird immer mehr. Wer es Heute zu etwas bringen will. Oder nur ein gutes Stück vorankommen will. Der muss sofort und umgehend aufhören auf irgendetwas anderes zu hören, als auf sich.
Der muss anfangen sich Räume und Zeiten zu schaffen. Wo er nur mit sich und der Sache beschäftig ist. Das Abschalten, ausmachen, weglassen – die große Schule des ignorierens – ist die einzige Chance gut aus allem heraus zu kommen.
Die ungeteilte Aufmerksamkeit auf eine einzige Sache gerichtet, ist die einzige Möglichkeit dass man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Multitasking ist nicht nur Out und macht Krank, sondern wir können es nicht.
Wenn Du Fleisch auf dem Grill hast. Dann grille. Sonst nichts. Lass dich nicht vom Grill wegbringen. Denn wenn es knochentrocken, schwarz und Bretthart wird, bist du schuld.
Mach das Handy aus. Leite das Telefon um. Mach den Rechner aus. Lese nichts. Schaue kein Fernsehen. Lass das Radio aus. Leg die Post zur Seite. Öffne den Briefkasten erst Morgen früh. Keine Meetings. Kein Gequatsche. Keine Ablenkung. Nichts. Nur du und dein nächstes Ziel.
Wer das hinbekommt. Dem gehört die Zukunft. Die Frage ist nur noch welche?
Gesundheit!
Es gibt ein Geheimnis erfolgreicher Unternehmen, das ich an dieser Stelle unentgeltlich und öffentlich zugänglich mache! Ein Geheimnis, das jeder sofort umsetzen kann und das sofortige Umsatzsteigerungen bringt. Ein Geheimnis das nur wenige Eingeweihte wirklich anwenden: „Loben Sie Mitarbeiter, wenn sie etwas gut gemacht haben!“
Was, das soll alles sein? - Halt, bevor Sie anfangen, Stäbe zu brechen! Wie alle großen Einsichten klingt das ganz einfach, ist in der Praxis wahnsinnig schwer. Setzt es doch voraus, dass man es wirklich ernst meint. Dass man am Mitmenschen und Mitarbeiter echt interessiert ist. Sonst wird es kontraproduktiv. Gelernt haben wir das nicht.
Der neue Gesundheitsreport 2007 der Barmer Ersatzkasse greift genau dieses Thema auf und kommt zu folgendem Fazit: Die Fehltage in Unternehmen hängen sehr stark von der Führungskompetenz der Vorgesetzten ab. „Insbesondere das Führungsverhalten beeinflusst maßgeblich das Wohlbefinden und damit die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Führungskräfte erzeugen durch ihr Verhalten - bewusst oder unbewusst - bestimmte Befindlichkeiten wie z.B. Motivation oder aber Resignation. Letztlich entscheidet der Führungsstil darüber, ob ein Klima des Vertrauens und gegenseitiger Unterstützung oder des Misstrauens und der Rivalität entsteht. Eine gemeinsame Führungskultur bedarf verbindlicher Leitlinien, die gelebt werden.“
In München sagt man, wenn der Einheimische nicht laut grantelt, fühlt er sich wohl. In deutschen Firmen glaubt man überwiegend, sagt der Chef nichts, wäre das Lob genug. Doch es gilt, was die Süddeutsche Zeitung in einer Meldung vom 30.06.07 resümiert, „dass nämlich eine Atmosphäre der Anerkennung stärker zur Verbesserung der Arbeitsleistungen beiträgt als Beförderungen und Gehaltserhöhungen.“
Was ein soziales Gefüge wie eine Firma entscheidend voran bringt, ist eine Kultur des Respekts. Ein Umgang miteinander, der von Wohlwollen und Vertrauen gekennzeichnet ist. Eine freundliche Erwartungshaltung dem Mitarbeiter gegenüber.
Es ist so einfach: Hören Sie dem nächsten Menschen zu, der Ihnen etwas erzählt. Hören Sie nur zu! Antworten Sie nicht! Bleiben Sie ganz bei dem anderen! Geben Sie ihm Feedback durch Aufmerksamkeit, ein freundliches Gesicht, lächeln Sie oder nicken Sie, aber sagen Sie nichts. Überlegen Sie einfach, was der andere gerade gesagt hat.
Na, glauben Sie immer noch, es sei leicht? Aber so fängt es an: Hören Sie zu! Sollte Ihnen dabei auffallen, dass Ihr Gegenüber etwas gut gemacht hat, dann sagen Sie es. Das ist allerdings bereits Schritt Nummer zwei. Den besprechen wir dann in einer weiteren Folge.
Ich finde es toll, wie aufmerksam Sie mir bis hierher gefolgt sind. Vielen Dank dafür.
Freitag, 27. Juli 2007
Serengeti
In jedem Gespräch lässt sich eins feststellen. Die subjektive Wahrnehmung der gerade ablaufenden Wirklichkeit ist nicht homogen. Sensationell dabei finde ich, dass trotzdem so etwas wie ein Dialog zustande kommt. Obwohl wir auch das vermutlich nur annehmen.
Wie komme ich darauf? Mir fiel gerade eine Geschichte ein, die ich früher einmal irgendwo gelesen habe. Ein Safaribus voller Touristen fährt in der Serengeti an den verschiedensten Tieren vorbei. Wie die Wilden hängen alle Reisenden an den Fenstern, ihre verschieden teuren Kameras vorm Gesicht und fotografieren unaufhörlich. Nur ein Mann sitzt still und unbewegt am Fenster und schaut hinaus. Nach einer Weile bemerkt das sein Sitznachbar und fragt ihn: „Sagen Sie einmal. Warum fotografieren Sie denn nicht?“ Der Mann antwortet: „Ich seh’s mir gleich hier an.“
Ich denke, so kann man sich an die Begriffe ‚Wirklichkeit und Wahrnehmung, Erinnerung und Persönlichkeit’ ganz gut annähern. Wenn wir die Wirklichkeit mal definieren als die Szenerie in der Serengeti: Mehrere Affenbrotbäume und Schirmtannen, einiges Gebüsch und verschiedenste Tiere malerisch in der Steppe verteilt. Es ist Tag, die Sonne steht hoch und wirft starke Schatten, in denen Löwen dösen. In der Ferne ziehen einige Giraffen.
Dazu - ganz nebenbei - eine Frage aus dem Zen: Existiert diese Szenerie auch ohne Beobachter? Doch wir haben ja unsere Touristen. Fotografieren sie, sind sie bereits mit einer doppelten Meta-Wirklichkeit befasst. Alle Sinneseindrücke werden im Gehirn gesammelt, bewertet und interpretiert. Das ist Filter Nummer 1. Filter Nummer 2 ist dann die Kamera, die das bereits interpretierte Geschehen abbildet. Wird sich später das Foto angeschaut, befinden wir uns in Meta-Ebene 3. Sprechen anschließend zwei Touristen anhand der entwickelten Fotos über ihre gemeinsame Reise und die oben beschrieben Szenerie, kommen Ebene 4, 5 und 6 dazu. Wie wirklich ist jetzt noch die Wirklichkeit? Der Tourist, der nicht fotografierte, müsste der Realität um drei Ebenen näher sein, wenn man so will.
Wohl gemerkt, ich spreche über einen Ausschnitt gemeinsam erlebten Geschehens. Um wieviel schwieriger wird die Verständigung, wenn wir uns über ein abstraktes oder ideelles Thema unterhalten wollen? Wobei dieses Thema auch noch individuell interpretierbar sein dürfte, wie es ja meistens passiert. Ein Beispiel: Ist Provokation ein geeignetes Mittel der Werbung? - Sind Sie noch bei mir?
Wenn ich diese täglichen Diskussionen, in denen es um eigene Standpunkte und deren Wichtigkeit geht und die über mehrere Meta-Ebenen ablaufen, so verfolge, frage ich mich manchmal: Meint Ihr das alle ernst oder ahnt Ihr wenigstens, welcher Irrsinn da gerade abläuft? Interessiert Sie meine Meinung dazu? Ich fürchte, nein!
Der Fluch der Lösungs-Rucksäcke
Jede Lösung bringt offensichtlich im Rucksack ein bis einige neue Probleme mit sich. Die Unvollkommenheit wird vor allem dadurch deutlich, dass sie unübersehbar der Natur weit unterlegen ist.
Obwohl der Mensch ein Produkt der Natur ist, ist er das unnatürlichste Produkt auf diesem blauen Planeten. Er ist der Stümper in diesem System. Fast alle seiner Errungenschaften lösen neue Nebenwirkungen aus.
Die Natur ohne Mensch wäre zwar menschenleer, aber nicht auf dem Weg zu unterschiedlichsten Abgründen.
Auch im Business kann man dieses menschlichste allen Verhaltens sehr gut miterleben und beobachten. Der Stümper. Der über die Jahre hinweg alles besser zu wissen scheint und vieles bis alles total falsch macht. Und mit dem Zeitpunkt, wo er etwas richtig machen könnte, er nicht mehr weiß, wo er überhaupt anfangen soll.
Wir sind Endlosschleifen unserer eigenen Fehlbarkeit. Nur, unsere Fehler haben den Vorteil, dass diese in voller Blüte und Auswirkung in der Regel erst zur Entfaltung kommen, wenn der Verursacher nicht mehr ausfindig gemacht werden kann.
Die größte Nicht-Qualität des Menschen liegt in seiner Begabung, sich selbst unglaubliche Probleme zu schaffen. Immer wieder neue und andere. Die Summe der erschaffenden Probleme lässt die Lösungen auf die Größe einer Erbse schrumpfen.
Ich bin beeindruckt. Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Eins mehr oder weniger, das fällt nicht auf.
Donnerstag, 26. Juli 2007
myWhitelist: Nähkästchengeplauder
Seit 7.7.07 gibt es My Whitelist im Netz. Eine Idee, die binnen 14 Tagen umgesetzt wurde. Steht jetzt im Netz. In der Betaphase. Nur noch bis 8.8.07. Dann gibt es eine runderneuerte Version. Total runderneuert. Härter an der Idee. Kompakter in der Umsetzung. Direkter in der Positionierung. Wie das geht?
Ja, wie geht so was? Normalerweise vergehen von der Idee bis zur Umsetzung viele Monate. Dann wird noch länger diskutiert und dann folgt die Betaphase. Wie ist es hier? Christof hat die Idee formuliert, Andreas hat sie umgesetzt. Eine Handvoll Leute waren von Anfang an in der Planung dabei. Dann kam der Start. Am 7.7. Seitdem haben sich ganz freiwillig, ohne Regeln, ohne Palaver, ohne Bezahlung und ohne jeden Stress 18 Projektgruppen gebildet, die My Whitelist während der laufenden Betaphase weiter entwickeln, verbessern und optimieren.
Ohne Stundenplan, ohne Projektplan, ohne Gelaber. Einfach Tun! Hier gilt einer meiner Lieblingssätze: „Es gibt keinen Weg, er kommt beim Gehen.“
Ein Beispiel? Christof wünschte sich kürzlich die Möglichkeit, eine Übersicht über alle 18 Projektgruppen zu haben, damit alle Beteiligten über die einzelnen Fortschritte Bescheid wissen. Wie lange dauert so etwas in der Umsetzung? 3 Stunden 34 Minuten! Richtig.
Jetzt habe ich leider keine Zeit mehr, ich muss zurück auf meine Baustellen. Aber seid gespannt auf den 8.8. Ich bin sicher, hier erblickt ein Baby das Licht der Welt, das die Welt genau so gebraucht hat.
Warum ich das weiß? Die Zahl der Neinsager und Bedenkenträger hat täglich kontinuierlich zugenommen. Was natürlich auch heißt, wir haben täglich neue und bemerkenswerte Menschen kennen gelernt.
Dienstag, 24. Juli 2007
Preview
Also, da hatte Christof diese Idee. Ein Empfehlungstool für Leute, die man mag, oder so. Das Gegenteil einer „Schwarzen Liste“ quasi. Wirklich klar ist das vermutlich den Wenigsten, die erstmals davon hören. Stelle ich jedenfalls fest, wenn ich mich - ganz behutsam - in meinem Umfeld umhöre.
Was ist das? Ein Empfehlungstool? Das gibt es doch schon dutzendfach. Was soll denn das bringen? Dafür habe ich keine Zeit. Völlig uninteressant!
Und dann gibt es einige wenige, die davon hören und sagen: „Warum gibt es das erst jetzt? Das ist genau das, was ich mir schon immer vorgestellt habe.“ Für diese Idee ist die Zeit aber schon so was von reif.
Jetzt steht also seit fast 3 Wochen „MyWhitelist“ im Netz. Eine Idee, die zunächst trennt und die dadurch verbindet. Entweder bringt sie bei jemandem eine Seite zum Klingen oder die Schallwellen verschwinden im Nirwana.
Wie ich „MyWhitelist“ verstehe, werde ich die neue Plattform nutzen, um auch beruflich mehr Menschen kennen zu lernen, mit denen ich mich vielleicht auch privat gut verstehen würde. Wo mich interessierende Themen auch wirklich von verschiedenen Seiten beleuchtet werden, nicht zerredet. Und wo zunächst der Wohlfühlgedanke im Vordergrund steht, nicht der pekuniäre.
Wobei das eine das andere überhaupt nicht ausschließt, sondern im Gegenteil nach vorne bringt. Aber das wäre wieder eine andere Geschichte.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass „MyWhitelist“ in den Startlöchern ist. Jetzt liegt es an allen, die sich daran beteiligen, ihr Denken auch einzubringen und eine Idee zu verfolgen, die sich mehr und mehr Raum brechen wird.
Erinnern möchte ich allerdings auch daran, dass erst Geduld aus einem Korn eine Kanne Bier macht. In diesem Sinne, Prost!
Sonntag, 22. Juli 2007
kunstakademie muenchen, jahresausstellung 2007
Samstag, 21. Juli 2007
Tag 13 & 14. My Whitelist - Was bisher geschah...
2. Die ersten Gehversuche - Die Beta-User Phase.
3. Die 200 Online Testpiloten.
4. Die Richtigen finden zueinander - Die myMannschaft
5. Die Idee nimmt immer mehr Formen und Konturen an
6. Die ersten oder letzten Bedenken verflüchtigen sich
7. Die Fragen und die Antworten
8. Die Tour durch die Idee - In 5 Klicks macht es klick.
9. Die Theorie des fünften Elements - Der Emotion
Freitag, 20. Juli 2007
Tag 12: myWhitelist – Das fünfte Element
Für das klassische Marketing gab es vier Elemente. Das Produkt. Den Preis. Den Vertrieb. Und die Kommunikation. Mit myWhitelist möchte ich gerne ein fünftes Element hinzufügen.
All diese Elemente stehen in Beziehung zueinander. Die Qualität jedes Einzelnen gibt Aufschluss über die wünschenswerte Wirkung. Das fünfte Element heißt: Emotion.
Damit meine ich nicht die Emotion, die ein Produkt ausstrahlen kann. Sondern die Emotion, die Menschen miteinander verbindet. Emotion, die eine starke Verbundenheit herstellt. So stark, dass diese über vieles erhaben ist. Die gehalten wird von Verantwortungsgefühl und Vertrauen. Eine Verbundenheit, die viel mehr im Kopf gefühlt wird, als das man sie logisch erklären kann.
Chemie, würden die einen sagen. Freundschaft die anderen. Ich nenne den Mix aus beiden Verbundenheit.
Dieses fünfte Marketinginstrument kann man bewusst einsetzen, um Kunden für sich zu gewinnen. Und zwar die richtigen. Um Kunden zu binden. Und zwar die richtigen. In dem man so viel mehr von sich selbst preisgibt, dass der Richtige einen erkennen kann. Die Dosierung dabei ist wichtig. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Viel von und über sich preisgeben, muss nicht der richtige Schlüssel sein. Ebenso wenig wie, wenig von sich preiszugeben. Man muss genau das von sich preisgeben, was diese Verbundenheit herstellt. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Somit muss man sich fragen, auf welchen Füßen soll die Verbundenheit zu möglichen neuen Kunden stehen? Und dabei müssen Sie die klassischen vier Marketinggesetzmäßigkeiten außer Acht lassen.
Die größte Wirkung geht von Ihrer persönlichen Haltung aus. Diese müssen Sie zum Ausdruck bringen. Ich bitte, dieses fünfte Element als ein weiteres zu betrachten. Als Ergänzung. Weil die anderen vier zunehmend an Wirkung verlieren. Wer dabei nicht tatenlos zusehen will, sondern zur Wahrung seiner wirtschaftlichen Existenz etwas unternehmen will. Der kann einen Anfang machen. Jetzt sofort, bei myWhitelist.
Fangen Sie an, das fünfte Element – die Emotion – ins Spiel zu bringen. Fangen Sie an, die Richtigen zu suchen. Und fangen Sie an damit, dass die Richtigen Sie finden können. Es könnte funktionieren. Dass Menschen mit gleicher Haltung über ihre jetzigen Kontaktgrenzen hinaus zueinander finden.
Donnerstag, 19. Juli 2007
Tag 11: myWhitelist – Von allen Seiten
Wenn man den Gipfel einer Idee erklommen hat, ist plötzlich der Blick frei für Dinge, die man nur geträumt hat. Die Lösung ist wie ein Schlüssel, der in das Schloss vieler Probleme passt. Nicht nur eine Tür öffnet sich, sondern immer mehr und mehr.
Zuvor ist man noch besessen von seiner einen Idee, einem Gedanken, und plötzlich erlangt diese eine Leichtigkeit, eine Klarheit, die man ihr selbst nicht zugetraut hätte. Man durchschreitet viele Räume der Erkenntnis. Und erklimmt Etage um Etage.
Ich weiß nicht, wie es war, als jemand den Fahrstuhl erfunden hat. Sicherlich war er einfach lauffaul und sagte sich: 7 Stockwerke zu Fuß, die spinnen wohl. Und er machte sich an die Arbeit und erfand den Fahrstuhl. Rückblickend ist es die wichtigste Erfindung in der Architektur der letzten 150 Jahre. Man stelle sich mal die ganzen Großstädte vor, die sähen ohne Fahrstühle ganz anders aus. Was für ein simpler Gedanke, mit welch fulminanter Auswirkung. Wenn man für jeden Fahrstuhl im Jahr nur einen Euro bekommen würde? Wahnsinn.
Alles kommt zusammen. Alle kommen zusammen.
Das ist wie ein Fluss, der durch die Bäche gespeist wird. Sein Tempo nimmt zu. Und er wird breiter und breiter.
myWhitelist. Was machst du aus uns und mit uns?
Ein kleiner Rundgang gefällig:
Station 1: Aller Anfang ist hier mal leicht. Bitte lesen.
Station 2: Die Richtigen kommen zusammen. Bitte schauen.
Station 3: Den Ball zuspielen im Plenum. Bitte beteiligen.
Station 4: Gute Nachrichten verbreiten sich schnell. Bitte staunen.
Station 5: Gemeinsamkeiten gemeinsam machen. Bitte mitmachen.
So leicht könnten die Richtigen schon bald geschäftlich zusammen finden. Und wissen Sie, wie? Mit Recht.
Mittwoch, 18. Juli 2007
Tag 10: myWhitelist – Wieso, weshalb, warum machst Du das?
... werde ich oft gefragt. Zumeist von Menschen, die sich die Seite noch nicht angesehen haben. Noch keine Zeit gefunden haben. Oder nur kurz mal drüber geflogen sind. Aber vorab wollen sie gern wissen, warum ich das mache. Für all diejenigen möchte ich antworten:
Ich war es einfach leid, diesen Zustand zu akzeptieren. Und dachte mir: Einer muss es tun. Ich dreh mich um, nach links und nach rechts. Da war aber niemand. Also dachte ich mir: Ich muss jetzt anfangen – meine Welt zu verändern. Ich muss jetzt Mitstreiter, Mitdenker und Mitmacher finden. Wenn nicht jetzt, wann dann?
(Jemand)
Was soll das bringen?
(Ich)
Innere und anhaltende große Befriedigung, das Richtige getan zu haben und zu tun.
(Jemand)
Für wen machst du das?
(Ich)
Nur für mich. Um anderen zu helfen.
(Jemand)
Was erhoffst du dir davon?
(Ich)
Anerkennung, Freundschaft, Wertschöpfung, Respekt, Gemeinsamkeiten, Beliebtheit, Übereinstimmung, Bekanntheit, Bewunderung, Kommunikation und Erfolg auf der ganzen Linie, emotional und rational. Für alle, die dabei sind.
(Jemand)
Wie willst du das schaffen?
(Ich)
Ich bin weiß Gott nicht allein, da steht eine ganze Truppe von fantastischen Menschen um mich herum. Und es werden täglich mehr.
(Jemand)
Du brauchst Geld?
(Ich)
Wir haben etwas Besseres – Leidenschaft.
(Jemand)
Wo ist der Business-Case?
(Ich)
Warten wir es mal ab. Und wer braucht Geld, wenn er Freunde gewinnen kann? Also, viel Geld?
(Jemand)
Die Idee gibt es doch sicher schon?
(Ich)
Na und. Es ist Evolution. Es ist Innovation. Es geht um Erneuerung. Um Veränderung zum Besseren. Es gibt nichts, was man nicht besser machen könnte. Sogar myWhitelist selbst. Niemand behauptet dass wir das Rad neu erfunden haben. Das hat der Erfinder des Fahrrads übrigens auch nicht gemacht. Edison hat mal gesagt, dass er nichts erfunden hat, sondern einfach nur zu Ende gedacht. myWhitelist kann man ähnlich sehen.
(Jemand)
Wie wollt ihr die Entwicklung stemmen?
(Ich)
Let's cross that bridge when you come on it.
(Jemand)
Was wollt ihr machen, wenn ihr die kritische Masse überschreitet, also die Nähe der Idee plötzlich zu Distanz wird?
(Ich)
Das Problem haben wir gelöst. Diese Lösung kommt zum Einsatz, wenn wir den Punkt erreicht haben.
(Jemand)
Man munkelt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Investoren vor der Tür stehen?
(Ich)
Sie sollen klingeln. Egal, was passiert, im Mittelpunkt steht die Idee. Wer das akzeptiert, darf nicht nur klingeln sondern rein kommen. Die meisten Ideen sind an den Investoren gescheitert, sogar sehr gute. Mit Geld kann man keine Ideen kaufen. Aber Ideen bringen Geld, das verwechseln und verstehen die wenigsten.
(Jemand)
Was seid ihr eigentlich für eine Gesellschaftsform?
(Ich)
Das wird die Entwicklung mit sich bringen. Es kann alles und nichts werden. Wir werden die Form wählen, die dem Ziel am geeignetsten erscheint. Wir sind ja schon eine Gesellschaft, die auf den wichtigsten Tugenden und Regeln basiert: Vertrauen, Leidenschaft, Gemeinschaft, Kommunikation, gegenseitige Bewunderung und das Ziel einer gemeinsamen Wertschöpfung. Das Kürzel AG z.B. ist nicht im Stande, das zu leisten.
(Jemand)
Was haben die Mitglieder davon?
(Ich)
In erster Linie nichts. Denn sie empfehlen ja ganz uneigennützig andere. Somit wieder eventuell doch etwas, ich möchte es mit einem Zitat von keinem Geringeren als Goethe beschließen und belassen:
Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.
Danke. Bitte. Und jetzt würde ich jedem den Tipp geben, sich besser selbst ein Bild davon machen.
Dienstag, 17. Juli 2007
Tag 9: My Whitelist – Befürchtungen, Bedenken und Einwände
Wir haben uns vorgenommen, einen Waldkindergarten zu begründen. Das sind 14 Paar Eltern, für 17 Kinder. Die Euphorie am Anfang war groß. Und alle haben sich eingetragen in Listen. Denn wir machen alles selbst und alles zusammen. Wir fanden, das ist eine gute Idee, weil wir dadurch alle eine andere – bessere - Beziehung zu der Sache bekommen.
Ein alter, großer Bauwagen wird von uns umgebaut zu einem tollen Waldkindergartengefährt. Ein Architekt hilft. Nun war Wochenende. Und ich war um 09.30 Uhr da. Eigentlich wollten wir nur bis Nachmittag arbeiten. Sogar mein Schwager, der nicht mal Kinder hat, ist mitgekommen.
Wie viele der anderen Väter waren da und haben mit rein gehauen. Was glaubt ihr:
A) 0
B) 2
C) 4
D) 6
E) 8
F) 10
G) 12
H) 14
Genau 4. Woher wisst ihr das alle? Ich ging wie immer von etwas anderem aus. Ich dachte 9 bis 11 würden sicher kommen. Die Euphorie war so groß. Aber dann. Wir waren Sonntag auch da. Weil sonst der ganze Plan kippen würde. Es waren 42 Grad in der Sonne. Einige haben sogar Samstag bis in die Nacht gearbeitet. Ich war Samstag wie Sonntag um 16.00 Uhr fix und fertig. Kurz vorm Sonnenstich.
Dann saß ich Sonntagabend mit einem Glas eiskalten Weißbier im Schatten vor meiner kleinen Hütte und dachte so bei mir, ob dieses Schicksal „My Whitelist“ ebenso treffen würde?
Und nach dem ersten Schluck, der sich wie ein kühler Gebirgsbach meine Kehle hinunter stürzte, den Kehlkopf kurz vereiste, sich über meine Lungenflügel wie eine tosende Welle ausbreitete bis sie an meinem Zwerchfell auslief, dachte ich so bei mir. Na und? Lieber mit vier Leuten den riesigen Spaß, denn wir hatten, als sich mit zehn Leuten herum ärgern müssen. Also: 28,5714285714 % werden völlig ausreichen. Die Frage ist nur aus welcher Grundgesamtheit?
Montag, 16. Juli 2007
Tag 8: My Whitelist - Aus der Mitte meiner Haltung entspringt eine Idee
Es könnte die Eine sein. Wie oft im Leben gibt nur die Eine. Wenn es gut läuft, vielleicht auch Zwei. Aber meist ist es die Eine. Die eine Frau, der eine Freund, die eine Berufung. Die eine Idee. Ob es die eine ist, weiß man leider nicht mit Bestimmtheit. Man fühlt etwas. Das etwas anders ist als sonst. Um dann gleich zu resümieren, Einbildung ist auch eine Bildung.
Man hat das nicht gelernt, wenn das „Eine“ einen trifft, wie sich das anfühlt. Bei meiner Frau wusste ich das. Bei meinem besten Freund erst später. Und bei meiner eigentlichen Berufung bin ich mir bis heute nicht sicher.
Aber jetzt ist dieses kolossale, andere Gefühl da. Es ist mir in der Form neu. Eine Idee, die aus der Mitte meiner Haltung entspringt. Keine Idee, die so oder so sein könnte. Keine Idee, die nicht mit mir zu tun hat. Die auf materiellen Vorteil aus ist. Sondern eine Idee, die gemacht werden muss. Das ist anders als sonst. Ganz anders.
Mein soziales Herz, die Hoffung mit Freunden meinen Lebensweg zu beschreiten, dass das, was ich tue, im Einklang mit meiner Haltung ist, könnte nun Wirklichkeit werden. Nach 43 Jahren. Ein sehr guter Zeitpunkt. Der Beste. Wie schrecklich der Gedanke, wenn dieser Moment nie in mein Leben getreten wäre.
Auf meinem Lebensweg bis hier hin habe ich viel mitgenommen, viel erleben können, dürfen und müssen. Die Spannbreite aus Tragik, Komödie bis hin zum Drama hat Spuren in meinen Erkenntnissen hinterlassen.
Wenn man alles das zusammen nimmt. Und daraus eine Art Konzentrat machen würde. Es qualitativ verdichten bis es die Dichte eines Diamanten hätte, dann muss dem ein Gedanke entspringen. Der aus einem selbst kommt. Somit wird aus einem Jahre lang genährten, latenten Bedürfnis ein offener Bedarf. Der sich nach Befriedigung sehnt. Erst leise und dann immer lauter.
Erst noch rücksichtvoll, dann immer bestimmender. Man muss dieses innere Bedürfnis nur erkennen können. Viele haben mit zu viel anderen Dingen zu tun. Die haben zu viel am Hut. Die Menge der Reize übertönt dieses innere Verlangen. Alles will bedient sein. Alles fordert seinen Tribut. Somit entgehen unserer Welt viele wunderbare Ideen. Weil wir diese nicht mehr wahrnehmen können.
Wir sind zu einer Gesellschaft gereift, die ausschließlich darauf spezialisiert ist, zu kopieren. Die Innovation als die Erneuerung steht im Mittelpunkt. Bestehendes fortlaufend zu verbessern. Erfinden ist nur noch Silber, den Kupfern ist längst das wahre Gold.
Dementsprechend sind auch die Strategien. Sie ähneln oft einer nicht enden wollenden Karaoke-Veranstaltung in Sachen Wirtschaft. Erfolgsrezepte werden immer und immer wieder, dabei immer schlechter interpretiert.
Alle diese Eindrücke begleiten mich schon so lange. Und ebenso lange habe ich immer denselben Wunsch verfolgt. Mich in einem Umfeld bewegen zu dürfen, in dem Menschen mir gegenüber nur wohlgesonnen sind. Ebenso ticken. Dieselbe Haltung haben. Freunde. Ich wollte immer von Freunden umgeben sein. Im Kindergarten. In der Schule. In der Uni. Bis hin in die Arbeitswelt. Unter Freunden sein, ist für mich das Höchste. Denn Freunde sind durch weit mehr als das rein Irdische verbunden. Man ist moralisch miteinander verbunden. Diese Art der Verbundenheit, ist das Leben, in dem ich mich am wohlsten fühle. Der Umgang von Freunden mit Freunden spiegelt für mich die höchst mögliche menschliche Kultur wieder.
Somit ist man seinem Lebensziel, dass da lautet, optimale Arbeits- und Lebensqualität zu verbinden und herzustellen, am nächsten. Denn was wäre schöner, als in einer Runde von Freunden zu verweilen?
Diese Illusion wollte mir das Leben nehmen. Naiv war ich. Bei Geld höre die Freundschaft auf. Mit Freunden mache man keine Geschäfte und so weiter. Alles Binsenwahrheiten, die über all die Jahre auf mich niederprasselten und mich immer wieder davon abgehalten haben, das zu tun, was ich eigentlich wirklich wollte. Die Art, Emotionen zu zeigen und zu leben, mit und zwischen Menschen, die mir lieber wären.
Ich habe es häufig sogar probiert, wieder und wieder, aber ich bin immer gescheitert. Aber ich scheitere zunehmend besser. Glaube ich. Und trete wieder an. Der mir näheren Definition von Freundschaft, die aus der griechischen Antike, wieder einmal Tribut zu zollen. Zu dieser Zeit war Freundschaft das beste und höchste Gütesiegel für eine Empfehlung. Man fragte bei den alten Griechen: Ist das auch ein Freund von Dir? Wenn man diese Frage mit „Ja“ beantwortet bekam, dann war alles klar. Keine Entscheidung wurde leichter getroffen, wenn der Empfohlene eine Freund war. Dann war alles klar.
Diese Art von Freundschaft ist in der Moderne regelrecht bekämpft worden. Für die Mächtigen in unserer Welt ist Freundschaft seit 2000 Jahren eine üble Erscheinung. Denn Freundschaft ermöglicht eine Verbundenheit, die den Zielen der Mächtigen hinderlich sein könnte. Freundschaft wurde bekämpft und behindert. Kumpanei wirft man Freunden im Berufsleben heute vor. Mauscheleien. Freunde sind den Mächtigen suspekt. Das sind doch Freunde – hört man leider oft.
Emotionale Nähe war und ist nicht erwünscht. Aus gutem Grund. Wo stände unsere Wirtschaft, wenn wir uns von unserer Emotion lenken lassen würden? Wenn wir Freundschaften aufbauen würden, sie pflegen und weiter empfehlen würden. Es entstände eine neue Freundschaftsordnung.
Meinem Wunsch, mich mit Freunden zu umgeben, gesellte sich eine zweite Entdeckung hinzu, die mir schon immer klar war, mit der ich aber nirgendwo landen konnte. Der Mensch ist zu rationalen Entscheidungen zum Großteil nicht fähig. Das ist keine bloße Theorie, sondern geht aus einer bewiesenen Studie hervor. Die diesem Menschen den Nobelpreis in Betriebswirtschaft einbrachte. Das große Schlaue. Diese vielen guten Pläne. Alles das, was mir immer suspekt vorkam, wurde nun plötzlich genau in das Licht gestellt, in dem ich es immer gesehen hatte.
Somit entscheidet der Mensch irrational, emotional, subjektiv. Die großen Argumente sind leere Strategien. Der Erfolg wurde geleitet durch die Emotion. Diese ganzen Strategien klingen aus heutiger Sicht wie die mit Gewissheit aufgestellte Theorie: Die Welt ist eine Scheibe. Und die Sonne dreht sich um uns.
Erfolg, wie auch immer er zustande kam, wird im Erfolgsfall erfolgreich erklärt und vermarktet - und das glauben dann alle. Weil man ja auf einen Erfolg zurückschaut. Das war, ist und bleibt für mich der größte, anzunehmende Blödsinn aller Zeiten. Denn der wichtigste Faktor für Erfolg fehlt: Die Emotion.
Bringt man jetzt Freundschaft und Emotion zusammen, dann ist man bei My Whiltelist. Empfehlen und empfohlen werden. Es ist nur ein Anfang. Aber ein schöner, ein guter und ein richtiger Anfang.
kommentare