Dienstag, 26. Juni 2007
Vom Lotto Glück und Pech zugleich
Steht da geschrieben. In meiner Benachrichtigungs-E-Mail und der darauffolgenden SMS. Eine Zahl bei Super 6 oder Spiel 77 oder wie das heißt. Oder doch 3 Richtige.
Aber im Betreff steht nur: Sie haben im Lotto gewonnen. Schön, oder? Schön, nicht? Denn für einen kurzen, klitzekleinen Augenblick rollt diese warme Welle der Hoffnung über mich hinweg. Ein Volltreffer!
Für diesen kurzen Augenblick lohnt sich der ganze Quatsch mit dem Lotto. Ich habe Statistik in der Uni gehabt. Keiner spielt Lotto, der Statistik in der Uni hatte. Außer mir.
Denn da sind diese zwei Seelen in meiner Brust. Die sich immer gegenseitig herausfordern. So auch hier. Denn wenn ich nur für einen weiteren Moment darüber nachdenke, was passieren würde wenn, dann wird mir ganz anders. Manchmal will man eben etwas, was man, wenn es sich dann einstellt, plötzlich mit ganz anderen Augen sieht.
Dann ist Schluss mit dem alten Leben, mit der Ruhe. Mit den selbstgemachten Problemen. Dann kommen Probleme hinzu, die sind wie ein Sack voll Flöhe. Von denen ahnt man noch nichts. Aber die werden kommen. Denn man sieht eben nur das, was man sehen will. Und nicht, welche Ballaststoffe damit einhergehen.
Somit wünsche ich mir auch, dass ich nicht gewinne. Schon verrückt, oder?
Montag, 25. Juni 2007
Was sind das für Menschen, die keine Gebrauchsanweisungen lesen?
Menschen, wie ich. Und Du?! Wenn ich einen IKEA Schrank kaufe, oder das Gestell für eine Hängematte, oder eine Espresso Maschine in Betrieb nehme, nehme ich grundsätzlich keine Gebrauchsanweisung zur Hand. Nur in ganz aussichtlosen Fällen. Aber da kommt meistens jemand anderes mit dem Zettel um die Ecke: „Aber hier steht...“ Quatsch, lass mal schauen. Das kann doch nicht sein.
Es liegt bestimmten Menschen im Blut, dass sie sich alles lieber selbst erarbeiten. Was auf dem Weg zu einem Ziel sicherlich nicht förderlich ist. Es ist eine Art Charakterzug, den man zu Lebzeiten nicht los wird. Man sammelt nur mehr und mehr Erfahrungen. Auch bei IKEA Schränken. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe 7 Jahre lang mit einem Schrank gelebt, bei dem die Bodenplatte falsch herum war. Das weiße Dekorfurnier war auf der Wandseite und man sah nur die Holzraspeln der Pressspanplatte.
Es zieht sich wie silberner Imbusschlüssel durch mein Leben, am Anfang alles selbst zu versuchen und keine Gebrauchsanweisung zur Hand zu nehmen.
Es schult zum einen unglaublich das Abstraktionsvermögen und somit die Kreativität so vorzugehen. Zum anderen dauert es oft länger und macht einem eine Menge Ärger. Somit kann ich nur jedem empfehlen, sich der Herausforderung zu stellen. Alle Teile ausbreiten und dann sich logisch versuchen vorzustellen, wie könnte das alles zusammenpassen. Und dann viel Spaß.
Dienstag, 19. Juni 2007
Update 6.0: XING – The beat goes on
Update 6.0:
Alle wissen Bescheid. Oder? Was soll ich dem noch hinzufügen. Hier ein paar Anmerkungen.
Bild dir deine Meinung: Wer keine Ahnung hat, was los war, der sollte sich bei XING mal
meinen Thread zum Thema "100 Ideen sammeln" reinziehen, im Forum
Akquisition & Kundengewinnung. Gute Unterhaltung, aber bitte nicht
erschrecken, am Ende wird alles gut: https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=4546384
Das Ergebnis von 3 Tagen Gemeinsamkeiten kann sich sehen lassen: www.100Ideen.at
Und wer davon noch nicht genug hat, kann sogar weiter machen unter: www.100ideen.at/neue/ideen
Auf die Frage: Bringt XING was, muss man natürlich zuerst fragen, was man erwartet. Ich habe 31 tolle, persönliche Kontakte knüpfen können. Ich habe in 7 Tagen 330 Mails erhalten, bis auf 9 waren alle sehr positiv. Ich hatte über 35.190 Besucher auf meinen Thread. Über 792 Beiträge. Für den Thread zu meiner eigenen Vorstellung interessierten sich in nur 3 Stunden über 6.500 Besucher (dann wurde er abgeschaltet). Und genau 83 Antworten. Dann kommen noch ca. 4.000 Beiträge quer durch alle anderen Threads, bei dem es um meinen und mich ging. Von Hexenjagd bis Lobeshymnen. Die note-blog Seite hat ihre Besucherzahl mehr als verdoppelt. Die Zahlen steigen weiter. Somit ist auf der reinen Zahlenseite alles bestens. Aber auf der viel wichtigeren Seite, stellen sich noch viele Fragen. Darüber muss ich noch nachdenken.
Montag 18. Juni: Die Blog-Szene bekommt Wind von der Story:
Der Best Practice Business Blog
Das wird ja immer besser, XING Mitglied Elke Illgner hat sich die Mühe gemacht alle Ideen in ein PDF-Format zu packen. Wer will den Download gibt es hier: 108 IDEEN.PDF
19 Juni: XING Mitglied Andreas Tasch hat den Button zum Thread:
Eine kleine Button-Auswahl zum Ideen-Download gibt es hier:
Donnerstag, 14. Juni 2007
Die zwei Gesichter der Verbundenheit
Im Laufe der Jahre habe ich zwei Arten von Verbundenheit kennengelernt. Das hat sicher jeder. Die emotionale Verbundenheit und die rationale Verbundenheit. Die emotionale ist einfach da. Um diese muss man sich nicht bemühen und mühen. Sie kostet nichts. Man gewinnt durch sie einfach. Man muss nur durch Intensität den Kontakt aufrechterhalten. Das hat nichts mit Quantität zu tun. Nichts mit dem materiellen Wert an sich. Mit einem Menschen, mit dem man eng verbunden ist, reicht es aus, dass man weiß, dass es ihn gibt oder gab. Emotionale Verbundenheit bewahrheitet sich ausschließlich auf der Gefühlsebene. Stimmt diese und ist diese mal erreicht, dann entschuldigt man so gut wie alles. Kann Dinge akzeptieren, die man vorher kategorisch ausgeschlossen hat. Die stärkste Verbindung, die stabilste, die mit der größten schöpferischen Kraft ist die rein emotionale Verbindung.
Diese zu erreichen, ist auch die schwerste. Denn sie wird torpediert von der rationalen Verbindung. Die nur auf Nutzen aus ist. Das nutzt mir. Das bringt mich weiter. Das hilft mir auf meinen Weg. Das wirklich Problematische an der rationalen Verbundenheit ist, dass man diese nur schwer bis gar nicht von der emotionalen unterscheiden kann. Denn sie missbraucht und benutzt dieselben Verhaltensweisen, Gesten, Vokabeln, Formulierungen. Sie kopiert die emotionale Verbundenheit, so gut es geht.
Aus welchem Holz eine Verbundenheit geschnitzt ist, erfährt man erst, wenn beide keinerlei Nutzen voneinander beziehen können. Oder wenigstens einer. In einem solchen Zeitraum kann man, wenn man will, gut erkennen, auf welchem Fundament eine Verbundenheit aufbaut. Die meisten wollen das aber gar nicht so genau wissen. Sie genießen lieber das gute Gefühl, mit vielen Menschen sehr eng verbunden zu sein. Riskieren dabei aber auch die Höchststrafe, die große Enttäuschung, aus allen Wolken zu fallen. Wenn der Nutzen am anderen oder an einem selbst abrupt abreißt.
Vielen ist das egal. Denn sie haben ihren Nutzen aus der Verbindung ausgiebig ausgekostet. Es war immer Teil des Spiels. Man tut so, als ob. Und macht sich nicht mehr vor als wirklich ist. Man überspielt die ständig wiederkehrenden Enttäuschungen. Man lernt, damit zu leben. Mit der Oberflächlichkeit von Verbundenheit. Denn sie dient den persönlichen Zielen. Auch wenn sie sich falscher Werkzeuge bedient. Mittel zum Zweck. Da darf man eben nicht dünnhäutig sein. Reißt der Nutzen ab, reißt die Verbundenheit ab. Welchen Sinn ergibt auch eine rationale Verbindung, welcher der Nutzen abhanden gekommen ist. Da spielen Gefühle keine Rolle. In der Regel bleibt bei einer solchen Konstellation ein Gedemütigter zurück. Der sich mehr erhofft hatte. Das aber nicht zugeben wird, will oder kann.
Somit besteht eins meiner Ziele darin, emotionale Verbindungen zu erkennen, zu pflegen, zu suchen. Und rationale ganz offen als solche zu deklarieren. Damit jeder weiß, woran man ist. Und über gute Kommunikation den Stand und die Qualität der Verbundenheit dem anderen regelmäßig zu vermitteln. Mein daraus entstehender Nachteil ist ein wirtschaftlicher. Damit kann ich gut leben. Denn mein daraus entstehender Vorteil ist ein emotionaler. Und mit dem kann ich viel besser leben.
Leben mit offenen Karten.
Foto: Peter von Felbert
Mittwoch, 6. Juni 2007
Gewinnen
Das mit dem Gewinnen und Verlieren ist so eine Sache. Viele haben vor dem Verlieren so viel mehr Angst, dass sie mit der Einstellung nur schwerlich bis unmöglich gewinnen können. Andere wiederum haben so viel Lust zu gewinnen, dass sogar beim Verlieren keine richtige Niedergeschlagenheit zum Ausdruck kommt.
Der Torwart freut sich mehr auf das Elfmeterschießen, weil er eigentlich nur gewinnen kann. Dem Schützen geht es da schon anders. Von 11 Meter Entfernung, ohne Hindernisse, den Ball über die Linie drücken, scheint keine große Kunst. Aber den Ball eines Elfmeterschützen zu halten um so mehr.
Ich sage meinen Mitarbeitern bei Wettbewerbspräsentationen immer vorher und nachher dasselbe. Wir können nur gewinnen. Denn verlieren können wir nur das, was wir geglaubt haben zu besitzen. Unsere Bestandskunden, die können wir verlieren. Deshalb gilt die Konzentration, die Offenheit, das Vertrauen und unsere ganze Aufmerksamkeit unseren Bestandskunden. Denn einen gute Kunden zu verlieren ist der Horror.
Gewinnen kann ich nur etwas hinzu. Etwas, was ich zuvor nicht hatte. Gewinne ich es nicht, verändert sich mein Status-Quo nicht. Es ist nacher wie vorher. Das ist beim Verlust eines Bestandskunden ganz anderes. Dieser Verlust drückt sich sofort in einer negativen Veränderung aus. Aus diesem Grund kann man sehr positiv und voller Zuversicht an das Gewinnen und Verlieren gehen. Wenn man die Prioriäten beachtet.
Die meisten, die wachsen, wachsen, wachsen wollen, die kippen vorne Kunden rein, die sie hinten verlieren. Die Kunden bleiben in der Regel auch nur eine bestimmte Zeitspanne. Weil Hoffnungen und Versprechen in der Regel enttäuscht werden. Die hohe Erwartungshaltung an die Zuneigung und Aufmerksamkeit ist schon bald bitter enttäuscht. Denn die Verantwortlichen wenden sich schnell ab, um sich neuen Eroberungen zuzuwenden. Das trifft den Bestandskunden zutiefst.
Somit gibt es eigentlich nur eine wesentliche Regel für den langfristigen Erfolg: Pflege deine Bestandskunden immer und überall. Und wenn jemand woanders hingeht, dann bleib dran. Dein Netzwerk des Vertrauens ist das Netz, das dich hält. Und besinne dich bei allem Vertrauen immer auf das Wesentliche, mach einen möglichst guten Job. Somit kann man nicht oder nur wenig verlieren und das Gewinnen geht nicht auf Kosten anderer. Wer dieses Gleichgewicht hinbekommt, nicht jedem Neukunden hinterherzusehen, wie einer schönen Frau und/oder einem schönen Mann auf der Straße, so dass es alle mitbekommen, ihm Angebote zu machen, in deren Genuss die Bestandskunden nicht kommen, der darf sich nicht wundern, dass sein ganzes Geschäftsleben wie eine Drehtür ist. Er kommt immer wieder an der gleichen Stelle heraus.
Foto: Daniel Reiter
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