Mittwoch, 30. Mai 2007
Happy Birthday - 1 Jahr note blog - Danke! Bitte!
Hallo, ihr Gleichgesinnten,
am 29. Mai 2006 haben wir das note-blog gestartet. Das jährt sich nun. Somit hat das note blog Geburtstag. Was ist passiert in der Zwischenzeit? Was hat es gebracht? Ein Rückblick. 365 auf einen Blick.
12:0 steht es beim monatlichen Leserzuwachs. Am Anfang hatten wir gerade zehn Leser am Tag. Ein Jahr später sind es 200 täglich. Am Anfang hatten wir 300 Besucher im Monat. Zuletzt, im April 2007, hatten wir über 5.000.
Am Anfang stand der erste Beitrag. Nach vier Monaten, genau am 6. September, haben wir den 500 Beitrag veröffentlicht. Am 6. Dezember 2006 den 1.000 Beitrag. Somit dürfen wir im Juni 2007 mit dem 1.500 Beitrag rechnen.
Zur Zeit sind 1.400 Beiträge online. Das bedeutet, dass 116 pro Monat veröffentlicht wurden. Das sind im Schnitt sechs Beiträge pro Tag (Werktage).
Die beliebtesten Kategorien sind (Stand Mai 2007):
Human Marketing
Wunderbare Welt der Logos
Paradigmenwechsel
Vorbildlich
Fight Club
Markengesichter
Blog Betriebsanleitung
Gleichgesinnte
Wilde Thesen
Das Leben ist kein Ponyhof
Die Top-26-Google Suchbegriffe, die zu uns führten:
1. Zahlenschloss knacken
2. Bhagwan Disco
3. Steve Irvine
4. Achmed Telefon
5. Berühmte Worte
6. Zahlenschloß knacken
7. Sprüngli Kaffeelöffel
8. Crokodile Hunter
9. Private Paula
10. Erkältungstipps
11. Werbegeschichten
12. Human Marketing
13. Selbstbefriedigung
14. Andreasgraben
15. Marzialisch
16. Flugzeugfotos
17. Markenfriedhof
18. note blog
19. lustige Frisuren
20. Zahlenschloß knacken
21. Wie knackt man ein Zahlenschloss
22. Englische Sprichwörter
23. Indianerbilder
24. Marketingdeutsch
25. du gehörst zu mir wie mein Name an der Tür
26. makrobiologische Ernährung
Die am meisten gebrauchten und verwendeten Wörter = Tags lauten:
Abstrakt . Agentur . Bayern . Berge . Blog . Christof Hintze . Deutschland . Erinnerung . Fehleinschätzung . Flora . Fotografie . Fußball . Geld . Gleichgesinnte . Glück . Idee . Ideen . Irren ist menschlich . Kirche . Kommunikation . Kunst . Landschaft . Marke . Marketing . Marketinggebot Menschen . München . note . Qualität . Reise . Schnee . See . Strategie . Text . Unternehmen . Unternehmenskommunikation . Wasser . Weite Welt . Werbeagentur . Werbegott . Werbung . Wirkung . Zeichen . Zeit . Ziele
Daraus entstanden sind zwei Bücher, die man bei Amazon oder bei uns kaufen kann:
Das note Blogbook 2007 im Großformat: 134, 50 €
Das note Blogbook One im Taschenbuchformat: 19,90 €
Fazit:
Wir haben jede Menge Spaß gehabt. Haben viele Themen vertiefen können, die wir sonst gar nicht angegangen wären oder nur gestreift hätten. Wir haben einige sehr tolle, nette und interessante Menschen durch das Blog kennengelernt. Wir haben über andere Blogs andere, neue und weitere Blickwinkel kennengelernt. Wir haben Gleichgesinnte gewonnen. Wir haben ein Blog. Wir haben 2 Bücher. Und wir werden weitermachen. Da bleibt uns nur zu Wünschen, dass es so weiter geht. Stetig, geruhsam, entspannt, aus freien Stücken und mit so viel Leidenschaft.
Wir hoffen, dass ihr von dem, was uns begleitet und begegnet, auch etwas mitbekommen habt. Und würden uns darüber freuen, wenn es Euch gefällt, wenn ihr unser Blog weiter empfehlen würdet. Denn es gibt viel zu lesen und viel zu sehen. Da muss einfach für jeden etwas dabei sein.
Bis dahin
Das note-blog
Christof Hintze
Torsten Matthes
Peter von Felbert
Holger Schaeben
Unser besondere Dank für ein tolles erstes Jahr geht an:
http://www.werbeblogger.de
http://www.marketing-blog.biz
http://www.bloglines.com
http://www.geroldbraun.de
http://www.geistesblitz.de
http://www.novesiadellarte.de
http://riesenmaschine.de/
http://prblogger.de/
http://spreeblick.com/
http://www.lawblog.de/
http://www.einfach-persoenlich.de/
http://www.basicthinking.de/blog/
http://www.einvoll.net/weblog/
http://www.best-practice-business.de/blog/
http://www.newblog.fiona.biz/
http://weisserwerberring.twoday.net/
http://www.teno-blog.de/
http://www.bojeonline.de/
http://www.verbagentur.de/
http://o190.de/
Und persönlich bedanken möchten wir uns bei:
Frank Herold
Heiko Walkenhorst
Timo Off
Esther Rudolph
Gerold Braun
Dr. Frauke Weber
Patrick Breitenbach
Nicole Kengyel
Herby2711
Oli Palko
Sigrid Hecker
Stephan Hertz
Jörg Petermann
Gini Hoffmann
Volker Faltin
Michael Holzer
Jeannette Merguin
Knut Habicht
Anja Ullrich
Weiteren großen Danke an alle, die uns inspiriert haben und das sicher auch weiterhin werden:
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Dienstag, 29. Mai 2007
Zuversichtisten
Wie war das wohl für Christoph Columbus, als alle Nase lang jemand auf die Brücke kam und sagte: "Chef, wo ist das versprochene Land?" Und er immer wieder entgegnete: "Nur noch ein Stück!" Dabei hatte der keine Garantie, keinen Plan, kein Nichts. Nur seine Zuversicht. Und kaum gibt er diese zum Besten, gehen die anderen wie beseelt von der Brücke. Geladen mit dieser Zuversicht. Als dann Stürme aufkamen, oder Flauten, als das Wasse weniger und weniger wurde, als die Mahlzeiten immer übersichtlicher wurden, da verdichteten sich die Fragen. Und sie kamen nicht mehr nur aus dem Bauch des Schiffes, sondern zuweilen von der Brücke selbst. Aber er steht da, lächelnd, selbstbewusst und sagt nur: "Nur noch Stück, dann sind wir da."
An diesem Beispiel kann man gut erkennen, wie es Machern gehen muss, die sich auf neues Terrain oder ungewisses Terrain begeben und sich dort bewegen. Ständig häufen sich die Fragen nach dem Ziel. Und das Einzige, was der Zuversichtist zu tun hat, ist dieselbige zu verstreuen. Auch wenn er selbst keinen blassen Schimmer hat, wie es weiter oder aus geht. Denn verliert er diese, dann fallen die Menschen um ihn herum vom Glauben ab wie reife Früchte vom Baum. Somit muss er um alles in der Welt die so wichtige Zuversicht aufrechterhalten.
Auch wenn es voll in die Hose geht. Denn nur mit ihr ergibt sich überhaupt die Chance, Ersterbenswertes auch wirklich zu erreichen. Ohne Zuversicht geht nichts. Wer alles planen und kontrollieren will und am besten ganz ohne sein Gefühl Großes erreichen will, der wird eine Menge ereichen, aber sicher nichts Nachhaltiges, Bleibendes, geschweige dann Großes. Wenn es ihn ganz schlimm erwischt, dann bleibt ihm nur Geld. Sonst nichts. Somit hat Christoph Columbus ein paar Optionen gehabt: Alle verenden auf dem Meer. Mist, aber es trifft alle gleichermaßen. Man trifft auf Land und da gibt es nichts zu holen. Übel. Man hat das Land entdeckt, aber krepiert vor Ort. Es gibt Land und da gibt es jede Menge Schätze, aber leider haben da sehr aggressive Jungs den Finger drauf. Schlecht gelaufen. Man trifft auf Land, dort sind Reichtümer, aber alle werden hier begraben. Die letzte Option ist die Win- Win-Option. Land, Schätze, Leute - alles im Griff. Das heißt, alle bekommen die Belohnung für das Risiko, was sie eingegangen sind. Bingo. Aber so kommt es nicht oft. Der Meeresgrund ist voller Schiffe und Mannschaften, die am Riff gescheitert sind. Was wir sehen, sind immer nur die wenigen, die es geschafft haben.
Das bedeutet aber, dass man sich für seinen Lebensweg entscheiden muss. Immer das festhalten, was man hat, das bewahren, was ist und damit bis zum letzen Atemzug zufrieden sein. Oder man bricht auf zu Neuem, mit dem Risko in der Tasche, zu scheitern. Also ich würde die Reise immer bevorzugen. Denn nur das Leben anderer ebenso oder ein wenig schlechter oder besser zu leben, würde meinem Leben schon vorher den Sinn rauben. Somit habe ich schon immer das Abenteuer gewählt und das Risiko. Immer in der Hoffnung, so schlimm wird es nicht werden. Und immer in der Gewissheit, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo noch ein viel dickerer Hammer her. Ich habe mir das leichter und entpannter vorgestellt. Ich habe diesen meinen Weg unterschätzt. Vor allem habe ich unterschätzt, wie sehr man als Zuversichtist auf die Probe gestellt wird. Und dass, wenn die Zweifel mal die Brücke betroffen haben, man sich mit etwas befassen muss, was man bis dato nicht kannte: Selbstzweifel. Aber ein echter Zuversichtist kann und darf sich das leider nicht erlauben.
Die Folgen wären fatal. Man könnte kurz vor dem Ziel scheitern. Sehr kurz davor. Und man wüsste nie, wie es aus- bzw. weitergegangen ist. Das ist das Schicksal der Zuversichtisten. Wenn es nicht klappt, dann reißen sie viele mit runter. Wenn es klappt, dann erleben viele vieles, was sie selbst so nie erlebt hätten. Ich finde das heftig. Das macht vorsichtig, aber nie auf Kosten der Zuversicht. Da lass ich mir nie reinreden. Da passt kein Blatt zwischen mich und meine Zuversicht - behaupte ich jetzt mal so. Denn die Tage auf See sind lang und zahlreich.
Und außer ein paar Inseln haben wir noch kein Land entdeckt und einen Kontinent schon gar nicht. Meinen würde ich Balance Marketing taufen. Daran glaube ich - fest. Ich glaube, dass da ein riesen Potenzial liegt. Geistige Bodenschätze, die ihresgleichen suchen. So lange ich fest daran glaube, so lange segel ich weiter in die Richtung, in der ich das Ziel vermute.
Foto: Nicole Kengyel
Mein coming-out: Ich war ein High-Ender
Jetzt ist es raus. Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, die Reproduktion von Musik auf die Spitze zu treiben. Ein Vermögen habe ich investiert. Sehr viel Zeit. Und noch mehr Leidenschaft, Hingabe, Neugierde und ... ja nennen wir es ruhig Ekstase. Wie ein wahnsinnger, abhängiger, süchtiger High-End-Junkie habe ich gelebt. Oder sagen wie besser, dahingelebt.
Es gibt, wie bei allen Arten von Sucht, verschiede Sucht-Typen und Sucht-Arten. So auch im High-End. So gehörte natürlich das Abo der Stereoplay, Hifi Vision und Stero zum Standard. Zudem die Pilgerfahrt zur High-End Messe, damals noch nach Frankfurt. Besser gesagt beim Offenbacher-Kreuz Hotel Kempinski. Da waren sie dann alle versammelt. Da trafen sich alle wieder. Jedes Jahr.
Das zentrale Problem des High-End Junkies ist, dass es nie perfekt ist. Und das dieser Zustand eigentlich immer gerade noch so zu ertragen ist. Wenn andere vor dem High-End Altar im Wohnzimmer ehrfurchtvoll in die Knie sinken, dann winkt der echte High-Ende ab. Da kommt was anders, was noch Besseres. Besessen und beseelt von dem Wunsch nach der perfekten Reproduktion von Musik. Die einem natürlich nie gelingt. Weil wesentliche Sinne nun mal nicht auf der Schallplatte sind. Nur die Musik. Nicht der Raum, der Geruch, die Tageszeit, die Temperatur. Man kann nur die Musik einfangen. Alles andere fehlt. Egal, wie gut die Anlage ist.
Ich möchte nicht weiter und mehr darüber sprechen, ich bin ganz gut darüber hinweg. Und ich habe meinen High-End Konsum eingestellt. Die Abos auch schon längst. Nur hier und da stehen noch Relikte der Vergangenheit herum. Hier und da. Wenn ich die ganzen Teile zusammenfügen würde, also die Lautsprecher mit den Kabeln und der Vorstufe und den Monoblöcken und den Schallplattenspieler und den CD-Spieler und die Netzfilter und Pucks unter die Lautsprecher und das alles in das Reck platzieren würde, also nur mal so gesprochen...Nur mal so in die Tüte gesprochen...also...man könnte theoretisch...theo...ist ein Arzt in der Nähe?
Montag, 28. Mai 2007
Donnerwetter
Also, hier war was los. Wetterkapriolen. Das Wort wollte ich schon immer mal benutzen. Jetzt ist es endlich soweit. Foto aus der Nacht vom Sonntag zum Montag, so gegen 23.00 Uhr. Gewitter, Hagel, Regen und Blitze im Sekundetakt und dazu fast durchgängiges Donnern. Die Sattelitenschüssel brachte kein ordentliches Bild mehr zustande.
Freitag, 25. Mai 2007
Herzblut
Es gibt nicht wirklich viel, auf das man sich konzentrieren kann und darf. Vor allem so, dass man dem Wenigen, wirklich Wichtigen im Leben einen Großteil seines Herzbluts widmen kann. Menschen in nicht heterosexuellen Verbindungen und Singels haben da einen Vorteil. Oder alle Menschen, die einen Großteil der wesentlichen Lebensmerkmale einfach übergehen. Einen Vorteil Menschen gegenüber, die in einer heterosexuellen Partnerschaft mit menschlichem Zuwachs leben. Und vor allem gegenüber getrennten Partnerschaften, in denen einer die materiellen Bedürfnisse aller befriedigen muss.
Was einen auch den letzten Blutstropfen für das Wesentliche kosten kann sind falsche Ziele, zu viel Schulden, Schuldgefühle und Ängste aller Art. Es gibt mehr, was einen davon abhält, ein durchweg gutes Leben zu führen, als Dinge, die es einem ermöglichen. Das fällt einem erst unterbewusst, dann offensichtlich auf. Aber dann ist es meist zu spät, oder höchste Zeit.
Ein Kunde, der nun im Ruhestand weilt, erzählte mir mal, dass bei Männern so um die 40 sich das Leben meist noch einmal völlig verändert. Durch äußere und innere Einflüsse. Nicht nur, weil es bei ihm so war, sondern weil er es in seinem Umfeld häufig beobachten konnte. Die einen folgen dann ihrem Herzblut und ihren Herzenswünschen. Das sind die Wenigen. Die meisten kommen mit einem blauen Auge durch eine Sinnkrise, aber bleiben dann doch lieber dabei. Lieber erfolgreich auf dem falschen Lebensweg, als die berühmte Taube auf dem Dach.
Diese Entscheidung macht die Betroffenen verbittert und engstirnig, intolerant und dominat. Der Zugang zu solchen Menschen wird immer schwerer. Denn es begleitet diese das ungute Gefühl, das Leben einer anderen Person zu leben. Diese Menschen erkennt man vor allem daran, dass sie ständig beteuern, sie könnten morgen ganz anders, ohne das alles. Sie könnten, wenn sie wollten. Aber sie wollen nicht.
Die anderen hingegen beginnen im Prinzip bei Null. Aber von einer anderen Ausgangsposition aus. Somit sind diese das genaue Gegenteil. Sie sind offen, direkt, klar, nah bei sich. Aber am Anfang des Wandels unsicher. Sehr selbstkritisch. Voller Tatendrang, mit viel zu viel Ideen. Wenn man spürt oder sogar weiß, was man eigentlich will, dann ist das ein entscheidender Unterschied.
Die folgen dann ihrem Herzblut. Somit sind Ergebnisse, Ziele, Erkentnisse, Errungenschaften und Erfahrungen aus der Vergangenheit nur noch relativ. Denn der Blick geht nur noch nach vorne. Alle anderen berufen und erklären sich ausschließlich durch dieselben Ereignisse aus der Vergangeheit. Das merkt man schnell. Für die einen heiligt der Zeck die Mittel bis zum Schluss. Für die anderen ist der Deal für das eigene Wohlbefinden unvereinbar.
Und es ist schön zu sehen und mitzuerleben, dass immer mehr den Schritt wagen und ihrem Herzblut folgen. Aber es ist auch immer noch sehr traurig, wie viele ein Leben auf dem Holzweg vorziehen.
Foto: Nicole Kengyel
Donnerstag, 24. Mai 2007
Jetzt aber bitte Neid und Missgunst! – Danke!
Die Dopingmauer fällt
Zum Thema "Stein ins Rollen bringen". Das ist doch mal ein fettes Ding. Wenn das so weiter geht, waren alle gedopt – außer den Tour-Gewinnern der letzten 15 Jahre. Jetzt offenbart sich, was alle eigentlich längst wissen. Man aber unter dem Mantel der Verschwiegenheit und des Big Business locker dulden konnte. Organisiertes .... Doping auf voller Breitseite. Was diese Spitze des Eisbergs nur auch offenbart, ist, mit welcher Systematik hier zur Förderung eines Wirtschaftsfaktors zu Werke gegangen wurde und wird. Die haben alle dasselbe Interesse. Soviel Geld mit dem Sport zu verdienen wie möglich. Somit kann man getrost davon ausgehen, dass in den Spritzerstüblis am Rand der Strecke alle nett beisammen saßen. Sich sicher auch mal ausgeholfen haben. Denn es haben ja alle zählbar etwas davon. Und man kann getrost davon ausgehen, dass dieselbe Vorgehensweise nicht nur auf den Sport begrenzt sind. Sondern man sie auf alle Bereiche unserer Gesellschaft übertragen kann und muss. Ich sage nur Korruption und Bestechung. Der ständige Ergebnisdruck und die Gier nach immer mehr, führt nun mal unweigerlich zu ergebnisfördernden Mitteln.
Vielleicht leben wir ja gar nicht in einer freien Marktwirtschaft. Sondern in einer zweckentfremdeten Bereicherungswirtschaft. Könnte sein. Vielleicht sollten wir allen Straffreiheit gewähren, aber dafür müssen alle, die geständig sind, diesen Methoden abschwören. Und das im Frühstücksfernsehen öffentlich tun. Ne, das geht nicht. Es sind ja viel zu viele. Da müsste man einen ganzen Fernsehkanal für einrichten. Der sendet rund um die Uhr. Oder besser gleich 20 Spartenkanäle? Dann müssten wir so in 45 Jahren durch sein mit allen.
Nachtrag: Aus der Pressekonfernz mit Aldag und Zabel gib es einen Satz der bei mir hängen geblieben ist und um dessen Umsetzung ich mich sehr freuen würde. Ich zitiere:
"Erfolg nicht um jeden Preis. Und für alle unter gleichen Bedingungen"
Wie oft habe ich mir das gewünscht in meinem Leben und wie oft und wie lange werden ich das noch tun? Man darf gespannt sein.
Du bist nicht allein
Als Mensch kann das schon sein, aber nicht in einer der vielen Situationen, bei denen du wirklich glaubst: "So ein Mist kann doch nur mir passieren." Das Problem, das damit einhergeht, ist, dass man über besonders üble Situationen sich so gut wie nicht austauscht. Somit bleibt es ein Monolog, dem das Dia vom Dialog fehlt. Somit fühlen sich viele Menschen mit ihrem Problem alleine gelassen. Obwohl sie das nicht sind. Ganz im Gegenteil. Ich kenne kein Problem, also nicht bis heute, das nicht zur selben Zeit einige bis viele auch hatten.
Das bekommt man raus, wenn man seine eigentliche Peinlichkeitsgrenze einfach mal überspringt. Schlimmer kann es ohnehin nicht werden. Und siehe da, plötzlich hat das "Piep" schon fast jeder Mal erlebt. Und jeder dachte, er wäre der einzige. Also, mal ehrlich, so einzigartig sind wir in unserem Verhalten nicht. Somit kann ich nur jedem empfehlen, es mal zu versuchen. Sich einem Vertrauten mal anzuvertrauen. Erst ganz vorsichtig. Mal so eine Anspielung. Mal sich langsam vortasten. Nur Mut. Es ist ein tolles Gefühl, nicht allein zu sein. Zudem kann so ein Schritt der zu einer ganz besonderen tiefen Beziehung sein.
Über Schwächen reden, heißt Stärke zeigen und Verbindungen herstellen.
Mittwoch, 23. Mai 2007
Die Farbe der Probleme
Die wenigen unter Euch, die mal leider durch eine wirtschaftliche Krise mussten, (also ich kann das auch nur aus Erzählungen wiedergeben), für die unterscheiden sich gute und schlechte Tage zum Großteil an der Farbe der Post. Denn wenn ein Tag schon so anfängt, kann der nur weniger gut weitergehen. Denn mit der Farbe der Post bekommt man auch immer reichlich zu tun. So ist der wohl übelste Treffer die Farbe "gelb" mit Sichtfenster, die höflicherweise immer und nur persönlich übergeben beziehungsweise zugestellt wird. Und die man sogar quittieren darf. Mit einer solchen gelben Post hat man sofort ein richtiges Problem auf dem Tisch.
Obwohl man mit der Zeit da gelassener wird. Aber sind die Abstände zwischen zwei gelben Poststücken groß, dann ist die Sogwirkung nach unten doch enorm. Somit würde ich jedem abraten, für Mailings die Farbe gelb zu verwenden.
Die zweite unschöne Farbe der Probleme ist zwar ökologisch zu empfehlen, aber sonst eher nicht. Es ist grau. In den grauen Umschlägen droht in der Regel Gefahr von Amtsseiten. In der Regel spielen sich auch hässliche Szenen ab. Der Tag ist im Eimer, weil man nun endlos Papier zusammentragen muss. Grau ist für Werbung über den Postweg auch ganz übel. Die meisten zucken erschrocken zusammen, wenn sie nur grau sehen.
Nicht zwingend übel, aber möglicherweise, sind grüne Umschläge. Grün stellt aber auch keine geringe Gefahr dar, dass der Vormittag sich jetzt ganz anders gestaltet als gedacht.
Weiße Umschläge sind nur dann gefährlich, wenn sie zu dick befüllt sind. Wenn ein weißer DIN-Lang Umschlag in der Post liegt, der prall gefüllt ist, dann ist das kein gutes Zeichen. Da könnte eine böse Überraschung auf einen zukommen.
Absolut ungefährlich sind orangene, rote, dunkel- oder hellblaue, violette, schwarze, braune und transparente Umschläge. Hier erwartet einen in der Regel nichts Bewegendes. Blinder Alarm sozusagen. Somit kann man sagen, dass schon die Farbe der Post eine eindeutige Sprache spricht. Und das Öffnen eines Postkastens bringt jedesmal seinen eigenen Spannungsbogen mit sich.
Aber wie gesagt, dass kenn ich für meinen Teil nur vom Hörensagen. Ach ja, nicht zu vergessen ist die Situation, wenn nicht das Schriftstück mehr allein kommt, sondern derjenige gleich mit, der im Auftrag darauf achtet, dass die Inhalte eingehalten werden. Die tragen auch meist graue Anzüge. Passend zu den grauen Umschlägen mit dem grauen Papier - habe ich gehört. Dabei hat jeder Tag die Chance, ein guter zu werden, aber wenn die Farben ins Haus flattern, das ist wie ein Tiefschlag, da erholt man sich erst 24 Stunden später davon.
Bild: Peter von Felbert
www = welt weit wahn
In der Bloggerszene geht der Wunsch nach dem unendlichen Reichtum um. Nach dem ultimativen Businesscase. Nach der Killerapplikation. Somit betreiben die meisten Blogger ihre Blogs nur aus einem Grund: In der Hoffnung, auf Web-Öl zu stoßen. Oder auf eine Online-Goldader. Und wie im wirklichen Leben steckt jeder seinen Blog-Claim ab und macht darauf seine seltsamen Versuche. Dabei scheint es besonders wichtig zu sein, jedem, der es auch nicht hören will, kundzutun, dass man kurz vor dem riesen Ding ist. Dabei kommen mir viele Blogger so vor wie faule Hartz 4 Empfänger, die einen kläglichen Versuch unternehmen, locker vom Hocker mal eben reich zu werden. Aber besser, sie treiben sich im Web, als auf der Straße herum.
So erfährt man auf vielen Blogs unter anderem wie es geht. Das alles. Die meisten Formulierungen fangen aber mit hätte, wenn und aber an. Und das ist bekanntlich alles nur Gelaber. Die investierte Zeit in Blogs weltweit in das Machen und in das Lesen ist nicht gering. Aber das alles verteilt sich global gesehen auf Staubkorngröße.
Muss den jeder, der ein Instrument in die Hand nimmt, John Lennon oder Sting werden? Ist denn der einzige Sinn ein Instrument zu erlernen dadurch zu begründen, dass man schweinereich wird? Oder muss das Ziel eines jeden Kochs sein, bei Kerner zu kochen? Wer sich für eine Partei engagiert, muss der immer nur das eine Ziel Kanzler/-in vor Augen haben? Kann man nicht einfach ein wenig fußballspielen, muss das Ansinnen immer Profi werden sein?
Ich finde die Blogger-Szene hat bis auf wenige Ausnahmen falsche Ziele, falsche Vorstellungen. Es kommt mir so vor wie in den 70ern, als in jedem Keller eine Band geschrabbelt hat. Alle nur einen Schritt davon entfernt, Megastar zu werden. Muss denn alles immer im Reichtum enden? Auch das Bloggen? In Deutschland spielen 5 Millionen Menschen Fußball, davon werden 0,012 % Profies. 99,988 % sollten daher mehr hoffen, dass sie Spaß am Spielen haben. Und so verhält es sich mit allem und allen. Nur max. 1 % schaffen es zu Reichtum. Und dieses 1 % sollte man sich mal genau ansehen. Ob das so erstrebenswert ist, dafür das herzugeben, was man am liebsten macht.
Also, ich schreibe gerne. Und ich würde auch gerne vom Schreiben leben können, sogar gut. Aber es könnte mir passieren, dass sich dieser Wunsch nie erfüllt. Wie bei 99 % aller, die schreiben. Somit scheint es für mich erstrebenswerter zu sein, mir meine Lust und den Spaß am Schreiben zu erhalten. Die Energie, die ich dadurch gewinne, zu erhalten. Mir die Reflektion meiner Betrachtungen zu erhalten. Egal, wie es aus- und weitergeht. Als ständig darüber nachzudenken, wie man mit wenig Aufwand über Nacht steinreich wird.
Somit ist das Blog ein schönes technisches Tool, um sich selbst unter positiven Druck zu setzen zu schreiben. Das Image ist eigentlich schon ziemlich schlecht. Wenn man sagt, dass man einen Blog betreibt, winken die meisten schon ab. Der Gedanke der Klowände herrscht vor, auch ohne, dass dies jemand laut gesagt hat. Das Niveau ist oft fürchterlich. Keine Kontinuität. Langweilig. Überall steht dasselbe. Der Inhalt ist morgen vergessen und unwichtig. In einer Gesellschaft, die immer mehr Informationen ausschüttet, sind die Blogs der Megagau. Denn eigentlich heißt es für jeden intelligenten Menschen weglassen, loslassen, reduzieren und konzentrieren. Denn die Menge ist nicht mehr zu verarbeiten und zu qualifizieren.
Und Blogs sind da der Alptraum. Selten recherchiert. Subjektiv vom ersten bis zum letzten Buchstaben. Immer darauf bedacht, möglichst viel Trafik anzulocken. Somit ist die inhaltliche, kommunikative Leistung aller Blogs sicherlich auch bei gerade mal 1 % anzusehen. Das bedeutet bei 44 Millionen Blogs, dass nur 440.000 etwas Relevantes zu sagen haben. Nicht immer, aber manchmal. Mal der eine, mal der andere. Mal mehr, mal weniger.
Wer soll das filtern? Wer soll da durchblicken. Auf der anderen Seite sind die Blogs für Google zum Beispiel ein Traum, da Inhalte der Blogs mehr bewertet werden als die der Industrie. So muss diese immer mehr bezahlen, um sich vorne platzieren zu können. Somit sind die Blogger ca. 44 Millionen Mitarbeiter von Unternehmen wie Google, nur mit dem kleinen Unterschied, dass es da Milliarden gibt und auf Bloggerseite keinen müden Euro. Denn die machen das für Goggle alle gratis. Der Eitelkeit wegen. Der Anerkennung. Des Geltungsdranges. Wegen des Minderwertigkeitskomplexes.
Denn mal ehrlich: Warum sollte jemand 10 Millionen Euro für einen Blog bezahlen? Was kauft er denn dafür. Der Kontent ist bei 99 % nichts Wert. Der Trafik ist bei 99 % nichts Wert. Weil zwar viele kommen, aber oft nur Sekunden bleiben. Tags schaffen zwar Trafik, aber von welcher Qualität? Keiner! Somit finde ich den Weg der Süddeutschen sehr gut, die jetzt im Süd Café und mit der Kommentarfunktion etwas sehr Richtiges und Gutes gemacht hat. Sie benutzt den Blog als Kundenbindungs- und Gewinnungsmittel. Ein kleines Tool, aber ein sehr modernes. Denn die Qualität der Kommentare ist zu 99 % erschreckend.
Somit gibt es doch einen Grund dafür, dass Menschen Jornalisten sind. So richtig mit Ausbildung, Studium und Erfahrung. Das liest sich schon mal ganz anders als diese spontanen Pöbeleien. Ich habe keine Ahnung, was und wohin es mit dem Blog geht. Es ist mir auch ein gutes Stück weit egal. Was mir daran gefällt ist, dass es mich diszipliniert hat, zu schreiben. Nicht nur mal so, sondern regelmäßig. Das mache ich für mich. Und ich spüre, dass es mir gut tut. Was es in der Welt da draußen anrichtet, weiß ich nicht. Aber das ist eine ganz persönliche Sache. Wie alles, was ich freiwillig machen. Manchmal wünsche ich mir, das mehr Blogger weniger den Business-Case im Kopf hätten, und anstatt dessen lieber etwas sagen würden. Was mich erreicht, berührt, zum Lachen, Nachdenken, Überdenken oder Umdenken bringt.
Aber da kommt nur sehr, sehr wenig. Denn unverwechselbaren, zeitlosen, wertvollen Content zu produzieren könnte sinnvoller sein.
Montag, 21. Mai 2007
So erzeugt man unqualifizierten Tra Fick auf seiner Seite
Sieht zwar in der Statistik toll aus, bringt aber nichts. Denn die Besucher die einen entsprechenden Content suchen, erzeugen zwar enormen Tra Fick ziehen aber enttäuscht wieder ab. Außer man baut ein paar wirklich geile Links ein, wie diesen, oder diesen, oder diesen. Und bei den ganz Harten kommt so was extrem gut an. Aber wie gesagt, wer wie wir nur qualifizierten Tra Fick will, der macht oder braucht so etwas nicht. Ganz im Gegenteil. Die Geister die man rief.
Ich hoffe alle die hier etwas gänzlich anderes erwartet haben, nehmen mir das nicht übel. Ein bisschen Spaß muss sein.... (Die Spam-Attacken scheinen mir sicher - oder?)
* Sunny
Sunny ist da. Geboren in Australien. Die Tochter von Daniela und Walt. Sehr, sehr, sehr guten Freunden und Mitstreitern von uns. Die sich zum Glück in der note kennen gelernt haben. Wofür so ein Arbeitsplatz alles gut sein kann, wenn man unter Gleichgesinnten ist. Unsere Freude ist überwältigend: Kathi, Torsten, Regina, Evelyn, Peter, Daniel, Daniela und allen anderen. Aus besonderm Anlass deshalb nun diesen Song für alle zum mitsingen:
Sunny, yesterday my life was filled with rain.
Sunny, you smiled at me and really eased the pain.
The dark days are gone, and the bright days are here,
My Sunny one shines so sincere.
Sunny one so true, I love you.
Sunny, thank you for the sunshine bouquet.
Sunny, thank you for the love you brought my way.
You gave to me your all and all.
Now I feel ten feet tall.
Sunny one so true, I love you.
Sunny, thank you for the truth you let me see.
Sunny, thank you for the facts from A to C.
My life was torn like a windblown sand,
And the rock was formed when you held my hand.
Sunny one so true, I love you.
Sunny, thank you for the smile upon your face.
Sunny, thank you for the gleam that shows its grace.
You're my spark of nature's fire,
You're my sweet complete desire.
Sunny one so true, I love you.
Sunny, yesterday my life was filled with rain.
Sunny, you smiled at me and really eased the pain.
The dark days are gone, and the bright days are here,
My Sunny one shines so sincere.
Sunny one so true, I love you.
I love you.
I love you.
I love you.
I love you.
I love you.
I love you.
Danke! (Wenn es ihnen toll gefallen hat, einfach noch mal singen)
Hinderlich, aber überwindbar
Politische Prägung, Überzeugung bis hin zur Wahlentscheidung ist maßgeblich geprägt, was man mitbekommen hat in seiner Kindheit. Von wegen freie Meinungsbildung. Kinder wählen oftmals das, was die Eltern wählen. Wer will schon seine Eltern enttäuschen? Mütter, was die Väter wählen. Und kommt sozialer Auf- und/oder Abstieg hinzu, wählt man das, was man standesgemäß wählen muss. Inhalte, Themen und Programme kennt kaum jemand. Die politische Markenentscheidung ist bereits gefällt. Und die bleibt in der Regel auch so.
Im Laufe der Jahre erlebe ich mich als Überläufer und zwar nicht zu Parteien, sondern zu Personen. Die aber in den Parteien sind, die ich nicht wählen würde. Oder bald doch, oder wie auch immer. Mein Kabinett setzt sich nicht mehr aus Parteien zusammen. Von mir aus könnte man die Parteiendemokratie auflösen und wechseln zu einer Peronendemokratie. Wieviele parteilose Bürgermeister gibt es eigentlich schon in Deutschland? Die Positionskämpfe Arbeitgeber - Arbeitnehmer, der Klassenkampf, CDU gegen SPD, Grüne gegen FDP und alle gegen die Rechten und Linken, langweilt mich. Zudem erscheint es mir nicht lösungs-, ergebnis- und leistungsbezogen.
Gewinnt eine Partei, besetzt sie alle Posten mit mehr oder minder qualifizierten, treuen Parteisoldaten. Die Politik in der Politik ist nicht nur unerträglich geworden, sie kostet den Standort Deutschland einfach zu viel. Ich für meinen Teil fand Frau Renate Künast sehr überzeugend. Das geht mir auch so mit Frau von der Leyen und last but not least Frau Merkel. Und bitte glauben sie mir eins: Die jeweiligen Parteien hätte ich mir als Wahlentscheidung oftmals nicht träumen lassen.
Warum also keine themen- und sachbezogene Wahl? Warum nicht "Deutschland sucht den Superminister: Umwelt, Finanzen, Verteidigung usw..."? Warum nicht Personen bewerben, die sich für das Amt qualifizieren? Jede Fußballmanschaft versucht doch möglichst viele gute Fußballer zu einer noch besseren Mannschaft zu formen. Das schlägt sich nicht nur im Fußball absolut positiv auf das Ergebnis nieder. Deshalb sind meine politischen Favoriten quer durch fast alle Parteien zu finden. Eine Multikulti-Regierung, das wäre mein Wunsch. The best of Germany. Ich denke, das würde uns in allen Sachfragen und Herausforderungen wirklich weiter bringen.
Worüber soll man denn schreiben?
Die Menschen, die es gut mit mir meinen, denen gefallen meine Einblicke in Dinge, die offensichtlich und selbstverständlich sind. Aber niemand nimmt sie wirklich wahr. Oder zur Kenntnis. Das verwundert mich immer wieder. Denn beim Schreiben denke ich nicht so richtig darüber nach, was ich schreibe. Sondern dass ich schreibe. Denn beim Schreiben bin ich mit mir und meinen Gedanken und Gefühlen alleine. Nicht einsam. Sondern wohltuend alleine. In einer Welt wie der unsereren, und eine andere habe ich nicht, ist das Beste die Flucht nach vorne. Somit schreibe ich, was mir durch den Kopf geht. In dem Moment - wie jetzt. Ich versuche nicht zu formulieren und besonders schön, witzig oder auffallend zu schreiben, sondern was ich gerade sehe. Mein Ziel ist es, meine Gedanken für mich sichtbar zu machen. Diese reflektieren zu können. Zu verinnerlichen. Somit nehme ich jeden Impuls auf und mit und lasse ihn über meine Finger raus. Und dann bewerte ich nicht. Oder sagen wir mal so, so gut wie nicht. Manchmal denke ich Blödsinn und somit schreibe ich auch Blödsinn. Das verwerfe ich dann. Das ist mein Recht. Das muss ich tun. Wenn ich was kochen würde, was mir nicht schmeckt, würde ich es ja auch wegwerfen. Das Schreiben ist also ein Selbstzweck. Ich bin zum Glück nicht finanziell davon abhängig und auch nicht von der Anerkennung oder Bewunderung. Nicht, dass ich mich nicht danach verzehre, aber ich bin davon nicht abhängig. Ebenso ergeht es mir mit Kritik. Nicht, dass ich diese verteufele, aber auch diese verändert nichts an der Art, wie ich schreibe. Es soll so rein sein und bleiben wie es ist. Denn nur so hilft es mir, meine Gedanken zu ordnen, zu vertiefen und zu verwerfen. Das Schreiben konkretisiert Gedanken, die sonst verloren gegangen wären. Nicht alle Gedanken sind es Wert, dass man ihnen folgt. Aber aus jedem durchdachten Gedanken ensteht die Chance, etwas seinem Bewusstsein und seiner Sammlung von Erkentnissen, Überzeugungen und Meinungen hinzuzufügen. Und ich mache das gerne. Ich liebe das. Wie andere gerne neue Bücher ins Regal stellen. Oder eine CD, oder was auch immer. Meine Sammlung sind meine Gedanken, die großen und die kleinen. Deshalb schreibe ich sie auf. Damit meine Sammlung Form annimmt. Dann kann ich darin blättern, stöbern. Mich erinnern. Mich entdecken und verstehen.
Darum schreibe ich. Also, wenn ich die Frage, die mir oft gestellt wird, beantworten soll, wenn ich sage: Schreib doch! Ja, was soll ich den schreiben? Entgegne ich: Alles. Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt. Du wirst schon sehen, wohin es dich führt.
Donnerstag, 17. Mai 2007
Alter
Als ich sehr jung war, habe ich das Alter geachtet. Weil es schon so viel auf dem Buckel hatte. Als ich nur noch jung war, habe ich das Alter verachtet, weil es nicht mehr mitkommt. Als ich nicht mehr jung war, habe ich angefangen, das Alter zu verstehen. Wenn ich alles andere als jung bin, werde ich endlich verstehen, was Alter bedeutet. Hoffe ich.
Im Augeblick hoffe ich, dass Alter bedeutet, dass man im Stau auf der Autobahn nicht mehr ständig die Spur wechselt, weil man glaubt, die anderen seien schneller. Dass man weniger redet, weil alles gesagt ist. Man sich nur noch um das bemüht, was man beeinflussen, verändern und machen kann. Dass man rücklickend festellt, dass man wenigstens einen wirklichen besten Freund hat. Dass Geld nur die halbe Wahrheit ist. Dass man über sich selbst mehr lachen kann. Dass man den Begriff Zeit endlich einzuschätzen weiß. Dass man die Ruhe weg hat. Dass man sich nicht mehr über alles aufregt. Dass man die Dinge gedeihen, reifen und ruhen lassen kann, wenn es vonnöten ist. Dass man nicht mehr so auf alles drängt. Dass der hektische Blick aufhört. Man mehr bei einer Sache richtig ist, als bei vielen Sachen zu wenig. Dass man nicht mehr ans Telefon rennt. Dass man länger sitzen bleibt beim Essen. Dass man mehr liest. Dass man mehr für sich als für andere tut. Dass die Dinge einen nicht mehr so im Griff haben. Dass die Prioritäten klar sind. Dass die Disziplin über den Gewaltakt gesiegt hat. Dass Neid und Missgunst vorüber sind.
Mensch Alter, warum beginnst du nicht viel früher?
Bild: Peter von Felbert
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