Dienstag, 27. Februar 2007
Guerilla Marketing muss man wirklich wollen
Guerilla Marketing, die Komplett-Auflösung für kleine Budgetbeutel. Für alle, die viel, viel mehr wollen, als es der Blick in den Budgetbeutel zulässt. Die Gangart um die Aufmerksamkeit wird härter, vor allem auf der Straße. Jetzt zahlen die Budgets nicht mehr die Kunden, sondern die Versicherungen. Das ist das Guerilla-Modell: Ups. Wie konnte das passieren?
Geschrieben von Christof Hintze
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13:44
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Mittwoch, 14. Februar 2007
Elitäriat
Sich über alles aufregen zu dürfen, was nicht passend erscheint, ist die höchste Stufe des Verschwendungswahns. Es gibt Menschen, denen ist schon die Gegenwart von anderen Menschen unerträglich. In ihrer großen Allwissenheit erscheint der Rest der Menschheit ihnen einfach nur dumm und primitiv. Zudem ist alles, was sie nicht kennen, oder sie nicht ihr Eigen nennen, einfach nur unpassend, stillos bis hin zu spießig. Alles, was man nicht weiß, ist uninteressant. Im Gegensatz zu allem, was man selbst besitzt und beansprucht. Das ist natürlich ausnahmslos vom Feinsten. Dem Pöbel weichen sie weiträumig aus. Sogar im Auto empfindet das Elitäriat die Gegenwart dieser ganzen Unterklassenautos als eine Zumutung. Es müsste Staus nur für die Oberklasse geben. 10 Kilometer Richtung Salzburg nur PKWs ab 100.000 € aufwärts. Wohl fühlt man sich nur unter Gleichen. In der Oper. Im Edelrestaurant. Bei Wempe und in Hotels mit 5 Sternen und mehr. Man hat es verdient, das bessere Leben, also warum spielen sich darin Szenen ab, die nicht zum eigenen Spielplan gehören? Das Neueste und vom Feinsten muss es sein. Und alles andere ist einfach nur peinlich. Die Wohngegend spielt ebenso eine wichtige Rolle. Wenn nicht sogar die wichtigste. Das Elitäriat legt höchsten Wert auf die Etikette. Böse Zungen behaupten, die pupsen nicht mal und wenn, dann absolut geruchlos. Entstanden ist das Elitäriat aus dem Überfluss und der Wohlstandsgesellschaft, die nun eine Wohlabstandsgesellschaft geworden ist. Man ist und bleibt unter sich. Alles andere ist einfach nicht zu ertragen. Im Golf-Club. Im Yacht-Club. Im Business-Club. Eigentlich lebt das Elitäriat eingepfercht in dem goldenen Käfig voller Narren, den es sich selbst gebaut hat. Aber man bemerkt es nicht. Die nächste OP steht an. Eine kleine Korrektur hier, eine kleine Anpassung und Begleichung da. Man hat keine Zeit, über den Sinn nachzudenken, wenn man so viel Wichtigeres zu erledigen hat. Aber das Elitäriat kann einem auch Leid tun. Lebt es nicht in einem selbst geschaffenen Ghetto? Der Schönheits- und Jugendwahn treibt hier sein Unwesen. Und immer up to date sein ist anstrengender als man glaubt. Die vielen Anlässe, zu denen man muss und zu denen man will. Zudem das viele Engagement für die Kunst und die Kultur, um sich wenigstens das Gefühl zu kaufen, ein Teil von etwas Wertvollem zu sein. Und dann die Spenden, ja das Gewissen. Wenn vor 50 Jahren noch der Sperrmüll Auskunft über den Grad des Reichtums gab, dann sind es heute die Spenden. Und dann lebt man in einer Welt voller Menschen, auf die man sich bedauerlicherweise verlassen muss, aber natürlich nie kann. Da hilft auch kein Geld. Alle, aber auch alle haben die falsche Einstellung. So ist man als eine Art Genie umgeben von Stümpern und Diletanten. Das ist schwer nur zu ertragen. Das Elitäriat ist der Barock der freien Marktwirtschaft. Es unternimmt alles, um seinem Leben einen teureren Sinn zu verleihen. Dabei unterliegt diese Schicht einem großen Irrtum: Wert ist nicht gleichbedeutend mit Werte.
Geschrieben von Christof Hintze
in Fight-Club
um
07:00
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