Samstag, 30. Dezember 2006
2007
Neues Jahr, neues Glück. Eigentlich ist der Jahreswechsel eine rein numerische Angelegenheit. Aber wie allen numerischen Aspekten kann man denen auch einen positiven und zugleich emotionalen Aspekt abgewinnen und zur Seite stellen. Wie man einen neuen Tag beginnt, mit einem neuen Gedanken. So ist ein neues Jahr wie ein neuer Tag. Nur das an diesem gleich 365 weitere Tage hängen. Eingepackt in 12 Monate und 4 Jahreszeiten. So kann einem schlechten Jahr ein gutes folgen. Einem guten ein weiteres. Oder ein fantatstisches. Ein ganzes. Denn es liegt wie eine unberührte, schneebedeckte Wiese vor einem. Man kann einen guten und schönen Schnitt machen. Wenigstens in Gedanken. Aber all den schönen und gut gemeinten Vorsätzen und Hoffnungen folgt meist eine sehr nüchterne Realität. Der 1. Januar ist fast genau so wie der 31. Dezember, außer dass er mit einem tierischen Kater beginnt. Kein guter Tag, um seine eigene Welt zu verändern. Später. Und schon ist es wieder vorbei. Das Jahr, die Chance. Und so heißt es wieder: neues Jahr, neues Glück.
Mittwoch, 13. Dezember 2006
In vino veritas
Die Wahrheit liegt im Wein. So, so. Dieser These gehe ich nun seit geraumer Zeit nach. Das Ergebnis ist erschreckend. Sie ist so nicht zu bestätigen. Denn die Wahrheit wird vernebelt. Würde etwas an dieser Theorie dran sein, warum verabreicht man denn nicht bei Verhören, auf der Suche nach der Wahrheit, "Rotwein", guten und viel davon? Sogar Geheimdienste haben sich dieser Wahrheitsdroge nie bedient. Da gibt es ganz anderes Zeug. Wein betäubt die Sinneswahrnehmung. Somit öffnet sich der Blick auf die Spitzen der Eisberge der eigenen Problemstellungen. Aber sobald man nüchtern ist, sind diese auch schon wieder verschmolzen. Somit erscheint es einem wie ein Zustand der Wahrheitsfindung, dabei ist man nur betäubt. Lässt diverse Betäubung nach, ist alles wieder beim alten. Aber eine nicht von der Hand zu weisende Nebenwirkung des Alkohols ist, dass man für eine Zeit die Frage vergisst - um die es eigentlich geht. Das ist auch mal ganz angenehm. Aber sich einer Wahrheit oder der Wahrheit mit Hilfe von Alkohol zu nähern, kann ich kategorisch verneinen.
Da ist mehr der Wunsch der Vater des Gedanken. Da flüstert einem der Flaschengeist etwas. Setzt einem einen Floh ins Ohr. Aber trotzdem ein schönes Sprichwort und ein schöner Gedanke. Wie: alles wird gut. Kling auch gut, trifft aber für viele in der Regel so überhaupt nicht zu. Ganz im Gegenteil. Aber dran glauben darf man ja trotzdem, auch wenn es nichts hilft. Nichts wird von selbst gut. Und wer der Wahrheit auf die Spur kommen will, sollte alles andere tun, als sich benebeln. Genau das Gegenteil ist weitaus zielführender. Traurig aber wahr.
Freitag, 1. Dezember 2006
Scheitern, scheitern und scheitern
Wenn jemand schwer krank war und geheilt ist, dann kann er locker ein tolles Buch schreiben. Vom festen Glauben. Vom unbändigen Willen. Der enormen Energie. Und all den Dingen, die zusammengefügt die Heilung erst möglich gemacht haben.
Bei erfolgreichen Sportlern gibt es das in einer anderen Ausführung, aber mit ähnlichem Text. Und im Business ist es nicht anders. Wie im Schauspiel oder in der Wissenschaft. Das Scheitern pflastert ihren Weg zum Erfolg. Niederlagen. Zweifel. Rückschläge. Das alles ertragen bis zum Durchbruch.
Ganz ehrlich, ich glaub das alles nicht. Ich glaube, glückliche Ehepaare erzählen auch allen Singels, was man braucht, um glücklich zu sein. Dabei können die selben ein Jahr später schon im Scheidungskrieg stecken. Ich glaube, das ist typisch Mensch. Wo Erfolg ist, da muss auch ein System sein. Wo Misserfolg ist, da fehlt einfach das System. So einfach. Und dann gibt es da die Mengen von Vorbildern, Supermännern, Reichen und Erfolgreichen, die dann auch noch ihre Erfolgsstory zum Besten geben. Schaut mal her, so wie ich das mach, so geht das. Und nur so.
Und alle, die sich noch auf dem Scheiterweg befinden, ziehen sich die Systeme rein in der Hoffung, eine Anleitung zu Erfolg zu entdecken. Wenn es die gäbe, warum machen das nicht alle? Das müsste sich doch herumsprechen. Aber wie in einer glücklichen Beziehung ist Erfolg vor allem eins: Glück. Und Zufall. Und Schwein gehabt.
Natürlich muss man auch durchhalten. Dran bleiben. Sitzfleisch und das alles. Aber das muss man in einer tollen Beziehung auch. Als ob die von alleine toll läuft. In einer Beziehung scheitert man auch ständig. Aber man rafft sich immer wieder auf. Immer wieder, bis man...
Zudem stellt sich die Frage: Was haben viele letzendlich anders gemacht als in der Zeit, in der sie gescheitert sind? Seid mir nicht böse, aber es gibt alle möglichen legalen und illegalen Mittel, sein Scheitern zu beenden. Doping gibts sicher nicht nur im Sport. Wenn man jetzt so völlig bescheuert ist und beim Doping nicht mitmacht, dann fährt man nicht nur nicht bei der Tour de France hinterher, man ist gar nicht dabei. Man darf mal bei "Rund um den Fühlingersee" mitfahren.
Wievielen ist das Scheitern irgendwann so auf den Zeiger gegangen, dass sie zum letzen Mittel griffen? Wievielen? Das Scheitern ist furchtbar. Weil es wie Säure den ständigen Zweifel nährt: Das wird nichts. Aber ich will und kann das ertragen. Entweder weil ich ein Masochist im Scheitern bin - ah, ja, danke noch eine Absage, wieder mal guter Zweiter ... Oder weil ich einfach nur stur bin.
In meinem Fall muss es eine Kombination aus beidem sein. Ja, leck mich doch am Arsch.
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