Montag, 29. Mai 2006
Agenturen am Rande des Wahnsinns?
Böse Zungen behaupten:
Sie tun alles. Immer mehr. Immer schneller. Für immer weniger. Und das alles immer schlechter.
Ja, geht denn das? Nein. Lange Zeit wurde die Werbewelt getragen, mit getragen. Auf einer rosa Wolke des Wachstums. Eroberungsmärkte so weit das Briefing reichte. Jetzt regnet diese Wolke unerbittlich ab. Im Verdrängungsmarkt machen sich die Agenturen erst mal selbst überflüssig. Agenturen schmeißen sich geradezu in den Dreck vor ihren Kunden und vor allem vor Neukunden. Man verspricht einfach alles, um irgendwie an neue Kunden zu kommen oder alte nicht zu verlieren. Dabei geht die Wertschöpfung – und damit ist nicht nur die materielle gemeint – völlig den Bach runter.
In keinem Moment hat die Branche ihr wichtigstes Gut beschützt. Der heilige Gral der Daseinsberechtigung ist nicht mal von den GWA Agenturen beschützt worden. Ganz im Gegenteil. Das einzig wirklich Wertvolle und Sinnvolle, das Werbeagenturen zu leisten im Stande sind, taucht nirgends mehr auf: Die Idee. Diese wird umsonst präsentiert. Nicht mal kostenlos, sondern auf ganzer Linie umsonst. Ideen werden den Kunden hinterher geschmissen, um an die begehrten Werbemittel- und Maßnahmen-Töpfe zu gelangen. Das gelingt aber nicht. Der Weg an die heiligen Budgettöpfe führt schon lange nicht mehr über die Idee, sondern über ganz andere Schienen. Das muss man wissen, wollen und können.
Das Selbstwertgefühl einer ganzen Branche ist wie ausgelöscht. Mutlos. Ideenlos. Und bloß immer alles richtig machen. Keine Gegenwehr, keine Reaktion. Nur Erklärungen, Erläuterungen und Entschuldigungen. Die Zeit. Die Zeit ist schuld. Was soll man da machen? Wir können nicht anders? Die anderen machen das auch so?
Der Krankenstand und der Ideenstand in Deutschland waren aus einem Grund noch nie so niedrig: Aus Angst. Die Qualität der Werbung hat das Niveau des Vormittagsfernsehens unterschritten. Man füllt das Fernsehprogramm mit Low-Budget-Produktionen. Je billiger, desto besser. Egal, was man macht, es darf nur nichts kosten. Die Werbung agiert identisch. Sie liefert zu diesem erbärmlichen Programm die adäquaten jämmerlichen Werbebotschaften. Und weil es alle machen, kreisen alle über demselben Misthaufen, wie die Schmeißfliegen. Die Werbung ist dümmlich: zu laut, zu grell, zu bevormundend, zu distanziert, zu viel, zu billig, zu schlecht. Sie vermiest dem Konsumenten die Lust am Konsumieren.
Dabei haben Qualität und Idee nichts mit Geld zu tun. Nicht primär. Sondern mit Wirkung. Aber Kunden und Agenturen haben sich darauf geeinigt, aufmerksamkeitsstark zu sein. Egal, wie. Jedes Mittel scheint recht zu sein. Hauptsache Auffallen. Welche Wirkung von einem solchen Verhalten ausgeht, interessiert noch keinen. Noch.
Denn alle Entwicklungen sind zum Glück nur Entwicklungen, die dummen wie die schlauen. Deshalb werden viele irgendwann dahinter kommen, dass es sich lohnt, am besten nur an einer Sache zu sparen: An schlechten Ideen. Denn die kommen rückblickend immer viel teurer, als es die nackten Zahlen zum Ausdruck bringen können.
Jetzt fehlen uns nur noch zwei Arten von Menschen: Die einen, die richtige Ideen machen können, und die anderen, die richtige Ideen entdecken können. Dann geht es wieder auf in die richtige Richtung.
Und immer daran denken. Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Damit die Regel sich auch bestätigt.
Sie tun alles. Immer mehr. Immer schneller. Für immer weniger. Und das alles immer schlechter.
Ja, geht denn das? Nein. Lange Zeit wurde die Werbewelt getragen, mit getragen. Auf einer rosa Wolke des Wachstums. Eroberungsmärkte so weit das Briefing reichte. Jetzt regnet diese Wolke unerbittlich ab. Im Verdrängungsmarkt machen sich die Agenturen erst mal selbst überflüssig. Agenturen schmeißen sich geradezu in den Dreck vor ihren Kunden und vor allem vor Neukunden. Man verspricht einfach alles, um irgendwie an neue Kunden zu kommen oder alte nicht zu verlieren. Dabei geht die Wertschöpfung – und damit ist nicht nur die materielle gemeint – völlig den Bach runter.
In keinem Moment hat die Branche ihr wichtigstes Gut beschützt. Der heilige Gral der Daseinsberechtigung ist nicht mal von den GWA Agenturen beschützt worden. Ganz im Gegenteil. Das einzig wirklich Wertvolle und Sinnvolle, das Werbeagenturen zu leisten im Stande sind, taucht nirgends mehr auf: Die Idee. Diese wird umsonst präsentiert. Nicht mal kostenlos, sondern auf ganzer Linie umsonst. Ideen werden den Kunden hinterher geschmissen, um an die begehrten Werbemittel- und Maßnahmen-Töpfe zu gelangen. Das gelingt aber nicht. Der Weg an die heiligen Budgettöpfe führt schon lange nicht mehr über die Idee, sondern über ganz andere Schienen. Das muss man wissen, wollen und können.
Das Selbstwertgefühl einer ganzen Branche ist wie ausgelöscht. Mutlos. Ideenlos. Und bloß immer alles richtig machen. Keine Gegenwehr, keine Reaktion. Nur Erklärungen, Erläuterungen und Entschuldigungen. Die Zeit. Die Zeit ist schuld. Was soll man da machen? Wir können nicht anders? Die anderen machen das auch so?
Der Krankenstand und der Ideenstand in Deutschland waren aus einem Grund noch nie so niedrig: Aus Angst. Die Qualität der Werbung hat das Niveau des Vormittagsfernsehens unterschritten. Man füllt das Fernsehprogramm mit Low-Budget-Produktionen. Je billiger, desto besser. Egal, was man macht, es darf nur nichts kosten. Die Werbung agiert identisch. Sie liefert zu diesem erbärmlichen Programm die adäquaten jämmerlichen Werbebotschaften. Und weil es alle machen, kreisen alle über demselben Misthaufen, wie die Schmeißfliegen. Die Werbung ist dümmlich: zu laut, zu grell, zu bevormundend, zu distanziert, zu viel, zu billig, zu schlecht. Sie vermiest dem Konsumenten die Lust am Konsumieren.
Dabei haben Qualität und Idee nichts mit Geld zu tun. Nicht primär. Sondern mit Wirkung. Aber Kunden und Agenturen haben sich darauf geeinigt, aufmerksamkeitsstark zu sein. Egal, wie. Jedes Mittel scheint recht zu sein. Hauptsache Auffallen. Welche Wirkung von einem solchen Verhalten ausgeht, interessiert noch keinen. Noch.
Denn alle Entwicklungen sind zum Glück nur Entwicklungen, die dummen wie die schlauen. Deshalb werden viele irgendwann dahinter kommen, dass es sich lohnt, am besten nur an einer Sache zu sparen: An schlechten Ideen. Denn die kommen rückblickend immer viel teurer, als es die nackten Zahlen zum Ausdruck bringen können.
Jetzt fehlen uns nur noch zwei Arten von Menschen: Die einen, die richtige Ideen machen können, und die anderen, die richtige Ideen entdecken können. Dann geht es wieder auf in die richtige Richtung.
Und immer daran denken. Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Damit die Regel sich auch bestätigt.
Geschrieben von Christof Hintze
in Fight-Club
um
16:55
| Kommentar (1)
| Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: Agenturen, Fight-Club, immer billiger, immer mehr, immer schlechter, immer schneller, Wahnsinn
(Seite 1 von 1, insgesamt 1 Einträge)
kommentare