Donnerstag, 21. August 2008
Zeitschrift PAGE Ausgabe vom 09.08, Artikel: Lesbare Schriften, Seite 52
Menschen mit Legasthenie oder Lernbehinderungen haben besondere Ansprüche an Typografie.
...Und was steht da ab Seite 53. Einer von 4 Millionen Legasthenikern in Deutschland ist Christof Hintze,... [weiter lesen im Heft, oder auf die Online Veröffentlichung warten - www.page-online.de ]
Aber warum schreibe ich das? Weil Blogs funktionieren. Meiner zumindest. Denn die Autorin [Antje Dohmann] des Artikels hat das getan, was viele tun. Sie hat im Internet recherchiert. Und ist da auf zwei Beiträge im note-blog gestoßen: Legastheniker – Gas digt es goch dar nicht – oder? und Über die Angst vor dem Fehler. Diese haben Sie dazu motiviert, mich zu kontaktieren und um ein Interview zu bitten. Was ich natürlich gerne getan habe. Ist ja für eine gute Sache, die Öffentlichkeit und Akzeptanz von Legasthenikern. Wenn nicht ich, wer sonst soll sich engagieren? Denn diese wird mich bis zu meinem Lebensende begleiten.
Schon ermutigend, dass immer mehr Beiträge Menschen erreichen, die damit was anfangen können. Die Glaubwürdigkeit dieser Beiträge scheint sehr hoch, weil sie nicht den Anspruch auf Objektivität vertreten, sondern absichtlich einen sehr persönlichen Blickwinkel annehmen.
Das suche ich in vielen Blogs vergeblich. Was aber egal ist. Denn Blogs sind für alle da, die gerne da sind, wo sie sind. Somit kann ich nur für mich schreiben. Und es ist schön, wenn man zu verschiedenen Beiträgen kontaktiert wird. Unlängst bat mich die Leiterin einer Schule, den Abgängern zur Abschlussfeier einen Text vorlesen zu dürfen: wir
Und so kommen regelmäßig nette Anfragen. Und somit gehe ich auch davon aus, dass viele leider oder lieber nicht fragen, sich aber trotzdem bedienen. Ich kann damit leben. Denn egal, wie man es verwendet, ich stecke immer darin. Man kann ein Urheberrecht zwar verletzen, aber letztendlich bleibt es immer bei der Person, welche diesen Gedanken formuliert hat.
Wenn morgen ein reicher Mensch auf die Idee kommt, alle Verlags-, Kompositions- und Textrechte den Beatles abzukaufen und dafür eine Unsumme hinblättert, damit hinter den Songs in Zukunft immer nur noch sein Name erscheint, dann steht da zwar sein Name, aber es bleibt trotzdem immer Lennon/Mc Cartney. Oder wie Herr McCartney jetzt verfügt hat McCartney/ Lennon. Seht ihr und für mich steht da immer Lennon/McCartney. Das meine ich.
Ich finde es gut, wenn mein Gedankengut anderen hilft. Auch wenn sie sich aus diesem bedienen. Denn es ist und bleibt ja meins. Schöner und ehrlicher und respektvoller wäre natürlich, wenn man mich damit in Verbindung bringen würde. Aber das passiert ohnehin zunehmend. Geduld. Nur Geduld.
Man kann nicht Musik machen und sich darüber aufregen, dass die Menschen die Lieder nachpfeifen. Das ist lächerlich. So sehe ich das. Wenn ich eine Inspiration oder Informationsquelle für andere Menschen sein könnte, dann bin ich einen Großteil meines Weges schon gegangen.
Das ist ein gutes Gefühl. Denn meine Gedanken sind für alle da, sonst bräuchte ich keinen Blog zu schreiben. Auch ich lasse mich ja durch meine Umwelt off- oder online inspirieren. Viele Beiträge sind dadurch erst auf den Weg geschickt worden, weil ein Impuls mich getroffen hat, vom Kopf in die Finger in den Blog. Was nützen mir meine Gedanken, wenn ich diese mit niemandem teilen kann? Nicht viel. Somit steht das gemeinsame Teilen und Nutzen weit vor dem Profitieren. Jedenfalls für mich, denn den größten emotionalen Profit bekomme ich jeden Tag in barer Münze ausgezahlt.
Ist es nicht schön, dass es ein Medium gibt, in dem man seine Meinung, seine Gedanken, seine Erlebnisse, seine Erkenntnisse und alles andere kundtun kann? Das habe ich immer unter Demokratie verstanden. Für mich ist das Internet das einzige wahre demokratische System. Mit allen Vor- und Nachteilen. Das muss man ertragen können, dass Demokratie alle Farben auf den Bildschirm bringt. Wer das nicht akzeptieren kann, der sollte über sein Demokratieverständnis nachdenken. Aber man muss bei weitem nicht alles respektieren. Das mache ich auch nicht. Sicher nicht.
es freut mich sehr einen legasthenen Werbetexter hier zu treffen, ich selber bin auch Legastheniker und habe es mir zu Augabe gemacht die Öffentlichkeit zum Thema Aufzuklären.
Ich selber Bloge schon seit mehr als 15 Monaten zum Thema Legasthenie, haben seitem viele gute Feedbacks bekommen,kann da Ihnen nur recht geben was Sie über das Bloggen schreiben.
http://legasthenieistkeineschande.wordpress.com/
Legasthene Grüße
Lars Michael Lehmann
freut mich sehr. Machen Sie weiter so. Ist ja für eine gute Sache. Ich werde sicher von Zeit zu Zeit mal bei Ihnen vorbei schauen. Und schreiben Sie, schreiben, schreiben, schreiben, schreiben. Denn man kann das Richtige sagen und keiner entdeckt dabei den Rechtschreibfehler. Warum sollte also das Richtige in geschriebener Form nur ein Stück weit weniger richtig sein, nur weil Rechtschreibfehler drin sind? Ist doch absurd.
genau das denke ich schon seit vielen Jahren so, man kann das auferlegte Komplex nur damit bescheitigen wenn man genau das tut wenn was andere meinen das wir nicht können...also: Schreiben, Schreiben, Schreiben....
Lars