Überall leuchten die kleinen roten und grünen
Lämpchen – Standby. Das heißt so viel wie: Ich
bin bereit, ich wart auf dich, auf meinen
nächsten Einsatz.
Manchmal Tage, Wochen und Monate im Standby-Modus.
Eine seltsame Erfindung. Denn wenn beim Fernseher
das rote Licht nicht leuchtet, dann ist er aus.
Und man macht ihn an. Wenn aber das grüne Licht
Leuchtet, ist er aus und man macht ihn an.
Der Unterschied ist das Anmachen am Gerät oder
mit der Fernbedienung, die aber in der Regel erst
gesucht werden muss. Weil sie nie auf dem gleichen
Platz im Standby-Modus verharrt. Im Gegensatz
zum Fernseher, der steht immer an derselben
Stelle. Sozusagen standstill.
Bei der Espressomaschine ist das schon was anderes.
Die steht zwar auch immer an derselben Stelle im Stand-
still-Modus, aber die braucht Anlauf. Was sie
nach längerer Zeit im Standby nicht so sehr braucht.
Der Wunsch des Menschen, alles nutzen und benützen
zu können und zwar immer und gleich, hat dieses rote
und grüne Lämpchen ins Leben gerufen. Was aber dafür
sorgt, dass zum einen viel mehr Strom verbraucht wird
und Geräte anfälliger werden durch ihre ständige
Betriebsbereitschaft. Das ist so, als ob immer der
Motor im Auto laufen würde, eben standby. Das
belastet den Motor natürlich zusätzlich.
Somit ist die Erfindung des Standby eine Verschleiß-
erfindung. Eine Stromverbraucherfindung und eine
Sucherfindung (beim Fernseher). Tolle Idee.
Obwohl, manchmal wünsche ich mir schon einen Standby-
Modus für Menschen. Damit die mal schneller aus dem
Quark kommen, oder ich morgens. Gut wäre auch, die
oftmals in einem solchen Ruhezustand zu halten. Dann
machen die keinen Blödsinn, verbrauchen nur unnötig
Energie und verschleißen trotzdem. Für ein paar
Menschen, die mir da einfallen, wäre das eine echte
Bereicherung. Die Standby-Taste für den Menschen.
Obwohl, gibt es die nicht schon und heißt Handy?
19. Oktober 2004