Mittwoch, 30. April 2008
Easy
It´s so easy. Ich wünsche mir die Entdeckung der Einfachheit. Das große Reduzieren, Weglassen, Loslassen, Minimieren. Die Abschaffung der Präsenzkultur. Das Verbot der Unwichtigkeit und Nebensächlichkeit. Die Einführung der Konzentration auf das Wesentliche. Das große Freischaufeln, um den Blick für das Wichtige freizulegen. Das Unterlassen von Hinhalten, Floskeln, Geschwätz und Meetings, die keiner braucht.
Das Untersagen von allem, was nicht dem eigentlichen Primärnutzen dient. Die Einführung von Pflichtterminen mit sich selbst, mit seinen Freunden und seiner Familie. Das Einführen von Gemeinsamkeitspflege. Gemeinsam kicken gehen. Grillen. Wandern. Fahrradfahren. Auf ein Konzert gehen. Alles erlaubt und erwünscht, was auf Gemeinsamkeiten beruht.
Das Unterlassen von alleine Fernsehschauen. Von Feindseligkeit. Von Vorurteilen. Von Intoleranz. Der Umbau vom Home-Office zu einem Gästezimmer. Die Begünstigung von Familienreisen und Reisen mit Freunden. Alles was dazu führt, dass Menschen miteinander etwas erleben, oder mehr erleben, sollte grundsätzlich steuerlich begünstigt werden. Und durch preisliche Nachlässe attraktiver gemacht werden.
Wer nicht über das Jahr verteilt eine bestimmte Anzahl Tage mit Freunden gemeinsam gekocht und gegessen hat, wird steuerlich zur Kasse gebeten. Gemeinsam Sport machen mit Freunden wird von den Krankenkassen so bewertet, dass dadurch die Beiträge sinken. Wer sein Eigentum Freunden oder anderen leiht, oder zum Gebrauch zur Verfügung stellt, wird Gemeinschaftssteuer begünstigt.
Förderung der Gemeinschaft durch Förderung von Gemeinsamkeiten würde so viel, so viel schöner, gesünder und besser machen. Zudem wären alle wesentlich besser drauf und motivierter. Der rege Austausch des Miteinanders würde zu einer völlig neuen Lebens- und Arbeitsqualität führen. Raus aus der Anonymität des Alltag, rein in das große Miteinander, Mitdenken und Mitmachen.
Denn die Qualität einer Gesellschaft wird maßgeblich dadurch positiv beeinflusst, wie sehr alle daran mitwirken. So einfach könnte es sein. Denn dieses Mitwirken wird einem an allen Ecken ganz schön schwer gemacht und vermiest. Das sollte ein Ende haben. Ich bin überzeugt das eine Welle des „mit...“ uns alle viel ausgeglichener und zufriedener machen würde.
Machen wir unsere eigenen Probleme zu einem offenen Thema. Und rennen nicht jeder jeden Tag mit unseren eigenen Rucksäcken voller Probleme herum. Reden wir darüber. Nehmen Hilfe an. Finden neue, gemeinsame Wege zur Lösung. Wir haben das „Wir“ aus den Augen verloren. Das ist und tut nicht gut, jedem Einzelnen.
Also, einfach das „Wir“ und das „Mit“ zurück in den Mittelpunkt eines jeden Einzelnen und der gesamten Gesellschaft rücken. Dann könnte es wirklich so werden, wie wir es uns alle eigentlich wünschen. Ein Land der offenen Tür. Menschen mit offenen Armen.
Achtung! Das war nur ein Tagtraum von mir. Natürlich ist das alles völliger, naiver, unrealistischer Quatsch. Aber ich dachte einfach mal so. Wahnsinn. Wir ?! Dass ich nicht lache. Mit?! Prust.
Foto: Peter von Felbert