Einer ganzen Generation hat das Spiel "Monopoly" offensichtlich den Verstand geraubt. Die denken bis heute, sie spekulieren nur mit Spielgeld. Und wenn das alle ist, wird einfach neues beschafft.
Ich bin fassungslos über das, was sich da gerade in der Bankenwelt abspielt. Und wie sich die Politik diesem Monopolygebaren gegenüber verhält. Die haben die ganze Zeit nur gespielt. Ausprobiert. No Risk, only fun. Zocken mit doppeltem Boden.
Über 400.000 mittelständische Unternehmen sind seit Basel II in die Insolvenz gegangen, weil sie nach dem neuen Rating nicht mehr kreditwürdig waren. Mir fehlen die Worte. Und nun bekommen die Banken auch noch das, was sie verspielt haben, von denen zurück, die sie vor die Tür gesetzt haben. Der Mittelstand, ohnehin verantwortlich für den Großteil der Steuereinnahmen und die meisten Arbeitsplätze, kommt für die Schuld und Schulden der Banken auf.
Die ist zynisch. Und wenn man sich die Größenordung vor Augen führt – pervers. Die einen spielen nur und für alle anderen ist die Lage ernst. Jeden Tag. So, nun bekommen die neues Spielgeld, halten eine kurze Zeit die Füße still und dann geht das Spiel von vorne los. Ich könnte mich so maßlos darüber aufregen, wenn ich nicht so viel Wichtigeres auf meiner Liste hätte.
Schade nur, dass genau diese Menschen nicht mal eine Sekunde spüren, wie es wäre, wenn das echtes Geld, echte Arbeitsplätze, echtes Vertrauen, alles mal echt gewesen wäre. Eine echt verpasste Chance. Das ist, wie mit dem berühmten ersten Fahrrad, das man sich von seinem eigenen Geld gekauft hat. Oder das man geschenkt bekommen hat. Welches hält wohl länger?