Dienstag, 13. März 2007
Meine Nerven
Ob meine Nerven gut oder schlecht sind, weiß ich nicht. Dafür gibt es keinen objektiven Vergleich, oder einen Maßstab, an dem ich sie messen könnte. Aber ich weiß, dass es eine Reihe von Dingen gibt, die gehen mir unglaublich auf die Nerven. Und zwar so sehr, dass sie mich viel mehr Energie kosten, als sie es eigentlich bräuchten.
Das ist so wie mit dem Rasenmähen. Die einen lieben es. Somit erreicht Rasenmähen auf einer Skala den Wert 0. Andere hassen rasenmähen, somit erreicht der Wert auf der Stress-Richterskala den Wert 10. Anschlag. Darum kann ich mich nicht um die Nerven anderer kümmern, denn meine brauchen alle Aufmerksamkeit. Auf einer Skale der 10 Dinge, die mich völlig Nerven, ist der absolute Favorit: Bürokratie. Nur das Sehen eines Formulars reicht aus, um mir komplett den Saft abzustellen. Der Gedanke, ein Amt besuchen zu müssen, nur der Gedanke daran, treibt mir den kalten Schweiß auf die Stirn. Mit Bürokratie umgehen zu müssen, in jeglicher Form, ist der Stresstreiber Nummer eins.
Der Stresstreiber Nummer 2 ist das Aufführen der persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse. Das wollen Banken alle Nase lang. Stresstreiber Nummer 3 ist das unbedingt nötige Beschäftigen mit Betriebsanleitungen von Produkten, bei denen ich mir nicht mal sicher bin, ob ich diese haben will. Stresstreiber Nummer 4 sind zweifelsohne die große Menge von Hotlines. Die einzige Hitze, die diese auslösen, ist die Zorneshitze, die in mir aufsteigt. Dicht gefolgt von Stresstreiber Nummer 5: Wo ist das denn? Das stängige Verlegen von oftmals wichtigen Gegenständen und Dokumenten. Obwohl ich immer die Schuld bei anderen suche und nie finde, regt mich das ständige Suchen unglaublich auf. Stresstreiber Nummer 6, der berühmte Kellnerblick. Wenn Menschen, die für mich da sind, alles unternehmen, um mich zu übersehen und nichts auslassen, um mir das auch klar und deutlich zu zeigen. Stresstreiber Nummer 7: Ungerechtigkeit jeder Art. Ich kann es nicht errtragen, wenn Ungerechtigkeit offensichtlich ausgeübt wird und alle so tun, als ob es keiner bemerkt. Stresstreiber Nummer 8: die Nichtschwimmer und Torwarte. Das sind die Menschen, auf die ich in meinem Leben treffe, die so ganz anders sind als ich und die mich mit ihrer ignoranten, oberflächlichen, ungebildeten und vor allem falschen Art zur Weißglut treiben. Stresstreiber Nummer 9 sind schlechte Menschen. Menschen, die schlecht mit etwas umgehen. Egal, aus welchen Beweggründen auch immer. Nichts hat es verdient, dass man schlecht damit umgeht, wenn man es mit demselben Aufwand auch gut machen könnte. Stresstreiber Nummer 10 ist meine Ungeduld. Die bodenlos und grundlos ist.
So, jetzt geht es mir schon besser.
Obwohl da wären noch: Umzüge, renovieren, Leasingautos zurück geben, Wohnungsübergaben, Briefe in gelben, grauen und grünen Umschlägen, die Telekom, die...