Kommentare
Ganz gross, Christof.
Nur dem letzten Absatz möchte ich mal stellvertretend für die Herren Sunze, von Clausewitz und Machiavelli widersprechen.
#1 Frank (Homepage) am 03.01.2007 10:48
Nee, das stimmt nicht.

Historische Erfahrung inzwischen gestützt durch Spieltheorie zeigt, dass Gewalt und Faustrecht regieren, wo Konflikte als Nullsummenspiel eindeutig von einer Seite gewonnen werden können. Da spielt Diplomatie, und das ist auch heute noch so, nicht die geringste Rolle. Da ist alles so klar, dass es nicht einmal irgendwelcher Lügen bedarf.

Anders, wenn die Verhältnisse komplizierter sind. Dann ist auch für den Stärkeren der Sieg nicht mehr schadlos zu erreichen. Dann - und erst und nur dann gibt es eine Chance für die Diplomatie.

Der erste Absatz, in dem asiatische Kampfkunst angesprochen wird, unterschlägt, dass die genannten Szenarien alle dem einen Zweck dienen: einen möglichst 100-prozentigen Sieg zu erzielen, auf Kosten anderer. Wie Frank auch erwähnt: Siehe Sunzi (das Vorwort).

Worum es dir vielleicht geht, sind die theoretischen Voraussetzungen, Konflikte als Nichtnullsummenspiel zu behandeln. Dann ginge es um so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner, der im Fall von Kompromissen bedauerlicherweise meist nur der kleinste gemeinsame Schaden ist. Und beides: Die Durchsetzung anderer Maßstäbe als das Recht des Stärkeren und die Findung des kleinsten gemeinsamen Schadens ist eine Spielwiese der Diplomatie.

Sonst gilt im Ergebnis, was die Figur Gordon Gecko über Macht gesagt hat: "Warum leckt sich ein Hund die Eier? - Weil ers kann, weil ers kann!"
#2 Torsten Matthes am 03.01.2007 14:58
Aus Deinem Blickwinkel kann ich Deine Ausführung verstehen. Aber nur aus Deinem. Denn aus Deinen Zeilen lese ich dass der Begriff Konflikt mit Schuld gleichzusetzen ist. Was er aber nicht ist. Somit weicht Deine schlüssige Theorie hier von meinen Ausführungen ab. Denn ich bezieh mich auf keine Schuldfrage. Die mehr oder minder Klein oder Groß ist. Sondern genau diametral auf das Gegenteil. Konflikt genau an der Stelle mit der Hilfe von Diplomatie zu lösen, wo sich keine Schuldfrage stellt. Sondern die meisten nur glauben es gäbe einen Konflikt, oder so etwas wie Schuld, Aber das ist ein Missverständnis. Somit beruht meine Ausführung auf der Theorie, dass man die meisten Kühe leicht vom Eis bekommt wenn man keinen Konflikt da sieht wo keiner ist.

Um es mit einem anderen mehr oder minder berühmten Zitat ab zu schließen und oder belegen: Hier gibt es nichts zu sehen, bitte gehen sie weiter.
#2.1 Christof Hintze (Homepage) am 03.01.2007 15:31
Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA